Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
Vom Netzwerk:
zu zerstören, oder er könnte sie schonen, um sie in den folgenden Jahren dem vereinten Königreich zugutekommen zu lassen.
    Sie unterhielten sich stundenlang, während die Sonne nach Westen glitt und Camnipol langsam in das rote Licht des Sonnenuntergangs führte, ins Grau der Dämmerung und dann in die Dunkelheit. Der Mond war noch nicht aufgegangen, aber die Sterne leuchteten hoch am Sommerhimmel. Schließlich entschuldigte sich Geder, dessen Kopf mehr als voll war, und begab sich zu Bett, wo ihn Männer, die er nicht kannte, auszogen, seinen Körper puderten und ihn unter dünne Frühlingsdecken legten. Halb wach stellte er verärgert fest, dass er das Buch des Tutors vergessen hatte. Es wäre schön gewesen, noch ein wenig zu lesen, ehe er einschlief. Er hatte nur noch so wenig Zeit zum Lesen …
    Der Morgen war klar und kalt. Er lag eine Weile im Bett und sah zu, wie das Sonnenlicht durch seine Fenster hereinströmte. Dann kam die rituelle Erniedrigung, und er trat in das Esszimmer der königlichen Familie hinaus. Basrahip war bereits da, genauso Aster. Die beiden redeten über irgendetwas, Basrahip lächelte, und Aster lachte laut. Geder setzte sich hin, und ein junger Diener brachte ihm ein Stück gebackene Ente und Birnenkompott, einen kleinen Laib süßen schwarzen Brotes und Kaffee mit Honig, in dem der Satz am Boden dick wie Schlamm war.
    »Habe ich etwas Lustiges verpasst?«, fragte Geder.
    »Hochwürden Basrahip hat die Männer des Hofes nachgemacht«, sagte Aster.
    »War es gut?«
    »Nein«, antwortete Aster kichernd. »Es war schrecklich .«
    Basrahip lächelte. »Ich bin kein Mann, der etwas vorspielen kann«, sagte er. »Das bin ich nicht.«
    »Und Gott sei dafür gedankt«, erwiderte Geder, zupfte ein Stück von der Ente ab und steckte es sich in den Mund. Es war salzig und fettig und genau das Richtige, um einen neuen Tag zu beginnen. »Ich habe über die Friedensbedingungen mit Asterilreich nachgedacht. Ich denke, ich weiß, was wir tun müssen.«
    Der Priester und der Junge wurden beide ernst und wandten ihm ihre Aufmerksamkeit zu. Geder nippte an seinem Kaffee und hatte größere Freude an dem Augenblick der Spannung als eigentlich angebracht. »Ich glaube nicht, dass wir weise wären, wenn wir Tributzahlungen und Reparationen annehmen und ihnen trotzdem die Herrschaft über das Königreich überlassen. Wenn überhaupt, werden wir damit erreichen, dass uns ihr Hof noch weniger freundschaftlich betrachtet und behandelt.«
    »Und Ihr müsst der Göttin Tempel in den Städten errichten, die Ihr erobert«, sagte Basrahip.
    »Ja, das auch«, stimmte Geder zu. Er hatte ganz vergessen, dass er das tun musste. »Was bedeutet, dass wir darauf hinarbeiten sollten, die Königreiche zu vereinen.«
    Asters Gesicht wurde zu Stein. »Verstehe«, sagte der Prinz.
    Geder schüttelte den Kopf und winkte mit einem Brotkanten ab. »Nein, nein, nein. Einzuheiraten wird nicht funktionieren. Mit einer Frau verheiratet zu sein heißt nicht, dass ganz Asterilreich plötzlich befriedet sein wird. So sind wir doch überhaupt erst so weit gekommen, oder nicht? Indem wir die Blutlinien vermischt haben, so dass es am Hof von Asterilreich nachvollziehbare Ansprüche auf den Gespaltenen Thron geben konnte. Wenn wir nicht versucht hätten, vor Generationen Frieden durch Eheschließungen zu schaffen, wäre es jetzt nicht möglich gewesen, dass der Thronanspruch auch nur rechtmäßig erscheint. Es hat damals nicht funktioniert, und es wird jetzt nicht funktionieren.«
    »Was dann?«, fragte Aster.
    »Wir erobern das Land. Die Städte. Asterilreich wird wieder Teil des imperialen Antea, genauso, wie es unter den Hochkönigen gewesen ist. Es gibt etliche Männer, die eine Belohnung für das verdienen, was sie getan haben. Und wenn dort treu ergebene Anteaner herrschen, müssen wir uns weniger Sorgen machen. Es ist wirklich einfach. Ich weiß nicht, weshalb das nicht schon früher offensichtlich war.«
    »Und was ist mit der jetzigen herrschenden Kaste?«, fragte Basrahip.
    »Nun, denen kann man nicht vertrauen, oder? Wir haben sie bloßgestellt, erniedrigt, ihre Stellungen und Ländereien übernommen«, antwortete Geder. »Ich bin sicher, sie werden alles in ihrer Macht Stehende tun, um gegen uns zu arbeiten. Und es sind jene Leute, einige von ihnen, die sich verschworen haben, um Aster zu töten. Dass sie einen Krieg verloren haben, macht sie nicht zu jemand anders, wisst Ihr.«
    »Ich verstehe«, sagte Basrahip.
    Geder nahm

Weitere Kostenlose Bücher