Dolly - 08 - Eine aufregende Mitternachtsparty
jener Überraschungen, an denen Maitre Duval so reich war.
„Die Zwiebel”, dozierte er, „aben eine sehr scharfe Gerusch.”
„Nicht möglich, darauf wäre ich im Traum nicht gekommen”, flüsterte Clarissa.
„Deshalb wir brauchen eine Trick. Wir schälen unsere Zwiebel unter die fließende kalte Wasser. Dann wir nehmen ein Gabel und schneiden dem Zwiebel in sehr kleine Stückschen.”
„Auf diese Weise wird mir ,dem Zwiebel’ direkt sympathisch”, sagte Anita erleichtert.
„Nun wir tun dem Fleisch mit dem Zwiebel und Knoblauch in dem eißen Butter und braten schön braun. Salz und Pfeffer dazu – und nun dem Reis.” Maitre Duval wirbelte die Zutaten durch die Luft wie ein Zauberer, der im Begriff ist, ein Kaninchen aus dem Hut zu zaubern. Die Mädchen versuchten mit unterschiedlichem Erfolg, es ihm nachzumachen. Will hatte von allen das größte Geschick darin entwickelt, auf den Boden gefallene Bestandteile mit dem Fuß schnell verschwinden zu lassen.
„Nun – Mesdemoiselles”, der Maitre machte eine geheimnisvolle Pause, „kommen wir zur Auptsache. Wir nehmen unsere Kohlblätter und setzen eine kleine Kugel von die Füllung auf jeden Blatt.”
„Sieh da – Kugel kommt von kugeln”, flüsterte Susanne und bückte sich blitzschnell nach der wegrollenden Füllmasse auf dem Fußboden.
„Du nimmst es wieder zu genau, kein Mensch hat von dir verlangt, aus dem Zeug einen Ball von der Festigkeit einer Billardkugel zu formen. Immer schön locker bleiben, Freunde”, flachste Dolly. „Jetzt wird’s sowieso kriminell, sicher sollen wir die Dinger so falten, daß sie beim Schmoren nicht aufgehen!”
„Nun Sie falten Ihre Kohlblatt – sehen Sie, so!”
„Meine Ahnung!” stöhnte Dolly.
„Dann Sie nehmen eine Schnur und binden ihm fest.”
„Ätsch!” machte Susanne.
„Habe ich nicht gesagt, wie Wickelkinder?” Dolly nahm heimlich das Küchenmesser und schnitzte ihren Kohlröllchen Schlafaugen und einen Mund.
„Nun wir brauchen unsere Moskauer Täubchen nur noch zu schmoren und dann – Mesdemoiselles – dann kommt, Sie wissen dem A und O: die Soße. Zunäscht wir braten unsere Kohlröllschen in der Butter an, lassen ihnen schön braun werden – gießen eißes Wasser dazu und lassen ein Stunde schmoren.”
„Hurra, Pause!” flüsterte Michaela.
„In der Zwischenzeit wir üben noch einmal das rischtige Aufschlagen von eine Ei.”
„O nein”, stöhnte Anita. „Nicht schon wieder!” Was nun kam, hatten sie schon etliche Male über sich ergehen lassen: alle am langen Tisch aufstellen, vor sich eine leere Schüssel, neben sich einen Korb mit Eiern. Die linke Hand auf den Rücken, die rechte greift im gleichen Takt zum Ei. Maitre Duval stand davor und dirigierte die Schar wie ein Orchester: „Und eins (nehmen) und zwei – tick – und drei (in die Schüssel laufen lassen). Und eins und tick und drei und eins und tick und drei…”
Wehe, wenn das Ei nicht beim ersten „tick” zerbrach! Noch schlimmer, wenn das Eigelb dabei zerlief, weil man zu hart aufgeschlagen hatte. Will schaffte es immer, sich das Eigelb über die Finger laufen zu lassen. Anita schlug meistens zu zaghaft auf und mußte den Schlag zwei-oder dreimal wiederholen.
„Ich weiß nicht, was das ist, meins tickt nie richtig”, jammerte sie.
Maitre Duval wurde zum Telefon gerufen.
„Einen Moment Pause, Mesdemoiselles, entschuldigen Sie misch bitte. In zehn Minute wir machen weiter.” Maitre Duval rauschte hinaus.
„Ob ich mal schnell zum Stall rüberflitzen kann?” fragte Will. „Ich muß unbedingt nach Donner sehen!”
„Was, jetzt – mitten in der Stunde? Maitre Duval wird gleich wieder da sein”, sagte Marianne kopfschüttelnd.
„Ach, bestimmt nicht so schnell wie ich. Nur zwei Minuten”, und schon war sie draußen.
„Nun sehe sich das einer an. Das reinste Rührei, nicht ein einziges Ei hat sie heil in die Schüssel bekommen. Unsere Will hat einen fabelhaft kräftigen Schlag – sie sollte es mal mit Boxen versuchen”, spottete Dolly und hielt die Schüssel hoch.
„Kinder, ich habe eine tolle Idee, wie wir Will durch den Kakao ziehen können”, sagte Anita plötzlich. „In der Speisekammer ist noch eine Schüssel mit hartgekochten Eiern – wenn wir die Eier nun austauschen würden?”
„Au ja!” Die Mädchen klatschten Beifall. Anita rannte in die Speisekammer und holte fünf hartgekochte Eier, die sie mit denen in Wills Korb austauschte. Kaum war die Aktion beendet, tauchte Monsieur Duval wieder
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