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Don Camillo gibt nicht auf

Don Camillo gibt nicht auf

Titel: Don Camillo gibt nicht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovannino Guareschi
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die Politik kümmern wollte...»
    «Die Politik ist der Ruin der Familie!» rief Peppone. «Daher hab’ ich meine eigenen Anschauungen, und an die halte ich mich, ohne daß ich deshalb einer Partei beitreten muß! Und Sie?»
    «Ich genauso! Man braucht wirklich kein Parteibuch, um Anschauungen zu haben! Im Gegenteil, meistens haben die, die eines besitzen, keine und umgekehrt.»
    «Wie wahr!» rief Peppone.
    Doch inzwischen waren sie angekommen. Bei der Einfahrt ins Dorf fing der Wagen wegen der großen Löcher, mit denen die Hauptstrasse zwischen dem Schotterbelag übersät war, zu hopsen an.
    «Zum Teufel mit dem Bürgermeister und seinem ganzen Gemeinderat!» fluchte der junge Mann. «Schauen Sie sich nur diese Schweinerei an!»
    Dann bekam er plötzlich Angst, einen Fauxpas begangen zu haben, und fragte mit dünner Stimme: «Wer stellt denn hier die Verwaltung?»
    «Die Kommunisten», erwiderte Peppone.
    Das Jüngelchen stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus: «Das hab’ ich mir gedacht. Statt Politik zu machen, sollten sie lieber die Straßen richten.»
    «Ganz recht!» pflichtete ihm Peppone bei.
    Dann bat er den jungen Mann anzuhalten.
    «Ich bin da», sagte er und stieg aus. «Ich danke Ihnen vielmals. Gute Weiterfahrt.»
    Er machte zwei Schritte, aber der junge Mann rief ihn zurück: «Ihr Maschinengewehr!» sagte er lachend und streckte das Kupferrohr durchs Autofenster.
    «Wenn alle Maschinengewehre so wären wie das hier, dann ginge es besser zu auf der Welt», erwiderte Peppone ebenfalls lachend, während er das Rohr herauszog.
    Der Fiat 1400 fuhr weg, und Peppone sah ihm nach. «Was gibt es Schöneres», dachte er, «als einem armen Irren eine Freude zu machen? Dieser Trottel da wird heut nacht ruhig schlafen, und wenn er morgen in die Stadt zurückfährt, wird er den anderen halben Portionen dort erklären, daß es überhaupt keine kommunistische Gefahr gibt und daß die berüchtigte Bassa völlig harmlos ist.»

    Um mit seiner Arbeit fertig zu werden, hämmerte Peppone bis um vier Uhr morgens herum und schlief dann bis elf. Er hätte auch noch länger geschlafen, wenn nicht der Smilzo um diese Zeit gekommen wäre, um ihn zu holen.
    «Chef, der Bezirkssekretär von der Partei ist da», erklärte er ihm. «Er erwartet dich in deinem Büro.»
    Um elf Uhr zwanzig war Peppone im Volkshaus. Er trat in sein Büro, und wen fand er dort? Die halbe Portion vom Vorabend! Die Verblüffung war auf beiden Seiten gleich groß.
    Die halbe Portion fand als erster die Sprache wieder: «Ich bin der Bezirkssekretär», stellte er sich vor.
    «Und ich der Sektionsvorsitzende und Bürgermeister», antwortete Peppone.
    Sie schüttelten sich die Hand.
    «Die Bezirksleitung möchte wissen, wie der Generalstreik in der Gemeinde verlaufen ist.»
    «Ausgezeichnet! Totale Arbeitsniederlegung!»
    «Gratuliere, Genosse! Und wie läßt sich der Landarbeiterstreik an?»
    «Noch besser als der Generalstreik.»
    Die halbe Portion lächelte: «Bravo, Genosse! Ich hab’ schon von dir gehört, und ich freue mich, daß ich dich jetzt kennenlerne.»
    Sie setzten sich hin.
    Smilzo brachte eine Flasche Wein und zwei Gläser, dann entfernte er sich und schloß die Tür sorgsam hinter sich.
    Peppone schenkte den Wein ein. Sie tranken.
    «Das war eine interessante Fahrt gestern abend», begann die halbe Portion. «Du bist großartig, Genosse Bottazzi, du kannst deine wahren Gefühle ausgezeichnet verbergen.»
    «Auch du kannst deine wahren Gefühle ausgezeichnet verbergen, Genosse Bezirkssekretär.»
    Feierlich kam die halbe Portion zu dem Schluß: «Wir sind beide großartig. Die Partei kann mit uns zufrieden sein.»
    Peppone wiegte den Kopf: «Jetzt ginge es nur noch darum», murmelte er, «ob wir mit der Partei zufrieden sein können.»
    Die halbe Portion füllte die beiden Gläser und sagte: «Mach weiter so, Genosse Bottazzi!»
    Darauf tranken sie.
    Dann stellten sie übereinstimmend fest, daß der Lambrusco ein ausgezeichneter Aperitif sei, und gingen zum Molinetto über.
    Und darauf aßen sie.

Das Katzenrohr

    Die Gnappi saßen seit fast einem Jahrhundert als Halbpächter auf Fossa, und Fossa gehörte zu einer Gruppe von Höfen, die seit fast einem Jahrhundert im Besitz der Barotti waren.
    Man hätte also meinen können, daß die Gnappi für die Barotti schon fast zur Familie gehörten. Doch jedesmal, wenn der alte Bia, der Stammeshäuptling der Gnappi, in Villabianca auftauchte, bekam der Doktor Barotti vierzig Grad

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