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Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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von ihnen waren so stark verstümmelt oder transformiert, dass sich die Erkennungsmarken nicht mehr finden ließen.
    Also trat Zoe vor und zog ein kleines Gerät zur Probenentnahme aus ihrem Rucksack. »Damit kann ich DNA-Proben sammeln. Das wird die Identifizierung der Leichen erleichtern, bei denen die Marken fehlen.«
    »Danke.«
    Der Doktor nickte. »Ich werde dir helfen, Zoe.«
    Sie benötigten eine halbe Stunde für die makabre Arbeit. Zoe übertrug all ihre Daten an MMAC. Sonia zog feuchte Tücher aus ihrer Tasche und reichte sie herum, damit sie sich Blut und klebriges, blaues Gewebe von den Hautanzügen wischen konnten.
    Dann gingen sie weiter.
    In diesen Gängen aus uraltem Eis schienen Raum und Zeit zu verschwimmen. Manchmal kam es Zoe so vor, als hätten sie bereits viele Kilometer zurückgelegt, dann wieder glaubte sie, den vertikalen Zugangsschacht erst vor kurzem verlassen zu haben. Die stickige Luft und der Gestank nach Ozon, Plastik und Blut trugen zu der unwirklichen Atmosphäre bei. Die Schwerkraft ließ nach, je tiefer sie in den Mond vordrangen. Es fiel Zoe zunehmend schwerer, auf ihr logisches Denken und ihr inneres Gefühl für Ordnung zurückzugreifen.
    Sie war erleichtert, als sie endlich den Ort erreichten, den der Doktor das Nest der blauen Puppen nannte. Damit kamen sie dem Ende dieser verstörenden Reise einen Schritt näher.
    Der Doktor trat vor. Die Flagge hing von seinen Schultern. Er streckte seine leeren Hände aus. Fünfzig kleine Köpfe drehten sich zu ihm um. Ihr Rascheln klang, als blättere man in einem Buch.
    »Ich suche Erster«, sagte der Doktor deutlich. Er hob die linke Hand und zog den rechten Zeigefinger über die Handfläche. »Den, der sich Erster nennt. Ist er hier?« Er ging durch die Menge wie ein Erwachsener durch ein Zimmer voller schlafender Kinder. »Erster. Ich suche Erster.« Mehrfach wiederholte er die Geste.
    Schließlich teilte sich die Menge. Kleine Körper rutschten und krochen aus dem Weg. Eine einzelne blaue Puppe trat vor.
    Der Doktor hockte sich hin und legte seine Hände auf die Knie. »Schön, dich wiederzusehen, alter Junge. Ich bin der Doktor. Erinnerst du dich an mich?«
    Erster starrte ihn mit leerem Gesicht an.
    »Wir brauchen deine Hilfe«, sagte der Doktor. »Besser gesagt, hoffe ich, dass wir uns gegenseitig helfen können. Phee, jetzt bist du an der Reihe.«
    Phee trat zögernd vor. »Was soll ich denn sagen?«
    Sonia schnaubte. »Wie wäre es mit ›Bringt mich zu eurem Anführer‹?«
    Der Doktor warf ihr einen strengen Blick zu.
    Phee stellte sich vor die blaue Puppe, die sie geduldig ansah. Dann ging sie in die Hocke und hielt Erster das Amulett entgegen, das immer noch an einer Kette um ihren Hals hing. »Ich habe das zurückgebracht. Ich glaube, es gehört dir.«
    Erster streckte den Arm aus und legte seine kleine, unfertige Hand auf das Amulett. Es knisterte. Ein Funke blitzte auf. Phee machte einen Satz nach hinten.
    Sonia lief auf sie zu. »Ist alles in Ordnung? Was war das?«
    »Ein kleiner Schock. Wie von einem Stromschlag. Ich habe mich nur erschreckt.«
    »Die Ozonwerte sind gerade leicht gestiegen«, sagte Zoe mit einem Blick auf ihr Steuergerät. »Ich glaube, das war eine Art elektrische Entladung.«
    »Es wurde Energie übertragen«, sagte der Doktor. »Und dabei scheint es auch zu einer Übermittlung von Informationen gekommen zu sein.«
    Erster drehte sich um und ging auf einen Gang am hinteren Ende der Höhle zu.
    »Wo will er hin?«, fragte Phee.
    Der Doktor lächelte. »Wir sollten ihm folgen und das herausfinden.« Er pfiff eine Melodie, faltete währenddessen seine Flagge zusammen und folgte der blauen Puppe.
    Zoe eilte ihm nach. »Doktor, da ist noch etwas. Die Neutrinoproduktion steigt an.« Sie warf einen Blick in den dunklen Tunnel. »Was auch immer uns da unten erwartet …«
    »Reagiert bereits«, beendete er den Satz begeistert. »Gut! Und da wir noch leben, ist mein Plan, uns unserem kleinen Freund hier anzuschließen, wohl aufgegangen. Damit liefern wir den Beweis dafür, dass wir freundlich gesinnte Abgesandte sind und keine Streitmacht. Ist das nicht wundervoll, Zoe? Wir stoßen ins Unbekannte vor, treffen vielleicht zum ersten Mal auf eine neue, außerirdische Spezies. Uns könnte da unten alles Mögliche erwarten.«
    Sie hakte sich bei ihm unter. »Frag mich lieber später, wie ich mich dabei fühle … falls wir dann noch leben.«

37
    Jo Laws rief den Rat in ihrem Haus in Sek drei zusammen. Es war keine

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