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Dogma

Dogma

Titel: Dogma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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dort über die alte Seidenstraße nach Kayseri und zu dem Schatz, nach dem er so verzweifelt suchte.

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Kapitel Fünfundzwanzig
    «Bei einem so großen Gebiet wird es schwer, etwas zu finden, das Ihnen wirklich weiterhilft.»
    Der Leiter des CIA -Stützpunktes, Reilly und Ertugrul saßen in einem fensterlosen Raum tief im Inneren des US -Konsulats, eines flachen Betonbunkers, der hinter verstärkten Mauern und Sicherheitskontrollen verschanzt war. Knapp zwanzig Kilometer nördlich der Stadt gelegen, wirkte das Gebäude eher wie ein modernes Gefängnis als wie ein stolzes Wahrzeichen seiner Mutternation. Es hatte nichts von der herrschaftlichen, zu der Alten Welt gehörenden Eleganz des Palazzo Corpi, des früheren Konsulats, das sich in das von Basaren und Moscheen bestimmte Stadtbild der belebten Altstadt eingefügt hatte. Jenes Konsulat gehörte traurigerweise einer vergangenen Welt an. Die neue Anlage, kurz nach dem 11. September auf einem massiven Felsen errichtet, wirkte nicht ohne Grund wie ein Gefängnis. Sie musste jeder Art von Anschlägen standhalten können. Und das war so gründlich erreicht worden, dass einer der Terroristen, die nach den Bombenattentaten auf das Britische Konsulat und eine britische Bank in Istanbul verhaftet worden waren, gegenüber den türkischen Behörden aussagte, er und seine Männer hätten ursprünglich einen Anschlag auf das US -Konsulat geplant, doch das sei so gut gesichert, «da lassen sie nicht mal Vögel fliegen».
    Ein paar Jahre später unternahmen drei Männer tatsächlich einen Anschlag auf das Konsulat. Alle drei wurden erschossen, ehe sie auch nur das Zufahrtstor erreicht hatten.
    «Wie meinen Sie das?», fragte Reilly.
    «Nun, wir könnten wahrscheinlich einen Keyhole-Satelliten umlenken, damit er im richtigen Zeitfenster die betreffende Gegend überfliegt. Aber selbst dann hätten wir weder Bilder in Echtzeit noch eine fortlaufende Videoaufnahme, sondern lediglich Bilder von der Zeit, in der er bei jeder Erdumrundung diesen Bereich passiert. Und das genügt nicht für Ihre Zwecke.»
    Reilly schüttelte den Kopf. «Nein. Wir wissen ja nicht genau, wann er dort auftaucht.»
    «Besser wäre es, wenn wir eine unserer Drohnen aus Katar abziehen könnten für eine konstante Rastersuche, aber –»
    «– das würde er bemerken», unterbrach Reilly und schüttelte erneut den Kopf. Ein ferngesteuertes, unbemanntes Luftfahrzeug einzusetzen kam nicht in Frage.
    «Ich rede nicht von Predators. Ich rede von der neuen Generation. RQ -4 Global Hawks. Diese Babys bewegen sich auf vierzigtausend Fuß Höhe. Ihr Mann verfügt wohl kaum über bionische Sicht, oder?»
    Reilly runzelte die Stirn. Die Sache gefiel ihm nicht. «Trotzdem, auch auf dieser Höhe … Der Kerl weiß, was er tut, er weiß, wie die Dinger aussehen. Um diese Jahreszeit ist der Himmel wahrscheinlich klar. Er könnte die Drohne bemerken. Können wir nicht einen der großen Vögel bekommen?»
    Reilly wusste so gut wie der Leiter des CIA -Stützpunktes, dass die verbreiteten Überwachungssatelliten – diejenigen vom Typ Keyhole, wie man sie aus Filmen kannte – in diesem Fall nicht ausreichen würden. Sie waren gut dafür geeignet, einen Ort alle paar Stunden abzubilden, um beispielsweise den Bau eines Atomkraftwerks oder die Stationierung von Raketenwerfern festzustellen. Was sie nicht konnten, war, einen festen Punkt konstant zu überwachen. Dazu brauchte Reilly etwas, das das National Reconnaissance Office, der für das Satellitenprogramm verantwortliche Nachrichtendienst, sozusagen unter dem Radar zu halten versuchte: einen Überwachungssatelliten, der eine geosynchrone Umlaufbahn über einem festen Punkt auf der Erdoberfläche halten und Aufnahmen in Echtzeit übermitteln konnte. Das erforderte größten technischen Aufwand. Satelliten konnten durch eine ganze Reihe störender Einflüsse von ihrer Position abgebracht werden – Schwankungen im Gravitationsfeld der Erde durch Einflüsse des Mondes oder der Sonne, Sonnenwind, Strahlungsdruck. Schubdüsen und komplexe Computerprogramme zum Ausgleich von Bahnstörungen waren erforderlich, um den Satelliten für längere Zeit über dem zu überwachenden Punkt zu halten. Und da das nur möglich war, wenn diese Vögel auf einer Höhe von mehr als fünfunddreißigtausend Fuß über der Erdoberfläche kreisten, mussten sie zudem mit einer extrem hochentwickelten Bildgebungstechnologie ausgestattet sein. Sie waren größer als ein Schulbus,

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