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Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2

Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2

Titel: Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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wurde, allein zu sein oder die Zimmer von Fräulein Pott und Fräulein Parker leer zu finden. Immer stand Alice wie aus dem Erdboden gewachsen da. “Na, Ellen? Suchst du etwas? Kann ich dir helfen?”
Diana lieh sich wie üblich, von jedermann Geld. Doch Evelyn tat das nicht. Sie war von Hause her dazu angehalten worden, nicht zu borgen. So wartete sie ab, bis ihre Eltern ihr wieder Geld schicken würden. Diana lieh sich etwas von Marlies und bot die Hälfte davon Evelyn an.
“Nein, danke”, sagte Evelyn ein wenig entrüstet. “Du kannst mir doch nicht anderer Leute Geld borgen, Diana! Warum wartest du nicht wie ich, bis dir deine Familie etwas schickt? Das ist das Schlimme bei euch reichen Leuten – ihr wißt den Wert des Geldes nicht mehr zu schätzen!”
Diana war überrascht, denn Evelyn hatte ihr zum ersten Mal eine Rüge erteilt. Doch dann schob sie ihren Arm unter den der Freundin. “Ich glaube, du hast recht!” erwiderte sie. “Ich habe immer soviel Geld gehabt, wie ich nur wollte. Ich weiß wirklich nicht, was es wert ist. Man hat mich nun einmal so erzogen. Sei nicht böse.”
“Na ja, ich verstehe schon”, sagte Evelyn. “Du mit deiner Jacht, den vielen Autos daheim, dem Personal und dem wunder-wunderschönen Haus – ich wünschte, ich könnte das alles einmal sehen!”
Aber wieder erfolgte keine Einladung. Es sah so aus, als müßte Evelyn auch diesmal ihre Ferien in der Obhut ihrer sie anbetenden Mutter und der sie verehrenden Hauslehrerin verbringen.
Wer stiehlt in Möwenfels?
    Es war am Tag vor der Prüfung. Manche Mädchen büffelten noch mit rauchenden Köpfen. Sie waren Schuldbewußt, weil sie vorher nicht genügend gearbeitet hatten.
    Betty Hiller hatte sich in ihre Lehrbücher vergraben. Evelyn paukte wie besessen. Und die arme Ellen hockte wie üblich da und paukte und paukte, um sich in kurzer Zeit einzuhämmern, was sie nur in vielen Stunden ungestörter Arbeit hätte aufnehmen können.
    Fräulein Parker machte sich ernstliche Sorgen um Ellen. Das Mädchen folgte dem Unterricht mit angestrengter Aufmerksamkeit. Und doch waren die Ergebnisse ihrer Arbeit sehr mittelmäßig. Sie gab sich bestimmt alle Mühe, aber wahrscheinlich war sie doch noch zu angegriffen von ihrer Krankheit.
Ellen wußte, daß die Prüfungsbogen irgendwo bereitlagen. Mademoiselle Dupont hatte sogar den von ihr ausgefüllten Bogen neckisch emporgehalten und gerufen: “Nun möchtet ihr gern wissen, wie die Prüfungsfragen lauten, was? Die erste Frage ist…” Natürlich hatte sie nicht zu Ende gesprochen, und die Mädchen hatten gelacht.
An diesem Tage gab es für Ellen die letzte Hoffnung, an die Prüfungsbogen heranzukommen.
Wenn nur diese widerwärtige Alice nicht dauernd in der Gegend herumgeschwirrt wäre!
Am Abend lungerte sie lange auf dem Flur vor Fräulein Parkers Zimmer herum. Aber sie fand keine Gelegenheit, unbemerkt hineinzuschlüpfen. Immer kam irgend jemand; es war erstaunlich, wie viele Mädchen in beiden Richtungen an dieser Zimmertür vorbeiliefen.
Und als der Flur endlich einmal frei war, gingen Fräulein Parker und Fräulein Pott gemeinsam in das Zimmer hinein. Es war wie verhext! Ellen beugte sich an der Tür nieder, als wollte sie ihren Schnürsenkel binden. Sie konnte deutlich, hören, was drinnen gesprochen wurde. Fräulein Parker sagte: “Ach, Sie wollten doch noch einen Blick auf die Prüfungsfragen werfen, Kollegin!”
Man hörte das RascheIn der Bogen. Es entstand eine längere Pause, während Fräulein Pott las, leise natürlich. Dann meinte Fräulein Parker: “Recht schwierig, nicht wahr? Aber wenn die Mädchen aufgepaßt haben, werden sie schon damit fertig werden.”
“Und die Prüfungsbogen für Französisch?” erkundigte sich Fräulein Pott.
“Die sind in Mademoiselles Zimmer”, erwiderte Fräulein Parker. “Ich werde diese hier gleich mitnehmen und sie ihr ebenfalls in Verwahrung geben. Sie beginnt morgen mit der zweiten Klasse und bringt dann alle Bogen mit.”
Ellens Herz tat einen Sprung. Nun wußte sie, wo sie die Prüfungsbogen in der Nacht finden würde. In Mademoiselles Zimmer! Und das war nicht weit vom Schlafsaal entfernt. Ob sie es wagen sollte, sich nachts in Mademoiselles Zimmer zu schleichen, um die Prüfungsfragen zu lesen?
Ein Mädchen bog um die Ecke und rannte sie beinahe über den Haufen. Es war Alice.
“Du mein Schreck, das bist du, Ellen? Was in aller Welt treibst du hier? Im bin schon dreimal vorbeigekommen, und du hockst immer noch an derselben

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