Doktor Proktor verhindert den Weltuntergang
unterwegs erzählen. Und jetzt hopp, alle zusammen in den Beiwagen!« Der Professor sah auf den König herunter. »Und ich fahre!«
»Aber … aber ich bin doch der König.«
»Das ist mein Motorrad«, sagte Proktor, stieg vor dem König auf den Fahrersitz und schob ihn mit seinem Po nach hinten. »Sitzen alle?«
Und während aus dem Beiwagen ein einstimmiges »Ja!« schallte, gab Doktor Proktor Gas und sauste los.
24. Kapitel
Plan B für Bulle
Während der Fahrt erzählte der König, so laut er konnte, um den Motor zu übertönen.
Von seiner Flucht.
Von der runtergelassenen Schranke an der Grenze und von den zwei seltsamen Zöllnern, die meinten, niemanden reinlassen zu dürfen, am allerwenigsten Könige. Also hatte der König kehrtgemacht und unterwegs einen Tramper in einem roten Overall aufgegabelt.
»So ein Petter, der sein ganzes Geld beim Pokerspielen in Klæbu verloren hatte und zurück nach Hause und zu seinen Hängegleitern wollte.«
Also hatte der König Petter nach Hause gebracht, und nachdem Petter dem König Kakao gekocht und ihn viermal nacheinander in Halma geschlagen hatte (und viermal gerufen hatte: »Es gib’ nur ein’ Super-Petter und das bin ich, verflixt!«), hatte er den König über den Fluss gerudert und ihm gesagt, er müsse nur der Hochspannungsleitung folgen, dann käme er automatisch nach Norwegen. Der König war ein paar Fußspuren im Schnee gefolgt, die ihn zu einem roten Haus geführt hatten, in dem ein alter Mann wohnte, der meinte, er wäre Schlepper und Handaufleger.
»Der hat mir dieses Motorrad verkauft«, sagte der König.
»Verkauft?«, platzte Proktor heraus. »Er hat Ihnen mein Motorrad verkauft?«
»Ja. Für neuntausendneunhundertneunundneunzig Kronen. Eine Handauflegung gab’s gratis dazu. Er hat mich von meiner Leberarthrose und Enddarmbronchitis geheilt. Tüchtiger Bursche, ich wusste nicht mal, dass ich das hatte.«
Sie rasten durch den Wald und ein paar Kreuzungen später kamen sie auf eine etwas breitere Straße in einem etwas kleineren Wald.
Nach einer weiteren Weile sahen sie sogar ab und zu ein Auto. Und dann kamen immer mehr davon, bis sie schließlich an einem Schild vorbeifuhren, auf dem stand:
OSLO 11 Kilometer
Als die Uhr am Rathausturm drei Uhr schlug, parkte das Motorrad vor Syvertsens Konditorei. Und nachdem Merete, die nicht Merete hieß, Tee nachgeschenkt hatte und Frau Strobe nicht mehr mit den Zähnen klapperte und Bulle zweieinhalb Frühstücke verdrückt hatte, räusperte Doktor Proktor sich.
»Also, so viel wissen wir: Wenn Gregor, das Land und die übrige Welt gerettet werden sollen, müssen wir schnell handeln. Wir wissen allerdings nicht, wo Gregor sich befindet oder wie Jodolf Stalers Pläne für den Angriff auf Dänemark aussehen. Und ohne diese Informationen wird es schwer werden, überhaupt irgendwas zu retten.«
»Schade, dass Sie kein Morsealphabet können«, sagte Lise zum König. »Dann könnten Sie uns sagen, was Diener Åke gemorst hat.«
»Ich erinnere mich nur daran, dass ich versucht habe, im Takt mit dem Klackern der Maschine aus der Hütte zu schleichen«, seufzte der König, den Mund voller Waffel. »Das ging irgendwie Klack-klickediklick und Klickediklick oder so ähnlich.«
»Das erste könnte ein D sein und das zweite ein I«, sagte Lise. »Aber das hilft uns auch nicht weiter.«
»Du kannst das Morsealphabet?«, fragte der König, erkennbar beeindruckt.
Lise nickte. »Können Sie sich nicht an ein bisschen mehr erinnern?«
»Da muss ich mir wirklich das Hirn verrenken«, sagte der König und begann, Grimassen zu schneiden.
»Hick!«
»Das ist ein E«, sagte Lise.
»Ich habe doch gar nichts gesagt«, sagte der König und beendete die Gehirnverrenkung mit einem Stöhnen.
»Hack. Hickedihackhick.«
Fünf Pupillenpaare richteten sich auf Bulle, während Bulles eigene zwei Pupillen nach oben gerichtet waren. Dort, auf seinem Kopf, saß Perry und hickste drauflos.
»Hack-hack-hack. Hack. Hick. Hickhack-hickedihick. Hackedihickhack. Hack-hack-hack. Hack-hack. Hick. Hackedihick.«
»E«, sagte Lise. »Und T. T-R-O-T-E-L. K-O-M-E-N.«
»Die Trottel kommen!«, rief Bulle eifrig. »Perry hat sich die Morsesignale gemerkt! Hast du noch mehr, Perry?«
Und Perry hatte mehr. Irgendwann musste Lise einen Stift zu Hilfe nehmen, damit ihr die Buchstaben nicht alle durcheinanderwirbelten. Als Perry schließlich am Ende angelangt war, las sie vor, was sie sich auf der Serviette notiert hatte.
»Die Trotel komen
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