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Don Camillo gibt nicht auf

Don Camillo gibt nicht auf

Titel: Don Camillo gibt nicht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovannino Guareschi
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Flammen!»
    Der Smilzo konnte das nicht ruhig hinnehmen. Aber wie sollte sich einer, der den Kopf voller Beulen hat, auch bezähmen können - selbst wenn er die Tröstungen des marxistischen Glaubens genießt. Als Smilzo die Zeichnung sah, riß er sie ab und steckte sie in die Tasche.
    Im selben Moment erhielt er einen unbeschreiblichen Fußtritt in den Hintern, versehen mit der liebenswürdigen Rechtfertigung: «Das ist der einzige Teil deines Kopfes, der noch frei ist.»
    Smilzo steckte den Fußtritt standhaft ein und entfernte sich würdevoll. Nach zehn Schritten drehte er sich um und sagte: «Wer aus politischen Gründen in den intimen Angelegenheiten eines Gegners wühlt, ist ein Schmutzfink.»
    «Aber ein noch viel größerer Schmutzfink ist einer, der Frau und Kinder hat und mit den Mädchen herumpoussiert. Du hast es ja gesehen: Wenn er auch Gottes Strafe entgeht, der Strafe der Staatlichen Eisenbahnen entgeht er nicht.»
    Da sich die Szene in aller Öffentlichkeit abgespielt hatte, begriff der Smilzo, daß ihn seine Frau, wenn er jetzt heimginge, mit irgendeinem gußeisernen Gegenstand empfangen würde. Daher lenkte er seine Schritte direkt zum Volkshaus und ging zu Peppone.
    «Chef, man hat mir öffentlich einen Fußtritt in den Hintern versetzt. Diesmal war es nicht die Bahnschranke, sondern Don Camillo.»
    «Meuchlings?»
    Smilzo zog das zerknitterte Blatt aus der Tasche und reichte es Peppone: «Diese Gemeinheit hab’ ich am Anschlagbrett der Pfarrei gefunden und abgerissen. Daraufhin hat er mir den Fußtritt verpaßt.»
    Peppone betrachtete die Zeichnung. Dann rief er die Frau des Kantinenwirts und gab ihr das Blatt: «Bügle es, damit es wieder wie neu wird.»
    Nach zehn Minuten bekam er das Blatt zurück, und nachdem er es sorgfältig zwischen zwei Pappen gelegt hatte, ging er weg.
    Vor der Anschlagtafel des Pfarrhauses angelangt, zog er die Zeichnung heraus und heftete sie mit vier Reißnägeln ans Brett.
    Natürlich stand sofort Don Camillo hinter ihm, und als sich Peppone umwandte, trafen sich ihre Blicke.
    «Die Ordnung ist wieder hergestellt», erklärte Peppone. «Damit sich die Leute amüsieren können. Das wird aber ein schwerer Schlag für die marxistische Idee sein!»
    Don Camillo trat zu dem Anschlagbrett, nahm die Zeichnung herunter, zerriß sie und warf die Fetzen weg.
    «Wir bekämpfen die marxistische Idee nicht mit solchen Klatschgeschichten», erklärte er. «Das ist nicht auf meinem Mist gewachsen.»
    «Und der Fußtritt, den Ihr dem Smilzo gegeben habt? Stammt der von Eurem Mist?» erkundigte sich Peppone.
    «Das kann ich nicht leugnen», gab Don Camillo zu.
    «Und wären das die Argumente, mit denen Ihr die marxistische Idee zu bekämpfen beabsichtigt, Hochwürden?»
    «Nein. Aber unter bestimmten Umständen schließe ich nicht aus, daß ein saftiger Fußtritt eine beredte Bestätigung des Prinzips darstellen kann.»
    Peppone sah ihn mit mitleidigem Kopfschütteln an: «Das ist das Prinzip des Untergangs, Hochwürden. Ich bin jedoch stets ein Mann von Welt, und wenn Ihr mal keinen Ausweg mehr wißt, bin ich gern bereit, den ganzen Laden hier zu übernehmen.» Und damit zeigte er mit großer Geste auf Kirche und Pfarrhaus.

    Die beiden trafen sich am Nachmittag des folgenden Tages wieder, und zwar im Salon der Wohltätigkeitslotterie für Ferienheime am Meer.
    Es handelte sich um eine unpolitische Angelegenheit, organisiert von Personen der unterschiedlichsten Richtungen, und so war es logisch, daß alle die Initiative unterstützten. Die Preise waren ausnahmslos zusammengebettelt worden und stellten daher ein seltsames Sammelsurium dar.
    Der Bürgermeister Peppone kaufte zwanzig Lose, und daraufhin kaufte auch Don Camillo zwanzig Lose.
    Es wirkte wie eine von einem Regisseur gestellte Szene: Neunzehnmal gewann Peppone Bleistifte, Federn und Holzpfeifen, die er an die umstehenden Kinder verteilte. Beim zwanzigsten Mal aber gewann er einen der Hauptpreise: «Ein Madonnenbild mit prachtvollem Rahmen». Und Don Camillo gewann neunzehnmal wertlosen Plunder, aber beim zwanzigsten Mal fiel auch auf ihn ein Hauptpreis: «Ein Farbporträt des sowjetischen Ministerpräsidenten Malenkow mit prachtvollem Rahmen, Geschenk der Sektion der PCI.»
    «Das sieht ja aus, als hätten die sich abgesprochen!» riefen alle. Beim Hinausgehen fanden sich Don Camillo und Peppone Seite an Seite, und so gingen sie ein gutes Stück auf der Straße nebeneinander her. Als sie am Kirchplatz angekommen waren,

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