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Dolly - 06 - Abschied von der Burg

Dolly - 06 - Abschied von der Burg

Titel: Dolly - 06 - Abschied von der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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ihr Zimmer und wartete. An Irmgard selber war sie nicht interessiert. Sie wollte ihr Unterricht geben, um zu beweisen, daß sie recht hatte.
Sie wartete geduldig fünf Minuten. Vielleicht brauchte Steffi einige Zeit, bis sie Irmgard fand. Dann wartete sie – schon sehr ungeduldig – noch einmal fünf Minuten. Ärgerlich stand sie auf und öffnete die Tür. Vielleicht hatte Irmgard angeklopft, und sie hatte es überhört. Der Gang war leer. Amanda ging zum Fenster und sah Irmgard. Sie ging mit ein paar anderen Mädchen spazieren und unterhielt sich angeregt. Amanda rief hinunter.
„Irmgard, komm her! Hat dir Steffi nichts ausgerichtet?“ Irmgard gab vor, nichts zu hören. Amanda schrie wieder. Die anderen stießen Irmgard an und deuteten auf die rufende Amanda.
„Komm sofort auf mein Zimmer“, befahl Amanda. „Ich warte schon länger als zehn Minuten.“
Die anderen lachten über Irmgards wütendes Gesicht. „Das hast du davon!“ sagte Kati. „Was hast du denn ausgefressen? Sicher bekommst du eine schöne Strafarbeit!“
Irmgard konnte sich an keine Schandtat erinnern. Sie haßte es, vor anderen angeschrien zu werden. Mürrisch ging sie hinauf und stand vor Amandas Tür. Hart klopfte sie an. Amanda hatte ein leises, um Verzeihung bittendes Klopfen erwartet und stand auf.
„Herein“, sagte sie. Irmgard kam herein und knallte die Tür zu. Sie wollte schon zeigen, daß sie vor den Großen nicht zitterte, so mächtig die sich auch vorkamen!
Das war kein guter Anfang für eine Zusammenarbeit. Amanda war verärgert, Irmgard mürrisch.
„Steffi hat dir wohl meine Botschaft nicht ausgerichtet?“ fragte Amanda.
„Doch, hat sie“, sagte Irmgard.
„Warum bist du dann nicht gekommen?“ begehrte Amanda auf.
„Dachte, es sei ein Mißverständnis. Wußte nicht, daß du mich kennst.“
„Das ist ja eine reichlich billige Ausrede!“ sagte Amanda, und sogar Irmgard kam sie billig vor.
Irmgard grollte. Sie wollte endlich hören, was sie verbrochen hatte. Sie hatte halb erwartet, daß das Strafbuch auf dem Tisch bereitlag. Alle Mädchen aus der Sechsten besaßen Strafbücher, in die sie die Strafen einschrieben, die sie Jüngeren für irgendwelche Übertretungen zudiktierten. Meistens gab es etwas auswendig zu lernen.
Hoffentlich sagt sie endlich, was ich verbrochen habe! dachte Irmgard und sah Amanda angriffslustig an. Amanda überlegte sich noch einmal, ob sie Irmgard wirklich trainieren sollte, und beschloß, den einmal eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, daß Martina die Nase rümpfen würde, wenn sie es nicht tat.
„Paß auf, Irmgard“, begann sie unvermittelt. „Ich habe dich beobachtet.“
Irmgard war verdutzt. „Mich beobachtet?“ sagte sie und war schon bereit, sich zu verteidigen. „Warum denn das? Was ist denn an mir so interessant? Ich bin doch in der letzten Zeit ganz brav gewesen!“
„Laß das Geschwätz!“ sagte Amanda. „Ich habe dich beim Tennis und beim Schwimmen beobachtet. Du könntest gut sein. Du könntest sogar besser sein als jede andere aus der zweiten Klasse. Und wenn du an dir arbeiten würdest, statt herumzualbern, dann könntest du bald jede aus der vierten Klasse schlagen!“
    Irmgard hielt den Atem an. Das klang außerordentlich und unerwartet. Sie wußte einfach nichts zu sagen. Amanda fuhr fort: „Ich habe beschlossen, dich selbst zu unterrichten. Ich habe Susanne, Dolly und Martina meine Ansicht über dich mitgeteilt und ihnen gesagt, daß ich dich noch bis zu den Ferien in die zweite Mannschaft für Tennis und Schwimmen bringen werde. Ich möchte das gerne beweisen.“
    Immer noch starrte Irmgard Amanda völlig verdutzt an. Sie begriff nicht, daß jemand sie so herausgepickt hatte. Irmgard gab sich über sich selbst keinen Illusionen hin. Sie wußte, daß sie hervorragend hätte sein können. Aber es war lästig, sich anstrengen zu müssen. Immerhin war es sehr schmeichelhaft, wenn einem so etwas gesagt wurde.
    „Nun“, sagte Amanda ungeduldig. „Warum sagst du nichts? Ich möchte das Training sofort beginnen, möglichst noch heute nachmittag.“
    Irmgard zögerte. Sie wurde zwischen zwei Möglichkeiten hin und her gerissen. Sie mochte Amanda nicht und hätte ihr das Angebot am liebsten abgeschlagen, weil es so leutselig gemacht wurde. Andererseits war es verlockend, über die anderen Mädchen ihrer Klasse hinauszuragen. Man konnte ihnen berichten, daß Amanda, die Amanda aus der berühmten Sportschule Adlerhorst, gerade sie aus

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