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Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat

Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat

Titel: Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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wird nicht mehr geschwatzt, Kinder”, unterließ sie es, die Tür aufzumachen und die Mädchen auszuschelten. Sonst hätte sie das Licht angemacht und Margots leeres Bett entdeckt.
Alle waren müde. Jenny versuchte, sich wach zu halten, bis Margot zurückkehrte, aber ihre Augen fielen zu. Auch die anderen schliefen – außer Will.
Will hatte kein Wort von dem Gespräch über Margot mitbekommen. Sie war völlig mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, und die waren keineswegs erfreulich. Donner! Wie mag es ihm gehen? Ob er sie vermißte? Will unterhielt sich in Gedanken mit ihm und hörte nichts um sich herum.
Auch Dolly schlief fest. Sie hatte Will noch ein paar tröstende Worte zuflüstern wollen, aber über dieser freundlichen Absicht war sie eingeschlafen.
Margot kam nicht. Es schlug zehn und elf. Es schlug zwölf. Will zählte die Glockenschläge. Ich kann nicht schlafen, dachte sie, ich kann einfach nicht einschlafen. Ich liege sicher bis zum Morgen wach. Wenn ich nur wüßte, wie es Donner geht. Ob er wirklich Kolik hat?
Sie erinnerte sich, daß man von einem Schulfenster aus die Ställe sehen konnte. Wenn sie dahin ginge und sich aus dem Fenster lehnte, könnte sie vielleicht etwas hören. Ein Pferd, das Kolik hat, ist unruhig.
Sie stand auf und tastete nach ihrem Morgenrock und ihren Pantoffeln. In der völligen
Dunkelheit stieß sie an Dollys Bett.
Dolly wachte sofort auf. Sie dachte, Margot wäre zurückgekommen, und flüsterte laut: “Margot!”
Keine Antwort. Die Tür öffnete und schloß sich leise. Jemand war hinausgegangen und nicht wieder hereingekommen. Wer?
Dolly nahm ihre Taschenlampe und knipste sie an. Da sah sie als erstes Wills leeres Bett. War Will krank, oder war sie zu den Ställen gegangen? Doch wohl nicht mitten in der Nacht? Und es goß in Strömen!
Sie schlich sich an die Tür und öffnete sie. In der Entfernung glaubte sie einen Schatten zu sehen und lief darauf zu.
Will lehnte am Fenster und lauschte hinaus. Plötzlich durchfuhr sie ein Schreck. Von den Ställen her hörte man ein Stöhnen und Stampfen. Da war ein Pferd in Not – ganz bestimmt!
Donner! Er hatte Kolik. Er würde sterben, wenn sie ihm nicht zu Hilfe kam!
Sie fuhr zurück, als Dolly ihr die Hand auf die Schulter legte. “Will, was tust du?” flüsterte Dolly.
“Da ist ein Pferd in Not. Sicherlich Donner! Ich muß zu ihm hin! Ach Dolly, bitte, bitte, kommt mit! Hilf mir!”
“Gut”, sagte Dolly, die ganz unglücklich war, als sie Wills tränenerstickte Stimme hörte. “Ich komme mit, aber wir müssen uns wärmer anziehen. Draußen gießt es. Wir können nicht mit unseren Morgenröcken hinaus!”
Will wollte keine Minute verlieren. Aber Dolly bestand darauf, daß sie Wolljacken und Regenmäntel anzogen. Dann schlüpften sie durch die Seitentür hinaus in den strömenden Regen und rannten auf die Ställe zu.
„Hörst du's? Da ist ein Pferd in Not!'
    Wirklich, da stöhnte und stampfte ein Pferd! Es klang schrecklich. Mit zitternden Fingern öffnete Will die Stalltür und ging hinein. Eine Laterne stand in der Ecke, Streichhölzer lagen dabei. Wills Finger zitterten so, daß sie kaum ein Streichholz halten konnte. Dolly mußte die Lampe anzünden.
Als der Lichtschein den Stall erhellte, der nach Pferden und Heu roch, war den beiden Mädchen schon etwas wohler.
    Will fand sofort den Weg zu Donners Box. Dolly folgte mit der Laterne.
Donners Augen sahen sie groß und furchtsam an. Kläglich ließ er den Kopf hängen. Aus seinem Magen hörte man grollende, unheimliche Geräusche.
“Ja, er hat Kolik. Das ist ganz schlimm. Dolly, wir dürfen ihm nicht erlauben, sich hinzulegen. Wir müssen ihn die ganze Zeit hin und her führen.”
“Hin und her führen? Wo?” fragte Dolly verblüfft. “Hier im Stall?”
“Nein. Draußen. Es ist das einzige, was wir können. Er darf sich auf keinen Fall hinlegen. Sieh – da versucht er es schon! Hilf mir, ihn daran zu hindern!”
Es ist eine fast unmögliche Sache, ein Pferd am Hinlegen zu hindern, wenn es durchaus will. Glücklicherweise überlegte Donner es sich aber wieder. Er blieb noch ein Weilchen stehen, um mit der Schnauze an Wills Ärmel zu schnuppern. So sehr freute er sich, Will, seine Herrin, wiederzusehen!
Will weinte bitterlich. “Ach Donner, was kann ich für dich tun? Leg dich nicht hin! Leg dich nur nicht hin!”
“Will, der Tierarzt müßte kommen”, sagte Dolly angsterfüllt. “Wie können wir ihn herholen?”
“Könntest du nicht zu ihm reiten?” fragte

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