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Dolly - 10 - Wiedersehen auf der Burg

Dolly - 10 - Wiedersehen auf der Burg

Titel: Dolly - 10 - Wiedersehen auf der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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gemacht hatte“, meinte Dolly lachend.
„Finde ich prima von dir, daß du deiner Schwester dein Auto anvertraust. Hoffentlich ist Susanne später auch mal so großzügig zu mir.“
„Aber klar. Schwestern müssen doch zusammenhalten, findest du nicht? Hast du übrigens dein Gesundheitszeugnis abgegeben?“
„Längst. Ich war sogar schon am Schwimmbecken und im Rosengarten. Er ist noch viel herrlicher, als ihr ihn immer beschrieben habt!“
„Fein – dann pack jetzt deine Tasche mit dem Nachtzeug aus. Ich bringe nur schnell mein Gepäck in mein Zimmer nebenan.“
Auf dem Flur näherten sich lachend die Mädchen und strömten in die verschiedenen Schlafsäle. So lange hatte man auf dem Hof und vor dem Portal Wiedersehen gefeiert, sich von den Eltern verabschiedet oder schnell einen Blick in das neue Klassenzimmer geworfen. Jetzt war es höchste Zeit, sich zurechtzumachen, wenn man nicht zu spät zum Abendessen kommen wollte.
„Hoffentlich gibt es etwas Gutes zu essen, ich habe einen Bärenhunger!“ hörte Dolly eine der Kleinen sagen.
„Keine Sorge!“ Dolly zwinkerte dem Mädchen verschwörerisch zu. „Ich verrate dir ein Geheimnis: Am ersten Abend gibt es immer was ganz besonders Leckeres!“
Olivia, die Porzellanpuppe
    Dolly hatte kaum Zeit, sich in ihrem gemütlichen kleinen Reich umzuschauen. Aber sie wußte auch so, daß sie sich hier vom ersten bis zum letzten Moment wohl fühlen würde. Sogar einen frischen Feldblumenstrauß hatte ihr die Hausmutter auf den Tisch gestellt.
    Dolly packte in aller Eile ihr Waschzeug aus, wusch und kämmte sich und war schon wieder draußen. Im Schlafsaal der Ersten waren fast alle versammelt, nur ein Bett war noch unbelegt. Dolly lief auf den Hof hinunter, um sich um die Nachzüglerin zu kümmern – vielleicht war sie in einem falschen Turm gelandet oder hatte ihr Gesundheitszeugnis vergessen.
    Auf dem Hof war es ruhig geworden, weit und breit war niemand zu sehen. Dolly wandte sich dem Tor zu. Auch vor der Einfahrt stand niemand mehr – und auf dem Parkplatz wartete ein einziges Auto: „Richard Löwenherz“, Dollys kleiner Wagen, der nun schon fast das Greisenalter seines Autolebens erreicht hatte. Dolly lief zu ihrem treuen Gefährten hinüber und warf einen kritischen Blick auf die Kotflügel. Nein, Felicitas schien tatsächlich ohne eine Schramme bis nach Möwenfels gekommen zu sein.
    Sie wollte gerade wieder ins Haus zurücklaufen, da brauste eine silbrig schimmernde Luxuslimousine heran und hielt vor der Einfahrt, so daß der Kies nach allen Seiten flog. Ein Chauffeur sprang heraus und riß den Wagenschlag auf. Dolly traute ihren Augen nicht. Da stieg doch tatsächlich ein höchstens zwölfjähriges Persönchen aus, den Kopf voller Locken wie ein getrimmter Pudel, im Arm einen Kosmetikkoffer, der jedem Filmstar Ehre gemacht hätte. Bekleidet war sie mit einem maßgeschneiderten weißen Hosenanzug. Während sie unschlüssig an den grauen Mauern emporschaute, packte der Chauffeur den Kofferraum aus. Fünf leuchtend rote Lederkoffer, einer immer größer als der andere, türmten sich vor dem Eingang.
Ein Persönchen mit einem dicken Lockenkopf entstieg der Luxuslimousine
    Dolly trat auf das Mädchen zu. Sie hatte verweinte Augen, bemühte sich aber um einen möglichst hochmütigen und unnahbaren Ausdruck.
„Hallo! Ich glaube, du bist neu in Möwenfels“, sagte Dolly herzlich und versuchte, sich nichts von ihrem Entsetzen anmerken zu lassen. „Herzlich willkommen! Ich bin Dolly Rieder, eine der Erzieherinnen. In welchem Turm wirst du wohnen?“
Das Mädchen reichte Dolly hoheitsvoll die Hand.
„Freut mich. Ich bin Olivia Reichberg“, sagte sie geziert und erwartete offensichtlich, daß Dolly bei dem Namen Reichberg in Äh! und Oh! ausbrechen würde. Aber nichts dergleichen geschah.
„Vielleicht kann man dem Hausdiener Bescheid sagen, daß er meine Koffer…“ Olivia sah sich um.
„Tut mir leid“, erwiderte Dolly freundlich. „Aber bei uns tragen die Mädchen ihr Gepäck selber aufs Zimmer. Bei zweihundertvierzig Schülerinnen hätte unser armer Hausdiener viel zu tun, da würde er sicher am Abend der Ankunft zusammenbrechen. Aber vielleicht hilft dir dieser freundliche Herr, der dich hergefahren hat.“ Dolly schüttelte dem Chauffeur, der wartend hinter Olivia stand, die Hand. Olivia runzelte die Stirn. Einem kleinen Angestellten die Hand zu schütteln, was waren denn das für gräßliche Manieren!
„Fräulein Olivia wohnt im Nordturm, sie kommt in

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