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Dolly - 06 - Abschied von der Burg

Dolly - 06 - Abschied von der Burg

Titel: Dolly - 06 - Abschied von der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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winzige Pille, Amanda, die wir in die Nähe von Mademoiselle hingelegt haben. Man ließ ein paar Tropfen Salzwasser darauffallen, dann strömte sie einen Geruch aus, der alle Leute zum Niesen brachte. Du hättest hören müssen, wie Mademoiselle nieste!“
„Ä- -haatschi!“ sagte Susanne plötzlich, und alle sprangen auf. „So hat sich’s angehört“, sagte sie lachend. „Und die arme alte Mademoiselle nieste und nieste, bis sie keine Luft mehr bekam.“
„Wir haben uns gebogen vor Lachen! Ich beneide die aus den unteren Klassen“, sagte Alice mit komisch bekümmertem Gesicht. „Sie brauchen keine Würde zu bewahren, müssen nicht so verantwortungsbewußt sein wie wir und nicht beispielhaft für die ganze Schule. So können sie den Streich mit dem Magneten spielen!“
„Deine Kusine Irmgard bewahrt anscheinend die Familientradition“, sagte Marlies. „Wann soll die Sache denn steigen?“
Donnerstag vormittag war vorgesehen, gegen Ende der Französischstunde. Das war die letzte Unterrichtsstunde vor der Frühstückspause, und die Mädchen konnten sich dann richtig auslachen… wenn alles klappte.
„Wer gibt die Stunde? Mademoiselle Dupont oder Mademoiselle Rougier?“ fragte Dolly und hoffte, daß es die ungeschickte, lustige Mademoiselle Dupont sein würde.
Aber es war die dünne, mürrische Mademoiselle Rougier. Was würde sie wohl denken, wenn plötzlich ihr Haar herabfiel und die Nadeln verschwunden waren? Die zweite Klasse bereitete sich sorgfältig vor. Sie entschieden, daß Irmgard sich zurückhalten sollte. Auf sie hatten alle Lehrerinnen ein wachsames Auge. Man mußte eine andere auswählen.
„Soll ich es machen?“ fragte Felicitas. „Oder Steffi? Steffi ist immer so brav, auf sie fällt bestimmt kein Verdacht.“
„Ich bin nicht immer brav“, sagte Steffi – fast beleidigt über das Kompliment. „Aber trotzdem, ich möchte es nicht machen. Ich lache zu leicht.“
„Niemand darf lachen“, warnte Irmgard. „Wenn wir lachen, erregen wir nur Verdacht und können den Streich nicht noch einmal spielen.“
„Aber wie sollen wir uns das Lachen verkneifen?“ fragte Nora, die wie Irene zu plötzlichem Herausplatzen neigte. „Lachen ist doch wie Niesen oder Husten. Man kann es nicht unterdrücken, wenn es kommt.“
„Doch, man kann“, sagte Irmgard, die sich immer in der Gewalt hatte. „Wenn du meinst, daß du dich nicht beherrschen kannst, dann geh lieber hinaus.“
„O nein, das nicht. Ich muß einfach dabei sein“, sagte Nora. „Ich werde auch bestimmt nicht lachen. Ich bringe ein paar Taschentücher mit und stopfe sie mir in den Mund.“
Der Donnerstag kam heran. Der Unterricht begann. Die Französischstunde kam, und Mademoiselle Rougier nahm Richtung auf das Klassenzimmer. Ihr schwerer Schritt war schon auf dem Gang zu hören. Irmgard hielt ihr die Tür auf. Ein Glucksen kam von Nora, deren Taschen mit Taschentüchern vollgestopft waren.
Mademoiselle Rougier betrat den Raum. „Asseyez-vous“, sagte sie mit ihrer harten, scharfen Stimme. Mit viel Stuhlrücken setzte sich die Klasse hin. Mit verdächtig großen Augen sahen sie auf Mademoiselle Rougier.
Aber Mademoiselle Rougier war es gewöhnt, von ein paar Dutzend großen, lachenden Augen betrachtet zu werden. Kurz und spitz gab sie ihre Anweisungen. „Seite 33. Ich hoffe, ihr habt euch gut vorbereitet. Nora, bitte fang an.“
Nora war schlecht in Französisch, sie verlor plötzlich alle Lachlust, stand auf und stotterte sich durch die französische Übersetzung. Eine nach der anderen kamen sie an die Reihe. Mademoiselle Rougier war sehr schlecht aufgelegt. Mehr Tadel als Lob teilte sie an diesem Morgen aus. Die Klasse freute sich doppelt, daß sie ihr einen Streich spielen konnte.
Kurz vor dem Ende der Stunde gab Mademoiselle den üblichen Auftrag, die Tafel sauber zu machen.
Steffi stand auf. Ihre Hand umschloß den kräftigen, kleinen Magneten. Sie hatte ihn schon mit großem Erfolg ausprobiert. Steffi ging gelassen zur Tafel in die Nähe von Mademoiselle. Mademoiselle hatte ihr Pult geöffnet und kramte nach einem Buch. Das war eine tolle Gelegenheit.
Unter den Augen von dreiundzwanzig atemlosen Mädchen hielt Steffi den Magneten hinter Mademoiselle – wie verabredet etwa zehn Zentimeter von ihrem Kopf entfernt.
Vor den entzückten Augen der Klasse kam jede einzelne Haarnadel aus Mademoiselles Dutt heraus und heftete sich fest und geräuschlos an den Magneten.
Steffi grinste, drehte sich dann schnell zur Tafel und wischte

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