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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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unerwartet kam, sogar für König Simeon«, sagte der Cinnae-Söldner. »Der örtliche Machthaber hat den Akt als Teil irgendeines politischen Ränkespiels veranlasst.«
    »Das spricht nicht gegen meine These von den Affen mit Schwertern«, bemerkte die Tralgu, und der Statthalter lachte leise.
    »Es überrascht mich nicht, dass es mehr als eine Geschichte gibt«, sagte Cithrin. »Dennoch werdet Ihr mir vergeben, dass ich mich freue, den Informationen gefolgt zu sein, die uns vorgelegen haben.«
    »Ich habe gehört, dass Komme Medean seine Interessen nach Norden verlegt, vor allem nach Antea«, sagte der ergrauende Kurtadam. »Dass er hier im Süden eine aggressive Haltung einnimmt, wirkt verdammt merkwürdig.«
    Cithrin spürte Sorge aufwallen. Wenn die Bank sich in den nördlichen Ländern einmischte – Antea, Asterilreich, Nordstade, Hallskar und Sarakal –, könnte sie durchaus jemandem auf die Zehen getreten sein, indem sie am entfernten Ende des Kontinents einen Ableger gründete. Auf diese Bemerkung hatte sie keinerlei Entgegnung, daher musste die Unterhaltung vom Thema abschweifen, und zwar schnell. Sie lächelte auf die Art, wie es ihrer Ansicht nach auch Magister Imaniel getan hätte.
    »Gibt es tatsächlich so etwas wie Interessen, die allein im Norden liegen?«, fragte sie. »Narineiland ist im Norden, und es scheint uns alle zu betreffen.«
    Die Luft im Innenhof schien stillzustehen. Sie hatte den versteckten Kern hinter all ihrem Geplauder hervorgezerrt und auf den Tisch gebracht. Sie fragte sich, ob es einfach nur plump gewesen war, deshalb lächelte sie und nippte an ihrem Wein, um so zu tun, als sei es Absicht gewesen. Qahuar, der Halbjasuru, lächelte sie an und nickte dabei, als hätte sie bei einem Spiel einen Punkt gemacht.
    »Narineiland mag im Norden liegen«, sagte der ergrauende Kurtadam, »aber die Schwierigkeiten liegen alle im Süden, nicht wahr? König Sephan und seine inoffizielle Piratenflotte.«
    »Das sehe ich genauso«, sagte der Cinnae-Söldnerführer. »Es gibt nur eine einzige Art und Weise, wie man den Handel sicher machen kann, und das ist, Cabral das Einverständnis zu einem sicheren Handel abzuringen. Und das kann nicht nur auf dem Wasser erreicht werden.«
    Die Tralgu knurrte und legte die Garnele zurück, die sie angeknabbert hatte. »Ihr werdet jetzt nicht wieder davon anfangen, eine Landstreitmacht aufzustellen, um Schiffe zu schützen, oder?«, fragte sie. »Wenn Porte Oliva zu Lande einen Krieg mit Cabral beginnt, wird uns die Königin schneller niederbrennen, als die Anteaner Vanai angezündet haben. Wir sind eine Stadt, kein Königreich.«
    »Wenn man es richtig macht, muss man sie nicht einsetzen«, sagte der Cinnae aufbrausend. »Und es ist keine Streitmacht für einen Einmarsch. Aber die Eskorte, die die Handelsschiffe beschützt, muss Schwertkämpfer an Land setzen können. Das Piratenproblem kann nicht gelöst werden, wenn sie einfach in irgendeine Bucht einlaufen und erklären, dass sie nun in Sicherheit sind.«
    Cithrin setzte sich auf einen hohen Hocker, neigte den Kopf zur Seite und lauschte, während die Fassade der Höflichkeit Risse bekam. Wie ein Künstler, der ein Mosaik einen Stein nach dem anderen zusammensetzt, fing sie an, die Form der Trennlinien und Unstimmigkeiten in der Gruppe um sich herum zu sehen.
    Der verbriefte Zusammenschluss der Schiffsbauer und Handelshäuser drängte auf eine eingeschränkte Eskorte, die ihre Reichweite auf ein paar Tage zu Schiff im Umkreis von Porte Oliva begrenzte. Schützt die unmittelbare Umgebung , so argumentierten sie, und die Handelsschiffe werden von selbst kommen. Es würde weniger kosten, und damit würden auch die Gebühren geringer ausfallen. Während sie zuhörte, wie der Cinnae und die Tralgu sich beharkten, kam sie zu dem sicheren Eindruck, dass die fraglichen Handelshäuser ihr Geld mit Versicherungen machten. Mit einer eingeschränkten Eskorte blieben immer noch große Bereiche der Wasserwege unsicher, und das Risiko war hoch, alles durch Piraten zu verlieren, und deshalb würde der Ertrag aus den Versicherungen nicht zurückgehen.
    Der Cinnae war andererseits ein Militarist, denn was er vorschlug, war eine militärische Streitmacht. Wenn die anderen überredet werden konnten, sich einig zu werden, dass nur massive Waffengewalt – und insbesondere die Schwert- und Bogenkämpfer eines Söldnertrupps – das Ende der Piraterie sicherstellen würde, wäre er in der besten Position, um genau das zu

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