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Donaugrund (German Edition)

Donaugrund (German Edition)

Titel: Donaugrund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Silberhorn
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ein, der auch in dieser Nacht wieder gefallen war. Die Aussicht, Wenzel mühsam ausbuddeln zu müssen, stimmte mich nicht fröhlicher. Hoffentlich erwischte ich heute auf Anhieb den richtigen Wagen – in der Vergangenheit hatten nämlich kleine Verwechslungen schon des Öfteren zu gesteigertem Winterfrust bei mir und großer Freude bei meinen Parkplatznachbarn geführt.
    Als ich um die Ecke zu den Anwohnerparkplätzen bog, sah ich jedoch, dass mir das Ausbuddeln heute erspart blieb. Wenzel war bereits freigelegt und strahlte in rostroter Pracht, und vor Wenzel stand mit laufendem Motor … Raphaels Alfa.
    Kaum hatte ich seinen Wagen entdeckt, stieg er auch schon aus und kam mit einem vorsichtigen Lächeln auf mich zu. Ich verfluchte mich selbst, als ich feststellte, dass meine Wut auf ihn im Begriff war, sich in Nichts aufzulösen.
    »Hey«, sagte er, als er direkt vor mir stand. »Auch so beschissen geschlafen wie ich?«
    »Praktisch gar nicht«, antwortete ich. »Ist ziemlich kalt ohne dich.«
    »Wäre das nicht ein Grund«, sagte er mit einem verschmitzten Lächeln, das seine weißen Zähne blitzen ließ, »hier in Regensburg zu bleiben? Bei mir?«
    »Ach, würdest du das wollen?«, fragte ich mit gespieltem Erstaunen. »Obwohl wir doch nicht kompatibel sind?«
    Wortlos nahm er mich in die Arme. Ich wehrte mich nicht. »Darf ich dich mitnehmen?«, fragte er.
    »Klar. Aber warum hast du dann Wenzel ausgegraben?«
    »Prophylaktisches Pluspunktesammeln – für den Fall, dass du heute Nacht besser geschlafen hättest als in den letzten beiden Monaten«, antwortete Raphael, griff nach meiner Hand und zog mich mit zu seinem Wagen.
    Auf dem Weg zur Dienststelle nahmen wir uns die Wochenendausgabe der »Mittelbayerischen Zeitung« an der Tankstelle mit. Der Zeugenaufruf las sich, wie vom Chef gewünscht, nicht gerade alarmierend, war aber wenigstens gut sichtbar platziert, sodass vielleicht doch der eine oder andere Leser darüber stolperte. Große Chancen auf wertvolle Hinweise rechnete ich mir zwar jetzt, Wochen nach der Tat, nicht mehr aus, aber die Hoffnung starb ja bekanntlich zuletzt.
    In der Dienststelle instruierten wir die zuständigen Kollegen, uns sofort anzurufen, falls sich tatsächlich ein Zeuge bequemte, uns Auskünfte über Wahlners letzte Minuten zu geben. Dann machten wir uns in gespannter Erwartung auf den Weg zu Beate Wahlner. Zehn Minuten später bogen wir in die schmale Straße der Neubausiedlung ein.
    »Moment mal.« Raphael drehte seinen Kopf nach dem schwarzen BMW um, der uns gerade entgegengekommen war, und merkte zum Glück im selben Moment, dass er das Lenkrad verriss. Schnell steuerte er gegen, bevor der Wagen noch mehr ins Schlingern geriet. »Hast du das gesehen?« Angestrengt blickte er in den Rückspiegel.
    »Was?«, fragte ich und blinzelte. Selbst Raphaels Stunt-Einlage hatte die bleierne Müdigkeit in meinem Gehirn nicht vertrieben. »Dass du jetzt nicht mehr nur rasant, sondern zusätzlich auch noch schlecht Auto fährst?«
    »Du weißt doch, Männer und Multitasking«, antwortete er gutmütig. »Aber ich müsste mich schon sehr täuschen, wenn das in dem BMW nicht Sascha Hoyer war.«
    »Um die Zeit?« Ich schielte auf die Uhr unterm Armaturenbrett. Halb neun.
    »Eher ungewöhnlich für einen Freundschaftsbesuch, oder? Selbst wenn man eine frischgebackene Witwe trösten muss.« Er stellte den Wagen vor dem halbhohen Gartenzaun ab und wackelte mit den Augenbrauen. »Wobei ›trösten‹ ja relativ ist.«
    »Du meinst doch nicht wirklich …?« Dass Beate Wahlner ein über Freundschaft hinausgehendes Verhältnis zum Kompagnon ihres Mannes hatte, konnte ich mir nicht vorstellen. »Das ist doch eine attraktive Frau. Die wird doch nicht mit dem –«
    »Wie, beurteilst du jetzt etwa nach dem Aussehen?«, fiel Raphael mir spöttisch ins Wort.
    »Ich doch nicht.« Schnell packte ich jeglichen Anflug von Oberflächlichkeit wieder weg. »Aber glaubst du echt? Das wäre ja Sodom und Gomorrha.«
    »Und somit ziemlich realistisch.«
    Raphael sollte recht behalten.
    »Ich habe mich damals einfach in den falschen Chef verliebt«, sagte Beate Wahlner mit einem hilflosen Achselzucken, das ihr mädchenhaft-unschuldiges Aussehen nur noch unterstrich. »Mit Mitte zwanzig, leicht zu blenden, hat mich Jan natürlich mehr beeindruckt. Aber jetzt …« Sie rief mahnend, aber liebevoll nach Lena, die in ihrem Zimmer einen ziemlichen Radau verursachte. Schnell kehrte wieder Ruhe ein.
    »Also, was wollen

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