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Doctor Sleep (German Edition)

Doctor Sleep (German Edition)

Titel: Doctor Sleep (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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zu warm im Raum, und Dan wäre fast eingedöst, als Doctor John die Hand hob. »Ich belüge meine Frau«, sagte er. »Und ich weiß nicht, wie ich damit aufhören soll.«
    Das weckte Dan auf. Er mochte DJ nämlich sehr.
    Es stellte sich heraus, dass Johns Frau ihm zu Weihnachten eine Uhr geschenkt hatte, eine ziemlich teure sogar, und als sie ihn vor einigen Tagen gefragt hatte, wieso er die nicht trage, hatte John geantwortet, er habe sie in seiner Praxis vergessen.
    »Bloß ist sie da nicht. Ich hab überall gesucht, und sie ist einfach nicht da. Ich muss oft Visite im Krankenhaus machen, und wenn ich mich dort umziehe, lege ich meine Sachen im Aufenthaltsraum in eines der Schließfächer. Die haben Zahlenschlösser, aber die verwende ich fast nie, weil ich nicht viel Geld mit mir herumtrage und sonst auch nichts dabeihabe, was man klauen könnte. Außer der Uhr offenbar. Ich kann mich zwar nicht daran erinnern, dass ich sie abgenommen und in ein Schließfach gelegt habe – in Concord oder drüben in Bridgton –, aber das habe ich wohl getan. Es geht nicht um die Kosten. Es ruft nur die Erinnerung an die Tage zurück, als ich mir jeden Abend die Hucke vollgesoffen und am nächsten Morgen Speed geschnupft habe, um irgendwie in die Gänge zu kommen.«
    Manche nickten und ließen ähnliche Geschichten darüber folgen, wie sie Menschen aus Schuldgefühlen heraus getäuscht hatten. Einen Ratschlag gab niemand, das galt als Einmischung und war verpönt. Alle erzählten einfach ihre Geschichte. John lauschte mit gesenktem Kopf und zwischen den Knien gefalteten Händen. Nachdem der Korb herumgereicht worden war (»Unsere Ausgaben müssen durch unsere freiwilligen Beiträge gedeckt werden«), dankte er allen für ihre Kommentare. Dabei machte er nicht den Eindruck, dass besagte Kommentare ihm viel geholfen hätten.
    Nach dem Vaterunser räumte Dan die übrig gebliebenen Kekse auf und stapelte die zerflederten Blauen Bücher der Gruppe in das Schränkchen mit der Aufschrift EIGENTUM DER AA . Einige Teilnehmer standen draußen noch um den Kippeneimer herum – das war das sogenannte Meeting nach dem Meeting –, aber die Küche hatten John und Dan für sich allein. Letzterer hatte während des Gesprächs nichts gesagt; er war zu sehr damit beschäftigt gewesen, eine innere Debatte mit sich selbst zu führen.
    Sein Shining hatte sich ruhig verhalten, aber das hieß nicht, dass es verschwunden war. Dan wusste aus seiner ehrenamtlichen Tätigkeit, dass es sogar stärker war denn je seit seiner Kindheit, nur schien er es inzwischen besser beherrschen zu können. Dadurch wirkte es weniger erschreckend und war wesentlich nützlicher. Seine Kolleginnen und Kollegen im Hospiz wussten, dass er irgendeine besondere Eigenschaft besaß, aber sie nannten es Empathie und ließen es dabei bewenden. Er wiederum scheute nun, da sein Leben in ruhigeren Bahnen verlief, nichts mehr, als sich einen Ruf als eine Art Medium zu erwerben. Da war es am besten, diesen ausgeflippten Kram für sich zu behalten.
    Doctor John war allerdings ein richtig guter Kerl. Und er litt.
    DJ stellte die Kaffeekanne umgekehrt in den Geschirrablauf, nahm das am Backofengriff hängende Handtuch, um sich die Hände abzutrocknen, und drehte sich dann zu Dan um. Er schenkte ihm ein Lächeln, das so echt aussah wie der Kaffeeweißer, den Dan neben die Kekse und die Zuckerdose gestellt hatte. »Tja, dann mache ich mich mal auf die Socken. Bis nächste Woche wahrscheinlich.«
    Letztlich fiel die Entscheidung von selbst; Dan konnte den armen Kerl einfach nicht so ziehen lassen. Er streckte die Arme aus. »Komm schon!«
    Die berühmte AA -Männerumarmung. Dan hatte sie schon oft gesehen, aber selbst noch nie jemand eine angeboten. John blickte eine Moment zweifelnd drein, dann trat er auf ihn zu. Als Dan ihn an sich zog, dachte er: Wahrscheinlich passiert gar nichts.
    Aber es passierte etwas. Es kam so unversehens wie in seiner Kindheit, wenn er seinen Eltern manchmal geholfen hatte, verloren gegangene Gegenstände wiederzufinden.
    »Hör mal, Doc«, sagte er, als er John losließ. »Du machst dir Sorgen um das Kind mit Gotscheh, stimmt’s?«
    John wich einen Schritt zurück. » Was sagst du da?«
    »Ich weiß schon, dass ich es nicht richtig ausspreche. Gotscheh? Glotscheh? Es hat irgendwas mit den Knochen zu tun.«
    John starrte ihn mit offenem Mund an. »Sprichst du etwa von Norman Lloyd?«
    »Das musst du mir sagen.«
    »Normie leidet an Morbus Gaucher. Das ist eine

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