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Dollbohrer!

Dollbohrer!

Titel: Dollbohrer! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik Nachtsheim
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»Ischkriedisch!« sprang er vom Dach, direkt in Flints Rücken. Der nicht mal Zeit hatte, überrascht zu sein, denn schon klopfte ihn sein unerwarteter Gegner im Stile eines Kendo-Meisters mit seinem Besen in wenigen Sekunden weich wie einen alten Teppich auf der Stange eines Hinterhofes. Jetzt endlich hatte das Turnier seinen Sieger und die frenetisch jubelnde Menge ihren Helden! Auch wenn das ein Großteil der Teilnehmer gar nicht mehr mitbekommen hatte …
    Ganz im Gegenteil zu Jürgen Grabowski und Leder-Johann, denen das turbulente Match streckenweise die Sprache verschlagen hatte. Und die sie erst jetzt wiederfanden.
    Leder-Johann
    »Was für oan Finale! Jo mei, des woar a Wohnsinnsturnier, gö, Jürgi?«
    Grabowski
    »Worauf du aaner abledern kannst, Johannsche!«
    Leder-Johann
    »Wos i gern moach, Jürgi!«
    Ein letztes Mal an diesem Nachmittag bogen sich die beiden Spitzenkommentatoren vor Lachen, bevor die Sendeleitung vom G. I. R. zu einer Veranstaltung im Griesheimer Bürgertreff umschaltete, wo ein langjähriger ehrenamtlicher Mitarbeiter des hiesigen Heimatmuseums sämtliche Museumseintrittskarten der letzten zwanzig Jahren per Diavortrag präsentieren würde.

Shining
    Hier sorgte das ausgegrabene ursprüngliche Manuskript für besonders viel Verwirrung und Diskussionen, bewies es doch, dass Stephen Kings Horrorversion um den verrückten Schriftsteller, der mit seiner Familie in dieses riesige, abgelegene und außer Betrieb befindliche Hotel gezogen war, nicht auf seinem Mist gewachsen war. Und in Wirklichkeit einen komplett anderen Ansatz gehabt hatte.
    Eigentlich ein Skandal!
    John überlegte seit Tagen, wie er diese Tür reparieren könnte. Die Axt steckte tief im massiven Eichenholz, und selbst mit der allergrößten Anstrengung bekam er sie nicht heraus, dazu fehlte ihm einfach die Kraft.
    Doch irgendetwas musste er unternehmen. Aber was? Als John vor neun Tagen zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter in das alte, leer stehende Hotel eingezogen war, damit er hier endlich seinen neuen Roman beginnen konnte, hatte er die zerschlagene Tür gar nicht bemerkt, sonst hätte er sie garantiert sofort dem Vermieter gemeldet. Doch jetzt, nach über einer Woche, würde es unglaubwürdig wirken.
    Der Vermieter, ein etwas wirrer Typ namens Nicholson, würde ihn auslachen, denn wie doof muss man sein, um neun Tage an einer eingeschlagenen Tür vorbeizulaufen, ohne sie zu bemerken? So etwas glaubte man selbst einem Schriftsteller nicht. Er musste sich etwas Besseres einfallen lassen. John ärgerte sich über sich selbst. Alles hatte so gut angefangen. Mr. Nicholson, ein guter Freund seines Vaters, vermietete John für kleines Geld sein altes Hotel und wünschte ihm viel Kreativität und Erfolg fürs Schreiben. Und als ob seine Wünsche ihn beflügelt hätten, schrieb John wie im Rausch und hatte schon nach neun Tagen seinen Roman im Kasten. Eigentlich hätte er jetzt glücklich sein können. Wäre da nicht diese verdammte Tür, für die ihm Mr. Nicholson wahrscheinlich schon mal die Hälfte von dem lächerlichen Vorschuss berechnen würde, den er für seine nur mäßig erfolgreiche Trash-Crime-Serie vom Verlag erhalten hatte. John verdiente nicht wirklich gut, und außerdem kannte er sich aus mit Handwerkern, die einem das Geld aus der Tasche zogen, bevor sie auch nur einen Handgriff getan hatten. John wusste auch, was so eine alte Tür kosten würde und dass man sie nicht einfach in jedem Baumarkt bekommen würde.
    Doch plötzlich hatte er eine Art Eingebung. Konnte es nicht vielleicht sein, dass dieser Erfinder, der vor ihnen das Hotel gemietet hatte, was mit dieser Tür zu tun hatte? Und wäre es nicht das Einfachste, ihn anzurufen und das zu klären? Dazu bräuchte er natürlich seine Nummer, nur die hatte er leider nicht. Aber Mr. Nicholson müsste sie haben. Und als hätte der telepathische Kräfte, rief er noch am selben Abend zur nicht geringen Verblüffung Johns an.
    »Hi, John, alles okay? Wie läuft’s, kommen Sie gut voran?«
    »Ja, Mr. Nicholson, klappt alles gut, Ihr alter Kasten ist echt inspirierend! Und wissen Sie was … manchmal sehe ich nachts auf dem Gang zwei kleine Mädchen, die mir zuzwinkern und mir zulächeln. Doch sobald ich sie mit Handschlag begrüßen möchte, lösen sie sich in Luft auf!«
    »Ja, ja, so sind sie, diese Kids von heute! Freche Gören! Gibt es sonst noch etwas, das ich für Sie tun könnte, John?«
    »Ich würde gerne mal Kontakt aufnehmen zu diesem Erfinder,

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