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Don Fernando erbt Amerika

Titel: Don Fernando erbt Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewald Arenz
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Fällen mussten die Frauen regieren. Obwohl sie es manchmal lieber gesehen hätte, wenn der jetzige, extrem dämliche Präsident erschossen werden würde. Nur wäre sie dann leider nicht mehr die mächtigste Frau der Welt. Sie seufzte und fuhr fort, die NATO-Akten zu unterschreiben. Schließlich hatten sie den gleichen Nachnamen.

 25 
    »BLAMM! BLAMM! BLAMM!«
    Der Knall dröhnte im Gebälk des Dachbodens und Christoph hielt sich die Ohren zu.
    »BLAMM! BLAMM! BLAMMGONGSIRR!«
    Christoph duckte sich, obwohl er wusste, dass ihm, wenn er den Querschläger hörte, nichts mehr passieren konnte. Die Kugel war von der großen Glocke abgeprallt und hatte sich ins Uhrwerk gebohrt. Christoph hockte auf dem schmalen Laufgang des Kirchenbodens und sah sehr unglücklich zu, wie sein Vater Bébé das Schießen beibrachte. Pfarrer Friedrich war in seinem Element – Bébé offensichtlich auch.
    »Wer eine Gitarre bedienen kann«, hatte er vor drei Tagen gesagt, »kann auch schießen. Es sind nur zwei unterschiedliche Formen von Gewalt.«
    »Untertauchen!«, hatte Erik ihnen gesagt. »Taucht in kleinen Gruppen unter!«
    Das stellte der sich so leicht vor! Wie tauchte man in einer Stadt wie Nürnberg oder Fürth unter? Aber klar, sein Vater hatte Bescheid gewusst. Von dem Augenblick an, als sein Vater hörte, wie Erik in düsteren Farben die Methoden der CIA und des FBI schilderte, hatte er glänzende Augen bekommen und einen Schlachtplan entworfen. Eigentlich hatte sich Christoph ja vorgestellt, mit Kathrin irgendwo untertauchen zu können. Aber was wäre dann mit Bébé und Gilead gewesen? Außerdem war Kathrin am nächsten Morgen, bis Christoph aus der Badewanne gestiegen war, in der er die Nacht verbracht hatte, schon mit Don Fernando verschwunden. So saßen er, Gilead und Bébé also nun den dritten Tag hier auf dem Dachboden der Kircheund übten WingTsun, Karate und den Umgang mit Faustfeuerwaffen und Schwertern. Bébé hatte von Esteban einen Ersatzdegen bekommen, und auch Pfarrer Friedrich hatte ihn begeistert ausprobiert, weshalb von den vier Glocken der Kirche nur noch drei voll funktionsfähig waren. Alles in allem konnte Pfarrer Friedrich seine eigentliche Begabung endlich ausleben und bereitete die drei Freunde auf einen mittleren Krieg vor. Es war unglaublich, dachte Christoph, während Bébé eine Uzi auswählte und den Schalldämpfer aufschraubte. Sein Vater hatte ein unerschöpfliches Arsenal an Taschenlampen, Tarnanoraks, Zelten, wassergeschützten Streichhölzern, Taschenmessern und natürlich Handbüchern zum Überleben in allen Situationen. Und die Waffen – er mochte nicht darüber nachdenken, woher die stammten. In den letzten Tagen hatten des Öfteren schwere Wagen vor der Hintertür der Kirche gehalten, und Christoph hatte von oben zugesehen, wie sein Vater eifrig mit slawisch anmutenden Gestalten verhandelt hatte. Kurz danach tauchte meist eine neue Kiste mit Munition und Waffen auf. Zur Rede gestellt, hatte Pfarrer Friedrich nur gesagt:
    »Das ist ein Notfall, Junge! Harte Zeiten erfordern harte Maßnahmen.«
    Aber er hatte wieder diese glänzenden Augen – und die Zärtlichkeit, mit der er die Panzerfäuste auspackte, hatte Christoph in seiner Kindheit zuweilen vermisst.
    Bébé und Gilead allerdings waren begeistert und schossen nun bereits seit Tagen den Dachstuhl zu Kleinholz. Manchmal knirschte er nachts schon unter der Last der Ziegel, und Christoph schlief recht unruhig in seinem Armeeschlafsack.
    »PACKAPACKAPACKAPACKAPACKAFETZKRACHKLIRR!!!«
    »Oh, oh!«, sagte Christoph süffisant in die betretene Stille. Bébé und Gilead hatten um die Wette den schmalen Gang entlanggefeuert und einer von den beiden hatte das Seil durchgeschossen, an dem der Kronleuchter heruntergelassen werden konnte. Nun, sie hatten ihn heruntergelassen.Pfarrer Friedrich schluckte kurz, rang sich dann aber zu einer männlichen Haltung durch.
    »Das macht gar nichts, Jungs. Außerdem habt ihr jetzt genug geschossen. Übt noch ein bisschen WingTsun, während ich nach unten gehe und aufräume, okay?«
    »Ja, Papa!«, sagte Christoph in genau dem gleichen Ton, den er als Sechzehnjähriger drauf hatte, wenn er wollte, dass sein Vater ihn endlich mit Steffi allein ließ.
    Als sein Vater gegangen war, wandte er sich seinen beiden Freunden zu.
    »Okay, das war’s. Wir hauen ab von hier. Ich halte das keinen Tag länger aus, ist das klar?«
    »Nicht doch, Alter«, sagte Bébé. »Das hier ist die Zeit meines Lebens! Ich bin doch

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