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Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat

Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat

Titel: Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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inne. “Selber raus!” sagte sie. “Kannst du nicht sehen, daß ich probe?”
“Nein”, sagte Ilse. “Laß dich nur nicht von einer Lehrerin erwischen
– mit dem Vorhang da! Aber nun raus mit euch beiden. Ich will jetzt Klavier spielen.”
Marilyn beschloß, genauso temperamentvoll zu reagieren wie vorhin Irene. Sie ergriff ein Buch und warf damit nach Ilse.
Marilyn Miller— gefeierter Bühnenstar
    Zum Unglück guckte in diesem Augenblick gerade die Hausmutter zur Tür herein. Sie traute ihren Augen kaum, als da jemand einen Vorhang um sich geschlungen hatte – und mit einem Buch um sich warf.
    “Was ist hier los?” rief sie. “Ach, du bist es, Marilyn! Was fällt dir ein, den Vorhang abzureißen? Evelyn, was hast du hier zu suchen? Wenn ich euch noch einmal so ertappe, melde ich euch der Direktorin!”
    Die Mädchen konnten keinen Ton antworten, die Hausmutter ließ ihnen gar keine Zeit dazu. Sie drückte Ilse mit Gewalt auf den Klavierstuhl, scheuchte Evelyn wie ein Huhn aus dem Zimmer und packte Marilyn an der Schulter.
    “Du kommst gleich mit mir. Ich zeige dir, wo du eine Trittleiter holen kannst, und dann machst du den Vorhang eigenhändig wieder an. Und wehe dir, wenn er hinterher nicht richtig sitzt!”
Sehr kleinlaut trabte die arme Marilyn hinter der Hausmutter her.
     
Will wird erwischt
    Dolly fiel auf, daß Will mit unglücklichem Gesicht herumlief. Will machte sich Sorgen, weil Donner immer noch nicht in Ordnung war. Er hatte nicht nur Heimweh, wie sie erst gedacht hatte – es ging ihm nicht gut. Aber je mehr sie sich um ihr Pferd ängstigte, um so weniger beteiligte sie sich am Unterricht und um so ärgerlicher wurde Fräulein Peters.
    “Wilhelmina, paß besser auf!” – “Wilhelmina, was habe ich eben gesagt?” – “Wilhelmina, guck nicht aus dem Fenster hinaus und träume nicht!” Wilhelmina hin – Wilhelmina her!
    Es war schrecklich. Will fühlte sich wirklich elend, aber sie sagte sehr wenig, außer wenn jemand sie direkt nach Donner fragte. Sie wußte, daß Jenny ihr wegen ihres dauernden Ungehorsams gegen Fräulein Peters’ Verbote ernstlich böse war. Aber sie konnte einfach nicht anders – sie mußte Donner täglich sehen, besonders jetzt.
    Fräulein Peters wurde langsam argwöhnisch. Wenn das Mädchen sein Pferd wirklich so liebte, überlegte sie, warum nahm sie dann das Verbot, Donner zu besuchen, so gelassen hin?
    Fräulein Peters rechnete nach: Will konnte eine ganze Woche lang nicht bei ihrem Pferd gewesen sein. Und doch hatte sie sich nie beklagt. Ob sie sich etwa über das Verbot hinwegsetzte? Unvorstellbar für Fräulein Peters!
    Sie sprach mit Fräulein Pott, der Hausvorsteherin des Nordturms. “Ich sorge mich um Wilhelmina, Fräulein Pott. Ich werde aus ihr nicht klug. Sie ist eine schreckliche Träumerin, und dabei ein Trotzkopf. Sie liebt doch ihr Pferd sehr, und dennoch scheint es ihr gar nichts auszumachen, daß ich ihr verbiete, zu Donner zu gehen. Mindestens eine Woche lang war sie nicht bei ihm.”
    Fräulein Pott dachte angestrengt nach. “Merkwürdig – ich könnte schwören, Wilhelmina gestern im Stall gesehen zu haben. Ich ging vorbei und schaute ins Fenster. Meiner Meinung nach stand Wilhelmina neben einem großen Pferd.”
    “Ja, das war Donner”, sagte Fräulein Peters “Diese unzuverlässige, ungehorsame Wilhelmina! Ertappe ich sie auf frischer Tat, werde im dafür sorgen, daß Donner nach Hause geschickt wird. Sie mag dann eines der Schulpferde reiten. Sie ist ein nettes Mädchen, aber Ungehorsam dulde im nicht. Da sieht man wieder einmal, wie wenig man von seinen Schülerinnen weiß!”
    Zwischen Mittagessen und Nachmittagsunterricht war eine halbe Stunde Pause. In dieser Zeit schlich sich Will fast immer zu den Ställen. Sie lief die Hintertreppe hinunter, schlüpfte durch eine schmale Tür hinaus und ging dann hinter Sträuchern entlang, wo kaum jemand sie sehen konnte.
    Auf diesem Weg kam sie auch jetzt wieder zu Donner. Er wieherte leise, als er ihre Schritte hörte. Sie öffnete das große Tor und ging hinein. Niemand sonst war im Stall.
    Nur die Pferde stampften. Sie ging zu Donners Box. Er schmiegte seinen Kopf in ihre Armbeuge und schnaubte glücklich. Will streichelte sanft die samtene Pferdenase und sprach liebevoll auf das Tier ein.
    Donner blies ein bißchen durch die Nase und wieherte leise. Er fühlte sich gar nicht wohl, doch wenn Will zu ihm kam, war er zufrieden.
Oben im Nordturm ging Fräulein Peters den Korridor

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