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Dokument1

Dokument1

Titel: Dokument1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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suchen.«
    »Nun, klar.«
    »Dann komme ich morgen bei dir vorbei und hole mir die Schlüssel. Ich suche das Werkzeug, und du hast vor Einbruch der Dunkelheit deine Schlüssel zurück.«
    »Tja, ich weiß nicht. Will sagte, ich dürfte nie die Schlüssel…«
    »Sicher; aber die Halle ist jetzt leer, bis auf Arnies Werkzeug und einen Haufen Schrott. Der ganze Komplex wird bestimmt bald verkauft? und wenn ich dann das Werkzeug hole, würde das wie Diebstahl aussehen.«
    »Oh! Nun ja, es wird wohl okay sein. Wenn du mir die Schlüssel zurückbringst.« Und dann setzte er noch etwas absurd Rührendes hinzu: »Sie sind alles, was ich als Anden-ken an Will noch besitze.«
    »Es ist ein Versprechen.«
    »Okay«, sagte er, »weil es für Arnie ist…«
    Kurz bevor ich ins Bett ging, führte ich mein letztes Gespräch mit einer verschlafen klingenden Leigh.
    »In einer der kommenden Nächte werden wir die Sache beenden. Bist du bereit?«
    »Ja«, erwiderte sie, »ich glaube wenigstens, daß ich es bin.
    Was hast du geplant, Dennis?«
    Also erzählte ich es ihr, erläuterte ihr Schritt für Schritt meinen Plan, insgeheim darauf vorbereitet, daß sie ein Dutzend Löcher in meine Ideen bohren würde. Aber als ich fertig war, sagte sie nur: »Und wenn es nicht funktioniert?«
    »Ich muß dir wohl nicht erst ausmalen, was dann geschehen wird.«
    »Nein«, erwiderte sie, »ich glaube nicht.«
    »Ich würde dich lieber aus der Sache heraushalten«, sagte ich. »Aber LeBay wird mit einer Falle rechnen, also muß der Köder unwiderstehlich für ihn sein.«
    »Ich würde nicht zulassen, daß du mich aus der Sache heraushältst«, sagte sie. Ihre Stimme klang ruhig. »Es geht auch mich etwas an. Ich habe ihn geliebt. Wirklich. Und wenn man einmal anfängt, jemand zu lieben… ich glaube nicht, daß man jemals ganz darüber hinwegkommt. Oder, Dennis?«
    Ich dachte an die Jahre. An die Sommer, die wir mit Lesen und Schwimmen und Spielen verbracht hatten: Monopoly, Scrabble, Dame und Mühle. An die Ameisenfarmen, an die Zeiten, wo ich verhinderte, daß sie ihn umbrachten, wie Kinder auf ihre grausame Art mit Außenseitern umgehen, die ein bißchen anders sind. Es hatte Zeiten gegeben, da hatte ich es gründlich satt, ihm immer beispringen zu müssen, wenn ihn jemand fertigmachen wollte, Zeiten, da ich mich gefragt hatte, ob das Leben nicht leichter wäre, wenn ich ihn einfach fallen und ertrinken ließ. Aber es wäre kein besseres Leben gewesen. Ich hatte Arnie gebraucht, damit ich mich besser fühlte, und das hatte er getan. Es war ein fairer Austausch gewesen… ja, bis zum bitteren, bösen Ende.
    »Nein«, sagte ich, und plötzlich mußte ich die Hand über die Augen legen. »Ich glaube nicht, daß man ganz darüber hinwegkommt. Auch ich habe ihn geliebt. Und vielleicht ist es noch nicht zu spät für ihn. Das hätte ich gebetet: Lieber Gott, mach, daß ich Arnie noch ein einziges Mal davor retten kann, umgebracht zu werden. Nur dieses eine Mal noch.«
    »Es ist ja nicht Arnie, den ich hasse«, sagte sie mit leiser Stimme. »Es ist dieser Mann LeBay… haben wir das Ding tatsächlich gestern nachmittag gesehen, Dennis? Im Auto?«
    »Ja«, erwiderte ich, »ich glaube schon.«
    »Ihn und diese verfluchte Christine«, sagte sie. »Wird es bald geschehen?«
    »Bald, ja. Ich glaube es jedenfalls.«
    »Also gut. Ich liebe dich, Dennis.«
    »Ich liebe dich auch.«
    Und es ergab sich, daß es schon am nächsten Tag ein Ende haben sollte - am Freitag, dem neunzehnten Januar.

49 Arnie
    J was cruising in my Stingray late one night When an XKE pulled up on the right,
    He rolled down the window of his shiny new Jag And challenged me then and there to a drag.
    I said »You’re on, buddy, my mill’s runninßne, Let’s come off the line at Sunset and Vine, But I’ll go you one better (ifyou got the nerve): Let’s race all the way…
    to Deadman’s Curve.«
    - Jan and Dean
    Ich begann diesen langen schrecklichen Tag damit, daß ich in meinem Duster zu Jimmy Sykes fuhr. Ich hatte erwartet, daß es mit Jimmys Mutter Schwierigkeiten geben würde, aber es gab keine. Sie war in geistiger Hinsicht eher noch langsamer als ihr Sohn. Sie lud mich zu Spiegeleiern und Speck ein (ich lehnte dankend ab - mein Magen war wie zugeschnürt) und begutachtete wortreich meine Krücken, während Jimmy in seinem Zimmer nach dem Schlüsselring suchte. Ich unterhielt mich mit Mrs. Sykes, die ungefähr die Ausmaße des Berges Ätna besaß, während die Zeit verging und

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