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Don Blech und der Goldene Junker

Don Blech und der Goldene Junker

Titel: Don Blech und der Goldene Junker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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anderen bestimmt Angst«, raunte Schmuser Don Blech zu. Aber der winkte ab. Er antwortete ebenso leise: »Junker Hohlkopf ist hier, das wissen wir nun. Und deshalb müssen wir auf der Insel bleiben, notfalls auch als Gefangene. Die Einwohner sehen ja nicht gerade bösartig aus. Ich glaube, wir werden noch gute Freunde!«
    »Ergebt ihr euch nun bitte freiwillig, oder nicht?« fragte der Hadnik. Er hoffte wirklich sehr, daß es zu keinem Kampf käme. Er war mit seiner Nervenkraft am Ende.
    »Wir wären gern eure Gäste!« antwortete Don Blech.
    »Abführen, abführen!« forderten die Didniks im Chor.
    »Also kommt«, bat Don Blech seine Gefährten.
    Donito nahm seine Trompete, sie gingen alle an Land und ließen sich ohne Gegenwehr umringen.
    »Und nun?« fragte der Bednik.
    Der Hadnik kratzte sich im Nacken. »Zunächst in den Didnikkrug!« schlug er vor.
    Sie setzten sich in Bewegung. Sie liefen lange — so wie Tura es geschätzt hatte — , bis sie in der Gastwirtschaft ankamen, wo die Gefangenen in die Stube gesperrt wurden.
    Draußen berieten die Didniks. Sie befanden sich in einer schwierigen Lage. Noch immer wußten sie ja nicht, ob der Blechkönig nun wirklich unschädlich war. Sie entschieden also, daß der Hadnik noch einmal auf die Burg fliepfen sollte, um Nassi zu suchen und mit ihr zu sprechen.
    Der Hadnik traf sie genau so im Hof an wie am frühen Morgen, nämlich schlafend. »Hoffentlich ist sie nicht mausetot!« brummte er. Da hörte er sie ganz leise »Honigbonbons« murmeln und dachte: Vielleicht wäre es doch besser, sie wäre mausetot. Er weckte sie, indem er kleine Steinchen in den Hof warf.
    »Hagelt es Honigbonbons?« maulte sie verträumt. Dann öffnete sie die Augen. »Ach, du bist das — « Sie gähnte herzhaft.
    »Du kannst gleich weiterschlafen!« flüsterte der Hadnik. »Sag mir nur schnell, ob du den Blechkönig besiegt hast!«
    »Was denn sonst?« murrte Nassi. »Deshalb weckst du mich? Würde ich andernfalls hier so ruhig schlummern?«
    »Wo ist er?«
    »Hier!« Nassi deutete auf die Brunnenöffnung. »Ich hab ihn hineingeschmissen! Klack! — Und das Pferd auch! Klack!«
    »Herrlich, herrlich, du bist ein Schatz!« jubelte der Hadnik. Er fliepfte mit erleichtertem Herzen zu seinen Kameraden zurück.
    »Das sieht ihm ähnlich! Kein Wort von den Honigbonbons!« maulte Nassi. »Aber ich vergesse sie bestimmt nicht, falls er das hoffen sollte!«
    Der Hadnik schrie, noch während er fliepfte: »Sieg! Sieg! — Großer Sieg!« Er landete glücklich inmitten seiner Freunde.
    Die ließen ihn brausend hochleben.
    Da öffnete Don Blech das Fenster des Didnikkruges und fragte: »Darf man gratulieren?«
    »Jawohl!« rief der Hadnik stolz. »Wir haben den Blechkönig vernichtet. Unsere mächtige Freundin Nassi hat ihn in den Brunnen geworfen. Und wenn ihr nicht artig seid, lasse ich euch auch in den Brunnen werfen!«
    »Oh, das ist bestimmt nicht nötig!« Don Blech lachte. »Ich freue mich! Ich hoffe nur, daß der sogenannte Blechkönig nicht wieder aus dem Brunnen herausklettert!«

Ein Schmetterling und ein Himmelbett

    An diese Möglichkeit dachten die Didniks nicht. Wer im Brunnen lag, war tot. Und solange Nassi ihnen beistand, konnte sowieso nichts mehr passieren.
    »Bange machen gilt nicht«, rief der Adnik. Er war sehr erregt von den Ereignissen dieser Tage. Und er freute sich darauf, nun wieder auf die Burg ziehen zu können. Er schwitzte. Irgend etwas kitzelte ihn auf der Stirn. Er wollte es wegwischen, doch da rief ihm Don Blech entsetzt zu: »Nicht bewegen, bitte — o wie wunderbar!«
    Der Adnik erstarrte. »Wa-wa-was ist denn?« War ihm am Ende eine Krone gewachsen?
    »Auf deiner Stirn sitzt der schönste Schmetterling! — Wie bezaubernd! Tagelang bin ich hinter ihm hergesegelt, und nun ist er plötzlich hier!«
    »Ein Schmetterling?« stammelte der Hadnik. Und alle Didniks schauten wie gebannt auf das Juwel. Der Hadnik wurde sehr verlegen und wagte kaum zu atmen.

    »Er ist es! Der Papillo, der Kometenschwanz! Der seltenste Schmetterling der Erde!«
    »Auf meinem Haupt?« hauchte der Adnik.
    »Auf deiner Stirn!« flüsterten die Didniks.
    Der Adnik faltete die Hände und verdrehte die Augen. Aber er vermochte nichts zu sehen.
    »Noch nie hat sich ein Kometenschwanz auf einem Menschen niedergelassen!« sagte Don Blech. »Ich muß es in mein Heft schreiben.« »Ich bin ja kein Mensch!« antwortete der Adnik leise. »Aber ich liebe Schmetterlinge.«
    »Ich liebe sie auch!« sagte Don

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