Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dogma

Dogma

Titel: Dogma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
Vom Netzwerk:
hektisch. «Bleib dran, ich rufe ihn auf einer anderen Leitung an. Was für einen Wagen fährt der Dreckskerl?»
    «Ich weiß nicht genau, ich konnte ihn nicht aus der Nähe sehen. Aber bei der Geschwindigkeit, die er draufhat, sollte er nicht schwer zu erkennen sein.»
    «Okay, bleib dran, es klingelt.»
    Reilly drückte auf die Lautsprechertaste und warf das Telefon auf den Beifahrersitz, während er in schwindelerregendem Tempo an dem gestauten Verkehr der Gegenfahrbahn vorbeiraste. Die Straße war leicht gewunden, führte aber eigentlich geradeaus, und Reillys Puls beschleunigte, als er die weiße Limousine weit nach links ausscheren sah, um einem vollbesetzten
Dolmuş
-Sammeltaxi auszuweichen, das in gemächlichem Tempo auf der Mittellinie fuhr. Schließlich gelang es ihm zu überholen, aber der langsame Kleinbus hatte ihn aufgehalten, und Reilly war näher gekommen. Der hupte wild, betätigte die Lichthupe und raste, ohne abzubremsen, an dem
Dolmuş
vorbei. Dadurch gewann er kostbare Meter, sodass er die weiße Limousine jetzt als Ford Mondeo erkennen konnte.
    Seine Hände umklammerten das Lenkrad fester, als fühlten sie bereits ihre Beute in Reichweite. Vor ihnen kam jetzt die erste von zwei Brücken über das Goldene Horn in Sicht. Als der Mondeo in einem Kleeblatt-Kreuz sein Tempo ein wenig verlangsamte, konnte Reilly den Abstand nochmal verringern, und Sekunden später verfolgte er den Bombenleger über die Atatürk-Brücke. Sie war alt, eigentlich eher eine Dammstraße als eine Brücke, denn sie ruhte auf Betonpfeilern und war in jeder Richtung zweispurig, mit jeweils einem schmalen Fußgängerweg am Rand. Hier war der Verkehr erheblich dichter, was den Mondeo zwang, erneut langsamer zu werden, und Reilly die Möglichkeit gab aufzuschließen. Der Bombenleger bahnte sich mit rücksichtslosen Manövern einen Weg zwischen den ahnungslosen türkischen Fahrern hindurch.
    «Er fährt einen Ford Mondeo, ich bin jetzt direkt hinter ihm, wir sind gerade auf einer Brücke», rief Reilly laut, wobei er sich ein wenig zu dem BlackBerry hinüberbeugte, während er einen langsameren Wagen überholte. «Auf der anderen Seite steht rechts ein Turm, sieht aus wie von einer alten Burg.»
    «Verstanden», ertönte Aparos Stimme. «Ertugrul gibt das an einen Polizisten weiter, mit dem er zusammen ist. Bleib bloß dran, Kumpel.»
    Das geht alles viel zu schnell, dachte Reilly. Die werden mir nicht helfen können. Ich muss das allein durchziehen.
    «Das ist der Galataturm», meldete sich Aparo wieder, jetzt ebenso atemlos wie sein Partner. «Sie wissen jetzt, wo du bist. Bleib dran.»
    Reilly raste mit Vollgas weiter, jetzt nur noch Meter vom Heck des Mondeo entfernt – dann trat er das Gaspedal voll durch und rammte die weiße Limousine heftig. Er sah, wie der Wagen schlingerte, ehe der Fahrer ihn wieder unter Kontrolle hatte.
    Erneut trat Reilly das Gaspedal durch, um das Manöver zu wiederholen.
     
    Mansoor Zahed konnte die wilde Entschlossenheit in Reillys Augen erkennen, so dicht fuhr der Kia jetzt auf.
    Madar jendeh,
fluchte er noch einmal, während der Kombi so nahe kam, dass er fast den ganzen Spiegel ausfüllte. Zahed manövrierte sich bei Vollgas mit einem Schlenker zwischen zwei langsameren Fahrzeugen hindurch, um nicht noch einmal gerammt zu werden.
    Er sah, wie Reilly hinter ihm zurückfiel, als die beiden Wagen verlangsamten und wieder ihre Fahrspuren einnahmen.
    Dieser Amerikaner ist besessen. Der wird nicht so leicht abzuschütteln sein. Nicht mehr jetzt, nach allem, was gewesen ist.
    Zahed war klar, dass der Verkehr unmittelbar hinter der Brücke gleich wieder chaotisch werden konnte. Er musste jetzt etwas unternehmen, schnell, wenn er ein langes Wettrennen mit diesem Bluthund vermeiden wollte.
    Mit einer Hand auf der Hupe manövrierte er an noch ein paar Fahrzeugen vorbei, wobei er einen Wagen so abdrängte, dass der auf den Gehweg fahren musste, der die Schnellstraße vom Wasser trennte.
    Dieses Manöver und ein vollbesetzter Bus vor ihm – ein alter Mercedes aus den Siebzigern, hoch mit Gepäck beladen, aus dessen Auspuff dichte schwarze Dieselabgase qualmten – verhalfen ihm zu einer Eingebung.
    Er raste weiter, bis er fast neben dem Bus war, dann schlingerte er mit seiner Limousine nach links und rechts und rammte den Bus von der Seite. Das alte Gefährt schleuderte ächzend nach rechts. In den Fenstern drängten sich die erschrockenen Gesichter der Fahrgäste. Die Gurte, mit denen die Koffer und

Weitere Kostenlose Bücher