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Don Blech und der Goldene Junker

Don Blech und der Goldene Junker

Titel: Don Blech und der Goldene Junker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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als er zum Boot zurückkehrte.
    »Nicht?« Don Blech war enttäuscht.
    »Nun, wenn er doch da sein sollte, so braucht er von der Burg gut eine halbe Stunde hierher«, meinte Tura.
    »Also gut«, sagte Don Blech, »dann wollen wir erst einmal ein erfrischendes Bad nehmen!«
    Er und Donito schlüpften aus den Rüstungen, stellten sie neben den Wagen am Ufer und lehnten die Waffen daran. Dann wateten sie ins Wasser, auch Schmuser, der gerne bis zum Hals hineinging.
    Sie badeten also und schauten sich nicht um. Tura hockte auf Don Blechs Schulter und lachte über seine Zimperlichkeit.
    Da fliepfte ein Trupp, angeführt vom Hadnik, herbei. Das ging ja viel schneller und geräuschloser als laufen. Die Didniks waren abenteuerlich bewaffnet, mit ihren Kochtopf-, Eimer- und Korbrüstungen. Sie versteckten sich zuerst hinter dem Hügel. Aber als der Hadnik einen Blick in die Bucht warf, sah er, daß die Gelegenheit günstig war. Wie ein kleiner Heuschreckenschwarm fliepften sie hinab und eroberten mühelos Rüstungen und Waffen und brachten sie auf der Anhöhe in Sicherheit. Und dann besetzten sie auch den Seefalter und den Wagen. Sie hockten auf dem Mast und entlang der Bordwand, auf Kutschbock und Rädern.
    Und dann rief der Hadnik Don Blech ein wenig zaghaft zu: »Ergebt euch! — Bitte!«
    »Ach, wie dumm!« brummte Don Blech, als er sich umschaute und die grimmig Bewaffneten erblickte.

Sieg! — Sieg! — Großer Sieg!

    »Was ist das? Sind sie aus der Erde herausgekrochen?« kreischte Tura. Weshalb hatte er all diese Gestalten nicht bemerkt?
    »Es kann nicht der Blechkönig sein!« flüsterte der Hadnik dem Adnik zu. »Er kann die Rüstung ablegen und ist darunter richtig fett! Und er hat ein Gesicht mit Nase, Augen und Ohren!«
    Der Adnik war durch Erfahrung vorsichtig geworden. »Wer weiß, ob er nicht trotzdem hohl ist?« zweifelte er. »Ich meine, unter der Haut?«
    Schmuser gefiel es wenig, daß Don Blech und Donito gefangengenommen werden sollten. Er senkte die Hörner und trabte durch das seichte Wasser zum Ufer. Vergeblich pfiff ihn Don Blech zurück, so vergeblich wie einen unfolgsamen Hund: »Zurück! Schmuser, komm! Komm! — Willst du wohl kommen! « Don Blech wünschte Frieden mit den Bewohnern der Insel. Aber Schmuser schien nicht zu hören. Sowie er festen Boden spürte, packte ihn eine wilde Lust. Er jagte die kleinen Wesen. Er nahm den Hadnik aufs Korn und stürmte los. Der Boden bebte. »Halt die Luft an!« kreischte der Adnik dem Hadnik zu. Zwar hatte Schmuser den Hadnik nur ein wenig erschrecken wollen — er hoffte, daß jener Don Blechs Rüstung fallen ließ, wenn er flüchtete — , aber daß sein Feind plötzlich über seinen Hörnern schwebte, ärgerte ihn sehr.

    Er war nun nicht mehr zu halten, preschte gleich weiter zum Adnik, doch auch der hielt die Luft an — und so jeder! Schmuser keuchte hin und her, er schlug Haken, galoppierte im Kreis, änderte immer wieder ganz plötzlich die Richtung — umsonst, wo immer er hinkam, gingen die Didniks einfach in die Höhe.
    »So etwas Drolliges habe ich noch nie gesehen!« Don Blech konnte sich das Lachen nicht mehr verkneifen. »Bitte, Tura, hol Schmuser«, bat er schließlich. Und der Vogel flog zum Land, strich neben den gesenkten Hörnern her und rief: »Zurück, Dummkopf! Komm zurück!«
    Schmuser schnaufte, blieb stehen, peitschte die Luft mit dem Schweif und ließ endlich von der sinnlosen Jagd ab.
    Nun wateten Donito und Don Blech ebenfalls an den Strand.
    Die Didniks richteten ihre Holzspeere und Schwerter drohend gegen sie.
    »Entschuldigt, wenn wir euch erschreckt haben!« bat Don Blech. »Es war nicht unsere Absicht. Wir suchen nämlich nur einen goldenen Ritter aus Blech.«
    »Aha!« rief der Hadnik. »Jetzt hast du dich verraten!«
    »Würdest du mir bitte erklären, wieso?« fragte Don Blech zuvorkommend. »Ich entnehme deinen Worten, daß der Blechritter hier ist — aber seid ihr seine Freunde oder seine Feinde?«
    »Das werden wir dir keinesfalls verraten!« wich der Hadnik vorsichtig aus. »Was seid ihr denn?«
    »Ja — «, meinte Don Blech verlegen. »Das ist nicht so ganz einfach zu erklären... «
    »Papperlapapp!« sagte der Hadnik. »Du kannst entweder mit ja oder mit nein antworten. Alles andere sind Ausflüchte!«
    »Redet nicht! Sperrt alle ein!« murrten die Didniks. Ihr Erfolg hatte sie übermütig gemacht.
    »Soll ich nicht noch einmal versuchen, sie auf die Hörner zu nehmen? Wenn ich nur einen erwische, kriegen alle

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