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Dogma

Dogma

Titel: Dogma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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und Gerüchten zufolge kosteten sie mehr als zwei Milliarden Dollar pro Stück – sofern sie überhaupt existierten. Und das wiederum hatte zur Folge, dass es nicht genug von ihnen gab.
    Der CIA -Mann verzog das Gesicht angesichts von Reillys Frage. «Ausgeschlossen. Bei allem, was in diesem idyllischen kleinen Teil der Welt zurzeit im Gange ist, sind die ständig voll ausgelastet. Einen davon abzuziehen ist vollkommen unrealistisch. Außerdem denke ich, die Zeit würde ohnehin nicht ausreichen, einen bis zu dem Zeitpunkt, von dem Sie sprechen, umzuprogrammieren.»
    «Wir brauchen irgendwas», beharrte Reilly. «Dieser Kerl hat bereits mehr als genug angerichtet, und er ist offenbar entschlossen, noch eine ganze Weile so weiterzumachen.»
    Der CIA -Chef machte eine beschwichtigende Geste. «Glauben Sie mir, ein RQ -4 wird Ihnen alles liefern, was Sie brauchen, wenn nicht mehr. Unsere Jungs im Irak und in Afghanistan schwören darauf. Im Übrigen – Sie haben gar keine andere Option. Also würde ich sagen, versuchen wir es damit und hoffen das Beste.»
    Der Stützpunktleiter hatte die Möglichkeiten des Global Hawk heruntergespielt. Es handelte sich um eine ganz außerordentlich bemerkenswerte technische Errungenschaft. Die unbemannte, ferngesteuerte Drohne besaß eine Flügelspannweite von mehr als dreißig Metern und konnte eine Strecke von fast fünftausend Kilometern bis zum Zielort zurücklegen, dort viele Stunden lang verweilen und weite Gebiete überwachen. Die Drohne konnte mit unterschiedlichsten Kameras und Radargeräten bestückt werden – optoelektronisch, infrarot, der zweidimensisonalen
synthetic aperture
 – und wetterunabhängig bei Tag und Nacht Bilder vom Zielort senden. Für 38 Millionen Dollar pro Stück war sie ein beeindruckend effektives und kosteneffizientes Mittel zur Gewinnung von
Imagery Intelligence,
Bildmaterial für nachrichtendienstliche Zwecke. Und es bestand nicht die Gefahr eines Debakels à la Francis Gary Powers, des von den Russen 1960 abgeschossenen US -Luftspions.
    Der CIA -Chef betrachtete noch einmal die Karte mit dem Berg. «Angenommen, wir bekommen eine solche Drohne, dann hätten wir immer noch einige Probleme zu klären. Zunächst einmal können wir nicht sämtliche Zufahrtsstraßen gleichzeitig überwachen. Das Zielgebiet ist einfach zu groß, als dass man bei einer brauchbaren Auflösung eine ständige Bildübertragung von der gesamten Region haben könnte. Wenn wir das Ziel nicht näher eingrenzen können, bleibt uns nichts anderes übrig, als um den Berg zu kreisen. Und dabei besteht die Gefahr, dass wir die Zielperson verpassen.»
    «Im Augenblick haben wir nun einmal keine näheren Informationen», grummelte Reilly.
    Der CIA -Mann dachte kurz darüber nach, dann nickte er. «Okay. Ich rede mit Langley. Mal sehen, ob die Jungs drüben in Beale kurzfristig eine für uns bereitstellen können.»
    «Wir bräuchten sie nur für einen oder zwei Tage», sagte Reilly. «Aber wir brauchen sie sofort. Sonst ist das Ganze sinnlos.»
    «Das wird sich schon regeln lassen», versicherte der CIA -Chef. «Aber wir wissen immer noch nicht, wonach wir eigentlich suchen, oder?»
    «Das können Sie ruhig mir überlassen», entgegnete Reilly. «Beschaffen Sie mir nur die Drohne.»
     
    Er fand Tess in einem leeren Vernehmungszimmer. Sie saß an einem Tisch, der mit großen Landkarten übersät war. Sie hatte ihr Notebook neben sich aufgeklappt und war so tief in Gedanken versunken, dass sie Reilly erst bemerkte, als er vor ihr stand. Sie sah zu ihm auf.
    «Und?», fragte sie. «Wie ist es gelaufen?»
    Nach dem Ton ihrer Frage zu urteilen, war ihm seine gedrückte Stimmung anzusehen.
    Er zuckte die Schultern. «Den Satelliten, den ich gern hätte, können wir nicht haben, aber wie es aussieht, bekommen wir eine Überwachungsdrohne. Nur ist das Zielgebiet einfach zu groß. Wir können es nicht so engmaschig überwachen, wie ich es gern täte.»
    «Das heißt …?»
    «Das heißt, uns könnte etwas entgehen.» Aus Reillys düsterer Stimme war seine Erschöpfung herauszuhören. Er zog sich einen Stuhl heran und ließ sich darauf fallen.
    Tess lächelte. «Vielleicht kann ich mich nützlich machen.»
    Reilly runzelte die Stirn, dann rang er sich ein Grinsen ab. «Ich liebe deine Rückenmassagen, aber ich fürchte, jetzt ist nicht der günstigste Zeitpunkt.»
    Tess sah ihn strafend an. «Blödmann, ich meine es ernst.» Sie griff nach einer Karte des gesamten Landes, legte sie auf die

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