Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Donavan und das Mädchen im Hotel

Donavan und das Mädchen im Hotel

Titel: Donavan und das Mädchen im Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
Organisation
eingenommen, aber nicht in meinem Herzen. Ich habe meinen Bruder sehr geliebt,
Mr. Donavan.«
    »Das tut mir alles sehr leid«,
sagte ich. »Mit welchen Geschäften befaßt sich Ihre Organisation?«
    »Wir befassen uns
ausschließlich mit illegalem Geld«, sagte sie leichthin. »Mit heißem Geld.
Angenommen, Sie haben gerade in London eine Bank ausgeraubt und dabei
hunderttausend Pfund eingeheimst. Sie wissen, daß dieses Land für Sie zu heiß
geworden ist, und planen, sich irgendwo in Südamerika niederzulassen. Das läßt
für Sie ganz offensichtlich zwei Probleme entstehen. Das erste ist, selbst nach
Südamerika zu kommen. Und das zweite, Ihr Geld dorthin zu bringen. Wir nehmen
uns Ihres zweiten Problems an. Wir garantieren Ihnen, innerhalb von drei
Monaten Ihr Geld in jeder Währung, die Sie angeben, an jeden Ort der Welt zu
liefern. Dafür verlangen wir zwanzig Prozent der Gesamtsumme, und mit Summen
unter fünfzigtausend Dollar geben wir uns nicht ab.«
    »Klingt grandios«, sagte ich.
»Aber wenn ich gerade eine Bank ausgenommen hätte und hunderttausend Pfund im
Koffer mit mir herumschleppte, wäre ich vermutlich ein bißchen zu nervös, um
Ihnen alles auszuhändigen. Wenn ich nie wieder einen Penny davon zu Gesicht
bekäme, könnte ich wohl wenig dagegen unternehmen, oder?«
    »Vertrauenssache«, sagte sie.
»Gestützt durch unseren Ruf. Wir betreiben dieses Geschäft seit über fünf
Jahren und haben noch nie unterlassen, die Kohlen abzuliefern. Unsere Kontakte
sind weltweit, und wenn wir nur einmal versagten, wären wir erledigt.«
    »Wie kam Ihr Bruder ums Leben?«
    »Bei einem Überfall auf eine
Botschaft vor ungefähr sechs Monaten«, antwortete sie. »Er hatte das Pech, dort
zu sein, als der Überfall erfolgte. Die Angreifer nahmen acht Geiseln und
brachten drei davon um. Einer davon war mein Bruder. Kurt ging hinterher hin
und stellte Nachforschungen an. Ich war zu dem Zeitpunkt zu mitgenommen.«
    Losey setzte sich neben sie auf
die Couch, seinen Drink nachlässig in der einen Hand.
    »Colette erwähnte eben, unsere
Kontakte seien weltweit«, sagte er. »In diesem Fall waren sie uns hilfreich. Es
gelang mir, an einige zurückgehaltene, bisher nur der Polizei bekannte
Informationen zu kommen. Es handelte sich um acht Terroristen. Sechs von ihnen
kamen heil davon, aber die beiden anderen wurden von der Polizei erschossen. Angeblich
hatten sie für die palästinensische Freiheitsbewegung gearbeitet. Einer war
Türke, der andere Amerikaner. Den überlebenden Geiseln zufolge war auch keiner
der anderen Terroristen Araber gewesen. Wir begannen, uns Gedanken zu machen.
Wir forschten wiederholt bei unseren Partnern nach, und allmählich setzte sich
das Puzzle Stück um Stück zusammen.«
    »Bouchard half dabei?« fragte
ich beiläufig.
    Er grinste düster. »Nach ein
bißchen Überredung, ja. Zu diesem Zeitpunkt lagen wir mit unseren Überlegungen
bereits richtig.«
    » Wieviel wissen Sie über Fischer?« fragte die dunkelhaarige Frau.
    »Nur das, was McLaren mir
erzählt hat«, sagte ich. »Fischer leitet eine Terrororganisation, die man
mieten kann.«
    »Von wo aus wird sie geleitet?«
fragte Losey.
    »So weit sind wir, während
McLaren bei mir war, in unserer Unterhaltung gar nicht gekommen«, log ich
gekonnt. »Er hatte offensichtlich ein starkes persönliches Motiv, gegen Fischer
anzugehen, und er hoffte mich zur Mithilfe zu gewinnen, weil ich, wie er
behauptete, eine Art idealistischer Spinner sei.«
    »Sie wollten sich aber nicht in
die Sache hineinziehen lassen?« fragte Colette.
    »Ich glaube nicht«, antwortete
ich.
    »Haben Sie Angst vor diesem
Fischer?« fragte Losey geringschätzig.
    »Ich glaube, ja«, gestand ich.
    »Ich kann ebenfalls nicht
behaupten, daß ich Ihre Beweggründe verstehe«, sagte Colette, »aber ich weiß,
daß Sie sich in der Vergangenheit in gefährliche Situationen eingelassen haben,
weil Sie fanden, etwas müsse unternommen werden. Warum in diesem Fall nicht?«
    »Durch McLaren habe ich zum
erstenmal etwas von diesem Fischer gehört«, sagte ich. »Ich habe keine Ahnung,
ob er mir die Wahrheit erzählt hat.«
    »Wollen Sie Beweise haben?«
fragte sie.
    »Ich habe Ihnen gerade gesagt«,
fuhr Losey in kaltem Ton dazwischen, »daß wir Fischer nun seit Monaten
beschattet haben und —«
    »Sei still, Kurt.« Colette
machte eine kleine Handbewegung, und er schloß den Mund. »Wir wissen, wo seine
Basis liegt. In einer kleinen Stadt in Südkalifornien. Sie könnten

Weitere Kostenlose Bücher