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Dogma

Dogma

Titel: Dogma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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zu überfahren. Zahed nahm das gar nicht mehr wahr. Er saß bereits am Steuer des erbeuteten Ford Mondeo und raste über die freie Straße davon.
     
    Als Reilly die letzte Leitplanke übersprang, sah er gerade noch das Heck von Zaheds gestohlenem Wagen. Keuchend wandte er sich dem Tumult auf der Fahrbahn zu, wo der Glatzköpfige, sichtlich unter Schock, einen heftigen Wortwechsel mit den Fahrern mehrerer Wagen führte, die angehalten hatten. Sie blockierten eine Fahrspur, wodurch noch mehr Fahrer halten mussten, die nun ebenfalls wütend schrien und hupten.
    Ich darf ihn nicht entkommen lassen. Nicht noch einmal.
    Er rannte auf die Männer zu und zeigte mit verzweifelter Dringlichkeit auf das vorderste Auto. «Ist das Ihr Wagen?», fragte er einen der Männer. «Ist das Ihrer?»
    Der Kahlköpfige und einer der anderen sahen ihn misstrauisch an, wichen einen Schritt zurück und schüttelten den Kopf, aber der Dritte, ein feister Mann mit Stiernacken und faltiger, ledriger Haut, trat Reilly entgegen und setzte zu einer wütenden Tirade auf Türkisch an, wobei er abwehrend gestikulierte.
    Ich habe keine Zeit für so was.
    Reilly zuckte die Schultern, griff an seinen Gürtel und zog seine Pistole. Während er die Waffe hob, machte er mit der anderen Hand eine beschwichtigende Geste.
    «Beruhigen Sie sich doch», beschwor Reilly die Männer. «Wollen Sie etwa, dass dieser Kerl entkommt? Wollen Sie das?»
    Der Kahlköpfige sah aus, als wollte er etwas sagen, aber der Heißblütige ließ sich nicht beeindrucken. Mit einer wegwerfenden Bewegung in Richtung der Waffe setzte er seine Tirade gegen Reilly fort.
    Verdammt.
Reilly senkte die Pistole und feuerte drei Schüsse in den Boden, direkt vor die Füße des Mannes. Der machte einen Satz rückwärts, als sei er auf eine Schlange getreten. «Ihre Schlüssel», schrie Reilly, zeigte wieder auf den Wagen und hielt dem Besitzer den heißen Lauf der Waffe direkt vors Gesicht. «Geben Sie mir Ihre gottverdammten Wagenschlüssel, verstanden?»
    Der Mann runzelte irritiert die Stirn, dann hielt er Reilly die Schlüssel hin. Reilly riss sie ihm aus der Hand, blaffte ein mürrisches «Danke» und war schon auf dem Weg zum Wagen, einem Kombi einer Marke, die er nicht kannte. Er setzte sich ans Steuer, kämpfte die Übelkeit nieder, die der Gestank des übervollen Aschenbechers ihm verursachte, und nahm erneut die Verfolgung seiner Zielperson auf.
    Da die Fahrbahn hinter ihm versperrt war, gab es auf den ersten gut anderthalb Kilometern kaum Fahrzeuge zu überholen, Reilly hatte freie Fahrt. Dann entdeckte er weit vor sich einen weißen Fleck, und der Anblick trieb ihn noch stärker an, auch wenn aus dem Motor kaum mehr herauszuholen war. Als er gerade an einem alten, überladenen Bus vorbeiraste, ließ ein Klingelton aus seiner Jackentasche ihn zusammenzucken. Eine Hand fest am Lenkrad, griff er mit der anderen in die Tasche und zog sein BlackBerry hervor.
    Nick Aparos temperamentvolle Stimme dröhnte ihm ins Ohr, so deutlich, als riefe er aus dem Wagen direkt neben Reilly an und nicht von der Federal Plaza im südlichen Manhattan. «Hey, wie steht’s? Erfolgreich auf Achse,
Clark

    In Reillys überstrapaziertem Gehirn tauchte eine vage Erinnerung an einen alten Chevy-Chase-Film auf, aber er war zu sehr darauf konzentriert, das weiße Heck vor sich einzuholen, als dass der Gedanke hätte Gestalt annehmen können.
    «Ich kann jetzt nicht reden», sagte er atemlos, den Blick starr geradeaus gerichtet.
    «Aber das musst du dir anhören,
Clarkie
», beharrte Aparo, der natürlich nicht ahnte, in was für einer Situation sein Partner gerade steckte. «Es geht um deinen geheimnisvollen Unbekannten. Wir haben einen Treffer.»

[zur Inhaltsübersicht]
Kapitel Einundzwanzig
    «Später», wehrte Reilly ab. «Du musst jetzt für mich Ertugrul anrufen, sofort. Sag ihm, ich fahre gerade in einem» – er warf einen Blick auf das Lenkrad, auf dem zum Glück ein Name stand und kein unbekanntes Logo –, «einem blauen Kia über die Küstenstraße, und unsere Zielperson ist in einer weißen Limousine direkt vor mir, und wir fahren in» – er schaute hastig nach dem Sonnenstand, um seine Richtung zu bestimmen –, «in Richtung Süden, glaube ich.»
    Augenblicklich wechselte Aparos Ton von flapsig zu todernst, als hätte ein Hypnotiseur mit den Fingern geschnippt. «Welche Zielperson? Der Bombenleger?»
    «Ja», rief Reilly. «Und jetzt ruf verdammt nochmal Ertugrul an!»
    Aparos Ton wurde

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