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Dolly - 06 - Abschied von der Burg

Dolly - 06 - Abschied von der Burg

Titel: Dolly - 06 - Abschied von der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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den Preis gesetzt ist. Um die anderen zum Lachen zu bringen, da ist ihr keine Anstrengung zuviel.“
„Ja, darin ist sie überaus leistungsfähig“, stimmte Mademoiselle zu.
    Sie hatte oft unter Irmgards Späßen zu leiden.
„Sie ist unschlagbar, wenn sie den Clown spielt“, sagte Fräulein
Pott, die in der ersten Klasse Irmgards Lehrerin gewesen war. „Das
einzige Mädchen von allen, die ich je hatte, das ich gern einmal richtig
übers Knie gelegt hätte.“
Sielachten. „Wenn Amanda es schafft, sie zurechtzubiegen, dann
steht uns ein interessantes Schauspiel bevor“, meinte Fräulein Parker.
„Wir werden es ja erleben!“
Amanda stellte für Irmgard einen sehr anstrengenden Zeitplan auf.
Irmgard hielt die Luft an, als sie ihn durchlas. Jeden Tag war eine Zeit
sowohl für Schwimmen als auch für Tennis festgesetzt. Irmgard
überlegte, ob sie widersprechen sollte. Aber nein! Wenn es Amanda
Ernst war, dann war es so richtig. Irmgard wollte ihren Teil zu der
Abmachung beitragen.
Der Unterricht begann. Eine neugierige Schar von Erst-und
Zweitkläßlerinnen hatte sich zum Zuschauen eingefunden. Amanda
war erstaunt, so eine Menge Mädchen zu sehen, und Irmgard fühlte
sich nicht wohl in ihrer Haut. Sie wollte nicht ausgelacht und
angepflaumt werden.
„Was soll das bedeuten?“ fragte Amanda und deutete auf die
Zuschauer, die rund um den Platz im Gras saßen.
„Die wollen uns zuschauen“, sagte Irmgard.
Amanda fauchte die Mädchen an, um sie zu vertreiben. „Wenn ihr gekommen seid, um beim Zuschauen zu lernen, dann
soll es mir recht sein. Andernfalls könnt ihr gleich verschwinden. Wer
den Unterricht unterbricht oder auf irgendeine Weise stört, kann sich
auf etwas gefaßt machen. Ich habe auch hier mein Strafbuch dabei.“ Die Worte wurden mit tiefem Schweigen aufgenommen. Als
Amanda sich abwandte, erhob sich leises Murmeln. Amanda war alles
andere als beliebt. Man mochte sie noch weniger leiden als die
herrschsüchtige Martina. Ein paar Mädchen standen auf und gingen
fort. Das waren die, die Irmgard sowieso nur aufziehen wollten. Jetzt,
wo sie auf Strafe rechnen mußten, legten sie aufs Zuschauen keinen
Wert mehr. Irmgard wünschte glühend, daß die anderen auch
verschwänden. Ärgerlich merkte sie, daß sie aufgeregt war. Amanda begann Aufschlagbälle zu schlagen und beobachtete
scharf, wie Irmgard die Bälle annahm und plazierte. Sie sah, daß
Irmgard nicht nur die Hände, sondern auch ihren Kopf gebrauchte. Sie
beobachtete, wie Irmgard korrekt ihren Schläger in Grundstellung
brachte und den Ball im Auge behielt.
Amanda entging keine Einzelheit. Es gab wirklich wenig, was sie
über Tennis nicht wußte. Sie hatte schon auf Meisterschaften gespielt
und war nicht nur eine geborene Spielerin, sondern auch eine gute
Lehrerin.
„Wie lange soll das denn noch so weitergehen?“ beschwerte sich
Irmgard. „Immer diese Aufschlagbälle!“
Leises Gelächter kam von den Zuschauern. Sie setzten sich zurecht
und hofften, daß Irmgard jetzt den Clown spielen würde.
Amanda gab keine Antwort. Sie schlug einen weiteren Ball hinüber
zu Irmgard. Irmgard tat, als ob sie den Ball verfehlte, fiel fast zu
Boden und mit einer scheinbar wunderbaren Rückgabe schlug sie den
Ball rücklings weg, stand wieder auf. Solche Clownerien beherrschte
sie im Schlaf. Die Zuschauer lachten.
„Noch mal!“ rief Hanne.
Amanda fing den Ball auf und wandte sich an die Kleinen. „Eine Bemerkung noch, und ihr verschwindet!“ kündigte sie an.
„Ich sage frei heraus, daß ich Irmgard keine neuen Clownerien
beibringen kann. Da kennt sie alle Tricks, die es gibt. Aber wie man
richtig Tennis spielt, ich fürchte, da weiß sie nicht viel. Habt ihr
gesehen, wie schlecht ihre Rückhand ist? Und habt ihr gesehen, wie
sie die Füße setzt, wenn Bälle von rechts kommen? Alles falsch!“ Irmgard stand regungslos. Sie kochte. Warum wurden ihre Fehler
vor dem Publikum ausposaunt? Sie wußte natürlich genau, warum.
Amanda rächte sich so für das bißchen Herumalbern. Jedesmal, wenn
sie jetzt den Clown machte, würde Amanda aufhören und Irmgards
Fehler herausposaunen!
Als der Ball das nächste Mal in die Nähe der Zuschauer rollte, sagte
Irmgard leise: „Ich wünschte, ihr würdet verschwinden! Es ist ganz
schön schwer, sich zu konzentrieren, wenn ihr zuschaut.“ Aber niemand verschwand. Erst recht nicht, als Amanda mit den
Aufschlagbällen aufhörte und mit ihrer lauten Stimme Irmgard die
paar hundert Sachen aufzählte, die sie falsch machte. Es

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