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Dolly - 06 - Abschied von der Burg

Dolly - 06 - Abschied von der Burg

Titel: Dolly - 06 - Abschied von der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Hatte Amanda recht? Waren sie durch ihren Unmut auf die unverschämte Irmgard so vorbelastet, daß sie nicht sahen, welch eine hochbegabte Sportlerin sie war?
„Ich weiß nicht“, sagte Susanne voller Zweifel und dachte daran, wie Irmgard erst letzte Woche auf dem Tennisplatz herumgealbert hatte. „Ich weiß nicht… Sie ist zwar wunderbar schnell und gewandt, und sie ist sehr kräftig. Aber ihr Charakter steht ihr im Wege. Sie will sich einfach nicht bemühen.“
„Sie braucht jemanden, der sich an ihr interessiert zeigt und ihren Ehrgeiz weckt“, sagte Amanda. „Wenn ich mich um sie kümmerte, ich würde schnell etwas aus ihr machen!“
„Und warum tust du es nicht?“ fragte Martina ungnädig. Sie hatte plötzlich begriffen, daß Amanda recht hatte. Irmgard war ein Naturtalent, sie hatte scharfe Augen und einen herrlichen Stil. Sie hat mich zu oft auf die Palme gebracht, vielleicht sehe ich ihre guten Seiten einfach nicht mehr, dachte Martina grimmig.
Sie hatte ihre Frage an Amanda gerichtet und wartete nun auf Antwort.
„Ja, warum tust du es nicht?“
„Oh, Amanda kann sich nicht damit belasten, irgend jemanden zu unterrichten“, sagte Susanne hinterhältig. Sie war sicher, daß das große, angriffslustige Mädchen sich freiwillig bereit erklären würde, wenn man an ihrer Hilfsbereitschaft Zweifel aufkommen ließ.
Amanda ging prompt in die Falle. „Es ist keine Belastung für mich, wenn die betreffende Person der Mühe wert ist“, sagte sie kurz. „Nun, ich freue mich, daß ihr mir grundsätzlich zustimmt. Ich werde Irmgard trainieren und, was wichtiger ist, ich werde sie noch bis zu den Ferien in die zweite Schwimmannschaft und in die zweite Tennismannschaft bringen.“
Sie ging hinaus und schmetterte wie üblich die Tür zu. Die drei Zurückbleibenden schauten sich an.
Dolly kratzte sich an der Nase, wie sie es immer tat, wenn sie aufs höchste verwundert war.
„Sie hat natürlich recht. Irmgard kann und wird eine wunderbare Sportlerin, wenn sie will. Sie ähnelt Alice: brillant, aber unstet. Sie ist hervorragend, solange sie etwas gern macht und beschlossen hat, es gut zu machen. Aber nur so lange.“
„Sie ist grob, undankbar und albert die ganze Zeit herum“, sagte Martina. „Ich wünsche Amanda viel Vergnügen.“
„Amanda verträgt sicher eine ganze Menge“, sagte Susanne. Sie nahm ihre Liste wieder auf. „Es ist immerhin schon etwas, daß sie Irmgard hilft. Wenn alles schiefgeht, haben wir noch Felicitas, auf die wir uns verlassen können. Sie folgt Dollys Beispiel auf Schritt und Tritt.“
Dolly war erfreut. Ja, Felicitas machte ihre Sache gut. Aber dennoch – Irmgard würde zweimal so gut sein, wenn sie wirklich wollte!
„Ich bin gespannt, was jetzt passiert“, sagte Martina.
„Sehr gespannt. Die siegesgewisse Amanda und die trotzige Irmgard. Leiden kann ich beide nicht!“
Amanda und Irmgard
    Wenn sich Amanda einmal zu etwas entschlossen hatte, dann setzte sie es auch unverzüglich in die Tat um. Sobald sie aus der Tür trat, hielt sie nach einer aus der zweiten Klasse Ausschau. Sie entdeckte Steffi.
    „He – du – Steffi!“ rief sie. „Geh los und suche Irmgard, sag ihr, ich brauche sie. Sie soll auf mein Zimmer kommen.“
Steffi sauste los und fragte sich, was Irmgard wohl verbrochen hatte. In der Regel wurden sie aus der zweiten Klasse nur dann zu den Älteren gerufen, wenn sie eine Strafarbeit machen sollten. Steffi fand Irmgard und richtete die Botschaft aus. Irmgard war überrascht. Soweit sie wußte, kannte Amanda nicht einmal ihren Namen, obwohl das große Mädchen ab und zu als Beobachterin bei Tennis und Schwimmen gesehen worden war. „Sicher meint sie nicht mich“, sagte Irmgard. „Sie meint eine andere. Ich habe auch nichts ausgefressen. Und wenn mich jemand ruft, dann sicher nicht Amanda. Es würden Dolly oder Susanne sein. Ich gehe nicht. Ich kann Amanda nicht leiden.“
„Aber du mußt gehen“, sagte Steffi und war erschrocken bei dem Gedanken, einem Befehl aus der sechsten Klasse nicht zu gehorchen. „Selbst wenn es ein Mißverständnis ist, mußt du gehen und es klarstellen.“
„Ich habe keine Zeit“, sagte Irmgard. „Laß mich allein. Wenn, dann handle nur ich mir Ärger ein, nicht du. Aber keine Angst, es passiert nichts! Amanda meint eine andere, nicht mich.“
Steffi ging. Nun gut, sollte Irmgard widerspenstig gegen Amanda sein! Es war typisch für Irmgard. Sie haßte es, von den älteren Mädchen herumkommandiert zu werden. Amanda ging auf

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