Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dokument1

Dokument1

Titel: Dokument1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
vielleicht meinen Daddy beim Arm packen, ihn in seine Werkstatt zerren und ihm erzählen, daß »Arnie Cunninghams kotzroter Schlitten«, wie Ellie ihn nannte, jetzt ohne Fahrer herumkutschierte? Sollte ich die Polizei anrufen und ihnen sagen, daß ein Toter meine Freundin und mich ermorden wollte? Nein. Zu unserem Vorteil war nur - außer, daß sich der Wagen nicht rühren konnte, bis Arnie ein Alibi besaß - die Tatsache, daß der Wagen Zeugen scheute - Moochie Welch, Don Vandenberg und Will Darnell waren spät nachts an einem einsamen Ort ermordet worden; Buddy Repperton und seine Freunde wurden draußen in der Wildnis umgebracht.
    Elaine kam mit einer Tüte zurück, die sie gegen ihren jungen Busen drückte, stieg in den Wagen und gab mir eine Flasche Coca Cola und einen Schokoriegel.
    »Mein Wechselgeld«, sagte ich.
    »Du bist ein alter Geizkragen«, sagte sie und legte ein paar Münzen auf meine ausgestreckte Hand.
    »Ich weiß, aber ich liebe dich trotzdem«, sagte ich. Ich schob ihr die Kapuze in den Nacken, wühlte in ihren Haaren und küßte sie dann aufs Ohr. Sie schaute mich zunächst überrascht und mißtrauisch an - und dann lächelte sie. Sie war wirklich kein übler Kumpel, meine Schwester Ellie. Der Gedanke, daß sie auf der Straße überfahren werden sollte, nur weil ich mich in Leigh Cabot verliebt hatte, nachdem Arnie einen Rappel bekommen und ihr den Laufpaß gegeben hatte… nein, das konnte ich unmöglich zulassen.
    Zu Hause arbeitete ich mich sofort die Treppe hoch, nachdem ich Mom begrüßt hatte. Sie wollte wissen, wie es meinem Bein ginge, und ich sagte ihr, gut. Aber oben steuerte ich als erstes den Arzneikasten im Badezimmer an. Ich nahm wegen meiner Beine zwei Aspirintabletten, weil sie inzwischen Ave Maria sangen.
    Dann ging ich in das Schlafzimmer meiner Eltern, wo der zweite Telefonapparat stand, und ließ mich mit einem Seufzer in Mamas Schaukelstuhl sinken. Ich nahm den Hörer ab und wählte die erste Nummer auf meiner Liste.
    »Dennis Guilder, Sajgnagel unseres Autobahn-Zubringer-Projekts!« rief Brad Jeffries erfreut. »Nett, wieder von dir zu hören, mein Jungel Wann kommst du mal wieder vorbei und schaust dir mit mir die Penguins an?«

    »Ich weiß nicht«, erwiderte ich. »Auf die Dauer ist es langweilig, nur die Verlierer Hockey spielen zu sehen. Aber wenn Sie daran interessiert sind, sich das Spiel einer wirklich guten Mannschaft anzusehen, dann wären die Flyers…«
    »Himmel, muß ich mir das von einem Jungen gefallen lassen, der nicht einmal von mir gezeugt wurde?« polterte Brad. »Die Welt ist tatsächlich auf den Hund gekommen!«
    Und so plauderten wir eine Weile, bis ich ihm sagte, warum ich anrief.
    Er lachte. »Teufel, willst du selbst ins Tiefbau-Geschäft einsteigen?«
    »So könnte man es nennen.« Ich dachte an Christine. »Aber nur für eine begrenzte Zeit.«
    »Du möchtest nicht darüber reden, nicht wahr?«
    »Nun, nicht gerade jetzt. Kennen Sie jemanden, der so etwas vermieten könnte?«
    »Ich kenne nur einen, der dir vielleicht in so einer ausgefallenen Sache helfen kann. Johnny Pomberton. Er wohnt an der Ridge Road. Er hat mehr fahrbare Untersätze als Carter Leber-pillen.«
    »Okay«, sagte ich. »Vielen Dank, Brad.«
    »Wie geht es Arnie?«
    »Gut, glaube ich. Ich sehe ihn nicht mehr so oft wie früher.«
    »Ein komischer Knabe, Dennis. Ich hätte in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet, daß er den Sommer durchhalten würde, als ich ihn zum erstenmal sah. Aber dieses schmächtige Kerlchen hat eine eiserne Willenskraft, Dennis.«
    »Ja«, erwiderte ich. »Das und noch ein bißchen mehr.«
    »Sag ihm einen schönen Gruß von mir, wenn du ihn siehst.«
    »Das werde ich tun, Brad. Und halten Sie die Ohren steif.«
    »Ohne geht’s nicht, Denny. Und schau mal abends bei mir herein, damit das Bier vom langen Stehen nicht sauer wird.«
    »Werde ich gerne tun. Gute Nacht.«
    »Gute Nacht.«
    Ich legte auf und zögerte ein paar Minuten. Das nächste Gespräch würde nicht leicht. Aber es mußte sein; es spielte eine zentrale Rolle in dieser traurigen, dummen Geschichte. Ich nahm den Hörer wieder hoch und wählte die Nummer der Cunninghams aus dem Gedächtnis. Wenn Arnie sich meldete, würde ich wortlos auflegen. Aber ich hatte Glück; Michael kam an den Apparat.
    »Hallo?« Seine Stimme klang müde und ein bißchen verschwommen.
    »Michael, hier spricht Dennis.«
    »He, hallo!« Das klang ehrlich erfreut.
    »Ist Arnie in der Nähe?«
    »Er ist oben. Er

Weitere Kostenlose Bücher