Dokument1
zehn…«
»Sicher«, erwiderte er, »bis dann.«
»Ich hätte noch eine Frage, Mr. Pomberton.«
»Sicher. Und nenn mich einfach Johnny.«
»Okay. Also dann - Johnny, wie wäre es mit einem automatischen Getriebe?«
Johnny Pomberton lachte herzhaft - so herzhaft, daß ich den Hörer einen halben Meter vom Ohr weghalten mußte. Das Lachen war Antwort genug.
»Ein automatisches Getriebe? In einem dieser Babys? Willst du mich auf den Arm nehmen? Warum? Kannst du mit einer gewöhnlichen Schaltung nicht umgehen?«
»Klar, darauf habe ich doch gelernt«, antwortete ich.
»Na also. Dann gibt’s auch keine Probleme, oder doch?«
»Vermutlich nicht«, antwortete ich und dachte dabei an mein linkes Bein, das die Kupplung bedienen mußte; das bißchen Bewegung heute abend hatte in meinem Bein höllische Schmerzen entfacht. Ich hoffte, Arnie würde ein paar Tage warten, ehe er die Stadt verließ, doch irgendwie hatte ich das Gefühl, daß so etwas nicht in meinen Karten stand. Es würde morgen geschehen oder spätestens am- Wochenende, und mein linkes Bein mußte sich damit abfinden. »Gute Nacht, Mr. Pomberton. Bis morgen.«
»Sicher. Danke für den Anruf, Junge. Ich habe mir schon eine für dich vorgemerkt. Sie wird dir bestimmt gefallen. Und wenn du mich nicht einfach Johnny nennst, werde ich den Preis verdoppeln.«
»Sicher«, sagte ich und legte mitten in seinem Gelächter auf.
>Sie wird dir bestimmt gefallene
Wieder eine >sie< - ich wurde allmählich überempfindlich gegen diese lässige Art, mit weiblichen Fürwörtern umzugehen … ich hatte es allmählich satt!
Anschließend tätigte ich meinen letzten Anruf. Es gab vier Sykeses im Telefonverzeichnis. Denjenigen, den ich suchte, bekam ich beim zweiten Versuch an den Apparat: Jimmy hob selbst ab. Ich stellte mich als Arnie Cunninghams Freund vor, und Jimmys Stimme hellte sich sofort auf. Er mochte Arnie, der ihn nie gefrozzelt und auf ihm nie herumgetrampelt hatte, wie Buddy Repperton, als der noch für Will arbeitete. Jimmy wollte wissen, wie es Arnie ging, und ich log abermals und sagte, Arnie ginge es großartig.
»Prima«, sagte er. »Er saß ja eine Weile lang ganz dick in der Tinte. Ich wußte, daß die Feuerwerks-Körper und Zigaretten ihm nicht gut bekommen würden.«
»Ich rufe wegen Arnie an«, sagte ich. »Weißt du noch, als Will verhaftet und die Werkstatt geschlossen wurde, Jimmy?«
»Sicher weiß ich das noch.« Jimmy seufzte. »Nun ist der arme Will tot, und ich bin arbeitslos. Meine Ma liegt mir in den Ohren, ich sollte zur Berufsschule gehen, aber ich kann das nicht. Ich könnte als Hausmeister arbeiten oder so. Mein Onkel Fred ist Hausmeister am College, und er meint, da wäre noch eine Stelle frei, weil - ein Kollege einfach über Nacht abgehauen ist… «
»Arnie erzählte mir, als die Werkstatt von der Polizei geschlossen wurde, ist ihm ein ganzer Satz Steckschlüssel weggekommen«, unterbrach ich ihn. »Er lag auf einem Wandregal hinter den alten Reifen, weißt du? Er hat sie dort versteckt, damit sie ihm niemand klaute.«
»Sind sie noch dort?« fragte Jimmy.
»Ich glaube schon.«
»Ach, du liebe Güte!«
»Du sagst es. Die Bolzendreher haben hundert Dollar gekostet!«
»Heiliger Strohsack! Die liegen bestimmt nicht mehr da.
Ich wette, einer der Bullen hat sie abgestaubt.«
»Arnie glaubt, daß sie noch dasein könnten. Aber er darf die Werkstatt nicht betreten, wegen der Schwierigkeiten, in denen er steckt.« Das war eine Lüge, aber ich erwartete nicht, daß Jimmy darüber stolpern würde, und er tat es auch nicht. Es steigerte jedoch nicht mein Selbstwertgefühl, daß ich einen Typ, der geistig ein wenig zurückgeblieben war, hinters Licht führte.
»Oh, Mist! Hör zu… ich gehe hin und schau mal nach.
Ja, gleich morgen früh. Ich habe immer noch meine Schlüssel.«
Ich seufzte erleichtert auf. Ich war nicht scharf auf Arnies kostbaren Satz Steckschlüssel, ich wollte Jimmys Schlüssel haben.
»Ich würde sie selbst gern holen, Jimmy. Als Überraschung für Arnie. Denn ich weiß genau, wo er sie versteckt hat. Durchaus möglich, daß du den ganzen Tag herumstö-
berst und sie trotzdem nicht findest.«
»O ja, könnte sein. Ich sei nie besonders gut im Finden von Sachen gewesen, meinte Will immer. Er sagte, ich könnte meinen eigenen Hintern mit beiden Händen und einer Taschenlampe nicht finden.«
»O Mann, er hat dich doch nur auf den Arm genommen.
Aber ernsthaft - ich würde sie lieber selbst
Weitere Kostenlose Bücher