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Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin

Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin

Titel: Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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etwas in den Kopf gesetzt hatte, handelte sie ganz ohne Bedenken.
    Und zur allgemeinen Überraschung hörte Evelyn plötzlich auf zu arbeiten und faulenzte.
„Hast du keine Angst, daß du furchtbar schlechte Arbeiten schreibst?“ fragte Margot, die sich schrecklich vor der Prüfung fürchtete und wirklich sehr arbeitete.
„Ich werde mein Bestes tun“, versicherte Evelyn. „Mehr als arbeiten kann ich nicht. Wenn du mein scheußliches Herz hättest, weißt du… es macht mir zu schaffen, wenn ich mich zu sehr anstrenge!“
Margot glaubte zwar nicht an dieses schlimme Herz, aber sie stand vor einem Rätsel, warum Evelyn ihre Zeit so vergeudete, anstatt sich auf die Prüfung vorzubereiten.
Zu jedermanns Erstaunen war es Conny, die den Nagel auf den Kopf traf! Sie verachtete die schwächliche, faule Evelyn. Sie selbst war ein herrisches, willensstarkes Mädchen, und sie konnte Evelyns Stöhnen und Nörgeln nicht vertragen. Aus irgendeinem Grund war sie schon seit Tagen gereizt, und eines Nachmittags brach ihre schlechte Laune über Evelyn herein.
Evelyn war in den Gemeinschaftsraum gekommen und in einen Stuhl geplumpst. Alle büffelten wie gewöhnlich für die Prüfung und hielten die Köpfe über die Bücher gebeugt.
„Ich darf wirklich nicht wieder so schwer schleppen“, fing Evelyn mit weinerlicher Stimme an. Niemand nahm Notiz davon, außer durch Stirnrunzeln.
„Ich mußte Pöttchen helfen, Bücher in die Bibliothek zu bringen“, redete Evelyn weiter. „Große, schwere Stöße! Und nun flattert mein Herz wie nur was!“
„Hör auf!“ rief Conny. „Wir arbeiten.“
„Deshalb brauchst du nicht so grob zu sein“, sagte Evelyn. „Wenn du so ein Herz hättest wie ich…“
Da platzte Conny. Sie stand auf und stellte sich vor die erstaunte Evelyn.
„Du hast überhaupt kein Herz, weder ein schwaches noch sonst eins!“ sagte sie. „Du stellst das alles nur an, um der Prüfung zu entgehen. Ich durchschaue dich. Deshalb arbeitest du nicht – stimmt’s? Du verläßt dich darauf, daß du mit dem angeblich kranken Herzen davonkommst – auf irgendeine Weise. Aber laß mich dir sagen: Mich kümmert’s nicht für einen Sechser, ob du die Prüfung machst oder nicht und ob du arbeitest oder nicht – aber mich kümmert meine eigene Arbeit. Und den anderen geht es genauso. Deshalb hör auf mit deinem albernen Herzen und verschone uns mit deinem Seufzen und Stöhnen, bis die Prüfungen vorüber sind.“
Damit ging Conny zu ihrem Platz zurück. Die anderen waren alle bestürzt – zu bestürzt, um etwas zu sagen. Sie fühlten, daß Conny recht hatte.
„Du bist nicht nur gemein, sondern auch grausam!“ rief Evelyn mit zitternder Stimme. „Hoffentlich fällst du durch! Und das wirst du auch! – Du bekommst nur gute Noten, weil du immer von Ruth abschreibst. Das wissen wir alle. Sie wird durchkommen und du nicht. Ich finde dich gemein!“ Sie brach in Tränen aus, stand auf und verließ das Zimmer.
Die Mädchen sahen sich an.
Alice schnitt ein Gesicht. „Nun, ich glaube, daß Conny recht hat – obgleich du ein bißchen grob warst, nicht wahr, Conny?“
„Nicht gröber, als du manchmal bist“, antwortete Conny ärgerlich. „Jedenfalls laßt uns jetzt weiterarbeiten. Nicht alle von uns sind so wie du, Alice – daß sie mit Leichtigkeit über alles weggleiten und ohne Mühe lernen. Du begreifst nicht, wie schwer manchen die Arbeit fällt.“
Stille herrschte im Zimmer, als die Mädchen von neuem arbeiteten, lasen, rechneten, auswendig lernten. Nur Clarissa und Marlies waren ernstlich in Sorge um Evelyn. Clarissa glaubte noch an das schwache Herz, und Marlies hatte immer Mitleid, wenn jemand weinte.
Endlich war das Wochenende da, an dem die Eltern Möwenfels besuchen konnten. Es war ein richtig schöner Tag, mit hellem Sonnenschein und frischem Wind. In der Küche wurde schon fleißig gearbeitet, um riesige Vorräte für den großen Nachmittagskaffee der Schule vorzubereiten. Alle Mädchen warteten aufgeregt auf den Besuch.
Evelyn hatte fest damit gerechnet, daß Clarissas Angehörige kämen, und hatte sich vorgenommen, sie ihren Eltern vorzustellen. Da erfuhr sie plötzlich, daß Will und Clarissa am Besuchstag gemeinsam einen Ausflug planten!
„Zwei von meinen Brüdern kommen mit meinen Eltern her“, erzählte Will. „Die anderen fünf sind zur Zeit gerade auf dem Gut meines Onkels eingeladen. Wir werden oben auf dem Langen Berg essen und später in dem kleinen See baden, bevor wir zu dem Tennisspiel wieder

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