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Don Camillo gibt nicht auf

Don Camillo gibt nicht auf

Titel: Don Camillo gibt nicht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovannino Guareschi
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geantwortet.»
    «Und was schreibt er?»
    «Wir sollen einmal in der Woche das weiße Pulver unter den Ausguß streuen. Er hat es auch gleich mitgeschickt. Das Pulver wirkt prima: Die Kakerlaken sind weg.»
    Peppone wurde grün vor Wut.
    «Ihr laßt euch wie Trottel an der Nase herumführen!» schrie er. «Jedenfalls müßt ihr sofort weitermachen. Jetzt fangt ihr mit dem Abort an. Wie ist euer Abort?»
    Gnappi öffnete die Arme: «Wie alle andern auch: eine Sauerei.»
    «Gut! Schreibt einen Einschreibebrief: Wenn er sich nicht drum kümmert, schicken wir ihm die Behörde.»
    Die Gnappi schrieben, und der Doktor Barotti antwortete sofort:
    «Ich nehme Eure berechtigte Beanstandung zur Kenntnis. Ich bestelle unverzüglich eine komplette Sanitäranlage. Sobald die Gemeinde die Wasserleitung gelegt hat, bitte ich um Mitteilung, ich lasse dann die Installation vornehmen. Sollte die Gemeinde nicht die Absicht haben, die Leitung zu legen, werde ich eine elektrische Wasserpumpe installieren, vorausgesetzt, daß mir die Gemeinde sagt, wo ich die vier Millionen Lire herbekomme, die ich für die dreieinhalb Kilometer Stromleitung benötige. Ich bin auch jederzeit bereit, einen Brunnen mit Motor- oder mit Saugpumpe zu installieren, wenn die Gemeinde auch alle anderen Grundbesitzer verpflichtet, das zu tun.»
    Es war eine in jeder Hinsicht komplizierte Angelegenheit, und Peppone beschloß, im Moment nicht darauf einzugehen. Vielmehr riet er den Gnappi, es mit den Naturalabgaben zu versuchen.
    «Ihr habt doch Abgaben?»
    «Natürlich: Hühner, Eier und so weiter, wie alle anderen.»
    «Die Abgaben sind vom Gesetz verboten. Weißt du das nicht?»
    «Doch, aber das regelt man außerhalb des Vertrags, weil die Hühner und das Schwein nicht auf Pacht sind und deshalb nicht zur Hälfte dem Grundherrn gehören.»
    «Das hat keine Bedeutung. Steht im Vertrag, daß es dir verboten ist, Hühner und Schweine zu halten?»
    «Nein.»
    «Darauf kommt’s an. Wenn der Vertrag abläuft, wird man weitersehen.»
    Die Gnappi besprachen die Sache mit den Abgaben, und alle fanden sie ausgezeichnet. Sie warteten den ersten Fälligkeitstermin ab und schickten ihren Einschreibebrief:
    «Da wir erfahren haben, daß die Abgaben verboten sind, schicken wir Euch heute statt der zwei von Euch unrechtmäßig geforderten Kapaune diesen Brief. Kocht Euch eine Brühe daraus. Es wird zwar eine leichte Brühe geben, aber sie ist genau richtig.»
    Barotti war gekränkt. Nicht wegen der Kapaune, die er zur Genüge hatte, sondern wegen der kleinlichen Haltung. Und er beschloß, ein für allemal ein Ende zu machen.
    Er schickte ebenfalls einen Einschreibebrief: «Da ich erfahren habe, daß Ihr außer meinem Hof auch noch das Anwesen Piopetta in Pacht führt, könnt Ihr nicht mehr als Kleinbauern gelten. Da ich jedoch gehalten bin, einen Kleinbauern auf mein Anwesen zu setzen, sehe ich mich leider gezwungen, Euch die Pacht aufzukündigen.»
    Von da ab ließ sich der Doktor Barotti nicht mehr in Fossa sehen, und die Gnappi tobten alle vor Wut.
    Die Sache wurde von Tag zu Tag verwickelter, weil Peppone und die Roten sie zu ihrer persönlichen Angelegenheit machten. Es gab Plakate an den Straßenecken, Artikel in der Zeitung, und an die Torpfosten von Villabianca schrieb eine Geisterhand mit Pech: «Barotti, Ausbeuter des Volkes, deine Stunde ist nahe!»
    Doch Barotti hatte das Gesetz auf seiner Seite. Das Gesetz und die Durchschläge der Einschreibebriefe. Der Krieg dauerte ein ganzes Jahr, aber dann wurde entschieden, daß die Gnappi zum Martinstag Fossa verlassen mußten.

    Der Sankt-Martins-Tag kam, und die Gnappi übersiedelten auf den neuen Hof, den Bia gepachtet hatte. Der letzte Wagen fuhr von der Tenne, auf dem Traktor saß Bias ältester Sohn. Er passierte die kleine Brücke und fuhr auf die Straße hinaus, dann stellte er den Motor ab.
    «He, beeilt Euch, es kommt jeden Augenblick zum Regnen!» rief er seinem Vater zu, der unter dem Vordach stand, zusammen mit dem Mann, den der Doktor
    Barotti mit der Übernahme des toten und lebenden Inventars beauftragt hatte.
    Der alte Bia machte ein paar Schritte. An der Hand führte er ein kleines Kind, den jüngsten seiner fünf Enkel, und hinter ihm trottete Togo, der altersschwache Hofhund. Als Bia in der Mitte der leeren und verlassenen Tenne angekommen war, blieb er stehen.
    «Ich rühr’ mich nicht vom Fleck», erklärte er, «bis der kommt und mir Leb wohl sagt.»
    Dem Vertrauensmann des Doktor Barotti blieb der

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