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Dolly - 06 - Abschied von der Burg

Dolly - 06 - Abschied von der Burg

Titel: Dolly - 06 - Abschied von der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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sagte Susanne überzeugt.
„Das weiß ich sehr wohl“, sagte Amanda unerwartet. „Ich habe den Kleinen oft zugeschaut. Die Vielversprechenden findet man immer heraus.“
„Nun, dann bist du mehr auf Draht als wir“, sagte Martina. „Manchmal findet man eine großartige Spielerin, und dann ist es bloß ein Strohfeuer.“
„Die begabten finde ich allemal heraus“, sagte Amanda mit Überzeugung. „Ich könnte euch sofort sagen, wer in die erste Mannschaft gehört… das ist natürlich leicht… und wer in die zweite, die dritte und die vierte. Aber ich würde weder Jenny noch Tessy für die dritte Mannschaft auswählen.“
Die anderen waren verärgert. Warum mischte sie sich ein? Wie konnte Amanda, die doch erst ein paar Wochen auf Möwenfels war, überhaupt über die sportlichen Fähigkeiten der Mädchen urteilen?
„Vielleicht verrätst du uns auch, wer in drei Jahren Spielführerin der ganzen Schule sein wird?“ meinte Martina sarkastisch. „Wir sind ganz Ohr!“
„Ja, das kann ich euch sagen“, antwortete Amanda ohne Zögern. „Wenn sie ein wenig Unterricht bekäme… guten Unterricht… und in jeder freien Minute trainierte… sie geht in die zweite Klasse… dann könnte sie Spielführerin in jeder ihrer Klassen sein und davon abgesehen, die beste Tennisspielerin der Schule.“
Die drei anderen wandten sich um und starrten Amanda an. Das klang sehr, sehr sicher.
„Wer ist das?“ fragte Martina schließlich. Alle drei hatten vergeblich ihr Gedächtnis nach dem Wunderwesen durchforscht.
„Da sitzt ihr nun und kommt nicht drauf, obwohl ich euch gesagt habe, in welche Klasse sie geht und daß sie hervorragend ist!“ sagte Amanda und schickte sich an, zu gehen. „Auf Burg Adlerhorst hätte man sie schon am zweiten Schultag entdeckt. Aber ihr habt eine Klassespielerin hier und merkt es nicht einmal!“
„Amanda, du bleibst hier!“ befahl Martina. „Du hast uns deine Meinung gesagt. Jetzt kannst du auch noch ein bißchen mehr verraten. Wer ist diese fabelhafte Zweitkläßlerin?“
„Geht, schaut beim Spielen zu und bringt es selbst heraus“, sagte Amanda bockig. Aber Martina versperrte die Tür.
„Nein, Amanda“, sagte sie. „Erst sagst du es uns, oder wir denken, du hast bloß so dahergeredet und dieses Wunderwesen existiert gar nicht.“
„So lasse ich nicht mit mir reden“, sagte Amanda verächtlich. „Du brauchst mich gar nicht so anzufunkeln, Martina. Kommandiere meinetwegen die anderen herum, soviel du magst, und rede mit ihnen, als wären sie bloß Dreck. Vielleicht haben sie das nötig. Ich habe es aber nicht nötig! Wenn hier jemand so redet, dann bin ich das!“
Susanne kam Martina zu Hilfe, obwohl sie insgeheim erfreut war, daß einmal jemand der eingebildeten Martina entgegentrat und sie auf ihre eigene Weise bekämpfte.
„Du bist eine Neue, Amanda“, sagte sie. „Aber du scheinst das zu vergessen. So kannst du nicht mit uns sprechen, und du mußt einsehen, daß Martina die Mädchen besser kennt als du; sogar besser als ich.“
„Sie kennt sie nicht“, sagte Amanda geringschätzig. „Aber gut, ich sage es euch. Und ihr werdet sehen, daß ich recht habe. Ich meine Irmgard.“
„Irmgard!“ riefen die drei anderen verblüfft. Irmgard, Alices Kusine, dieser freche, angriffslustige kleine Teufel! Nun, wer hätte schon an Irmgard gedacht!
„Die bemüht sich ja nicht einmal zuzuhören, wenn man ihr Unterricht gibt“, sagte Susanne.
„Sie spielt nur, wenn sie Lust dazu hat“, sagte Dolly, „und dann albert sie mehr herum, als zu spielen.“
„Irmgard war immer so“, sagte Martina. „Solange sie hier ist. Sie könnte schneller und besser beim Handball sein als jede andere, wenn sie sich bemühte. Leider konnten wir sie nie aufstellen. Sie könnte schwimmen wie ein Fisch, wenn sie nicht dauernd herumalberte. Wenn sie will, ist sie schnell. Aber man kann sich auf Irmgard nie verlassen.“
„Seht ihr“, sagte Amanda mit überzeugender Stimme. „Ich sage, wenn Irmgard gut und vernünftig trainiert würde… im Tennis und im Schwimmen – wie gut sie im Handball ist, weiß ich nicht –, ich sage euch, sie würde die beste Schwimmerin und die beste Tennisspielerin, die ihr jemals hattet. Oh, ich weiß, sie albert herum, sie ist ein Teufel und pfeift auf jeden. Aber auf mein Wort: Eines Tages wird sie merken, daß sie großartig sein kann. Paßt auf sie auf! Wie der Blitz wird sie dann an der Spitze stehen!“
Das war alles überraschend, aber es klang doch überzeugend.

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