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Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels

Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels

Titel: Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Simonetta. Wenn du dich schlechter fühlst, sag mir Bescheid.“
Bedrückt ging Dolly in den Nordturm zurück. Da habe ich wohl mit Zitronen gehandelt, dachte sie seufzend. Hätte ich doch bloß nicht diese blöde Idee gehabt, mit Simonetta in meinem Zimmer zu frühstücken! Wenn es wenigstens einen Erfolg gehabt hätte – aber so? Ein solches Vorgehen hat es auf Burg Möwenfels noch nicht gegeben, solange die Schule besteht! Ach was – schließlich wollte ich dem Kind nur helfen! Ich habe einmal mit den Neuerungen angefangen, jetzt muß ich auch zu meinen Ansichten stehen. Und ich werde sie verteidigen!
Dazu hatte Dolly noch am selben Tag Gelegenheit. Am Nachmittag fand eine Lehrerkonferenz statt, an der Dolly als Erzieherin teilnahm.
Schon in der Tür lief sie Madame Monnier, der rundlichen kleinen Französischlehrerin, in die Arme.
„Dolly, ma chère amie! Sagen Sie, was ist nur mit diesem neuen Mädchen? Haben Sie etwas herausbekommen? Pauvre petite! Sie sieht so krank aus.“
„Wenn sie krank ist, gehört sie auf die Krankenstation“, kam eine scharfe Stimme aus dem Hintergrund. Fräulein Sauer, die „Sauergurke“! Das hatte Dolly gerade noch gefehlt! „Ja, auf die Krankenstation! Und nicht in die zweifelhafte Pflege einer jungen, unerfahrenen Erzieherin!“ Sauergurke sah sich beifallheischend um. Mademoiselle Rougier, die zweite Französischlehrerin, die von Aussehen und Gebaren her eine Schwester der Sauergurke hätte sein können, nickte eifrig.
Frau Direktor Greiling, die am Kopfende des Tisches saß und in Akten blätterte, sah auf.
„Sind wir vollzählig? Dann lassen Sie uns beginnen.“
Die Direktorin hielt einen einführenden Vortrag über die besonderen Ziele und Veranstaltungen der kommenden Monate, las die Tagesordnung vor, gab Einzelheiten für die in den folgenden Wochen stattfindenden Prüfungen bekannt und bat schließlich die Anwesenden, sich mit ihren Vorschlägen und Fragen zu Wort zu melden.
Die Hand der Sauergurke schoß hoch.
„Ein unerhörter Vorfall, Frau Direktor. Ich möchte aufs schärfste dagegen protestieren! Kollegin Rieder hat sich heute das Frühstück aufs Zimmer bringen lassen,’ um sich mit einer neuen Schülerin in Ruhe unterhalten zu können! Wenn wir das alle machen wollten, dann…“
Dolly wurde rot vor Zorn. Verdammt, ich muß mich beherrschen, sagte sie sich, wenn ich jetzt aus der Haut fahre, ist alles aus!
„Darf ich gleich darauf erwidern, Frau Direktor?“ fragte sie.
„Ich bitte darum, Dolly.“
„Ich gebe gern zu, daß es eine etwas aus dem Rahmen fallende Idee war, mit Simonetta Heinrich allein zu frühstücken. Und ich habe ganz sicher nicht die Absicht, daraus eine feste Gewohnheit werden zu lassen. Aber dies ist ein Sonderfall. Sie alle wissen, wer dieses Kind ist – und warum sie zu uns gekommen ist! Mir wäre es auch lieber gewesen, Fräulein Sauer, man hätte das Mädchen einem erfahrenen Psychologen zur Behandlung übergeben, aber wie die Dinge liegen, bin ich nun einmal für sie verantwortlich. Simonetta hatte die ganze Nacht geweint, sie war völlig aufgelöst – ich konnte sie in diesem Zustand nicht zu den anderen hinunter in den Eßsaal schicken! Und in die Krankenstation? Sie ist ja nicht krank! Nicht körperlich. Aber sie braucht dringend jemanden, zu dem sie Vertrauen fassen kann, der ihr zuhört und für sie da ist.“
„Wir sind doch hier kein Sanatorium“, bemerkte Mademoiselle Rougier spitz. „Diese moderne Verweichlichung ist ausgesprochen verderblich für die Mädchen. Es gibt unter den Neuen immer wieder welche, die nächtelang in ihre Kissen schluchzen. Lassen Sie sie doch! Irgendwann werden sie schon damit aufhören.“
„Mademoiselle Rougier“, sagte Dolly unheimlich ruhig. „Ich bin in diesem Haus erzogen worden. Darf ich Ihnen einmal wiederholen, was Frau Direktor Greiling jedem der Mädchen als Ratschlag auf den Weg gibt? Vielleicht haben Sie es noch nie gehört? Sie sagt ihnen: ,Wenn ihr eines Tages diese Schule verlaßt, dann sollt ihr einen hellen Verstand und ein waches, freundliches Herz mit euch nehmen. Ihr sollt euch als Menschen erweisen, die man liebt und denen man vertraut. Ich halte es nicht für das Wichtigste, daß ihr Wissen erlangt und das Examen besteht, obwohl das natürlich gut ist. Aber unser Stolz sind die Schülerinnen, die gelernt haben, freundlich und hilfsbereit zu sein und Menschen zu werden, auf die in jeder Beziehung Verlaß ist! Wenn ihr später glücklich werden wollt, müßt ihr

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