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Donavan und das Mädchen im Hotel

Donavan und das Mädchen im Hotel

Titel: Donavan und das Mädchen im Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wir gleich mit dem Dritten Weltkrieg anfangen.«
    »Wir werden heute bei Fischer
zu Abend essen«, sagte ich.
    »Ich habe gestern abend etwas
gegessen, das sie hier > chili con carne < nennen«, sagte er mit bedrückter Stimme. »Man muß
schon ein Feuerschlucker sein, verdammt, um diesen Fraß runterzubringen.«
    »Sie hätten ein Bier dazu
trinken sollen.«
    »Sie wissen genau, wozu
amerikanisches Bier taugt«, erwiderte er. »Nur dazu, um Babies der Mutterbrust zu entwöhnen.«
    »Was haben Sie herausgefunden?«
    »Ich habe mir Fischers Haus von
allen Seiten angesehen«, sagte er. »Das ist buchstäblich eine Festung, Kollege.
Ein elektrischer Zaun, Wächter und Hunde. Und das ist nur von außen. Mir graut
bei dem Gedanken, was innen ist.«
    »Sonst noch was?«
    »Die Fabrik liegt unten im Tal,
und die meisten Leute, die in ihr arbeiten, wohnen dort in der Nähe. Die Stadt
ist finanziell weitgehend von dem Werk abhängig. Ich habe nicht den Eindruck,
daß Fischer sonderlich beliebt ist, aber sie möchten ihn dort doch nicht gern
verlieren, weil sie dann auch ihre Jobs einbüßen.«
    »Wie klappt das mit Ihrer
Tarnung?«
    »Sie werden’s nicht glauben, Kollege — ich habe doch tatsächlich eine Puppe gefunden, deren
Mutter eine geborene St. Clair war. Sie hat während des Krieges einen Burschen
aus der amerikanischen Air Force geheiratet, und beide haben sich später hier
niedergelassen. Die Mutter ist vor drei Jahren gestorben, aber die Tochter ist
richtig verrückt darauf, alles über das liebe alte England und den Rest der
Familie zu erfahren. Ich habe einen solchen Haufen Quatsch über diese
verdammten St. Clairs erfinden müssen, daß mir jetzt noch das Gehirn weh tut.«
Ein Ausdruck, der offensichtlich Bescheidenheit vortäuschen sollte, erschien
auf seinem Gesicht. »Ich glaube, sie hat was für mich übrig, Kollege. Bloß —
ihr Mann ist Lastwagenfahrer und gebaut wie ein Panzer. Ich muß also vorsichtig
sein.«
    Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr.
»Wir fahren in einer halben Stunde zu Fischer. Wenn wir weg sind, möchte ich,
daß Sie den Bungalow neben dem unseren durchsuchen. Den, in dem Losey und Mandy
wohnen.«
    »Sie haben sie also überredet?«
fragte er.
    »Fünf Minuten, nachdem sie
Losey kennengelernt hatte, hätte ich ihr nichts mehr ausreden können«,
antwortete ich.
    »Wonach soll ich suchen?«
    »Ich wüßte gern, was Losey bei
sich hat«, sagte ich. »Bewaffnung und dergleichen. Sehen Sie sich einfach
gründlich um, vielleicht finden Sie was Interessantes.«
    »Okay.« Hicks zuckte die
Schultern. »Ist das alles?«
    »Wir treffen uns morgen hier
vor der Lunchzeit auf einen Drink«, sagte ich. »So um zwölf herum — wenn ich’s
schaffe.«
    »Komm mit mir ins chambre séparée «, sagte er.
»Haben Sie sich das ganze auch gründlich überlegt?«
    »Es kann unter Umständen leicht
sein, zu Fischer hinein und unmöglich, wieder hinaus zu kommen«, sagte ich.
»Das habe ich mir sehr wohl überlegt.«
    »Was passiert, wenn er Sie
nicht hinausläßt ?«
    »Dann werden Sie mich
vermutlich holen müssen«, sagte ich.
    »Ich war gleich dafür, nach
Acapulco zu fliegen«, knurrte er verbittert. »Wenn ich Sie holen muß, dann
nachts. In den frühen Morgenstunden.«
    »Ich wußte, daß Sie einen
leichten Schlaf haben«, sagte ich.

8
     
    Die Wächter am Haupttor warfen
uns scharfe Blicke zu und sahen in den Kofferraum. Dann gestatteten sie uns,
zum Haus zu fahren. Es war ein richtiger Palazzo, so als ob es jemand gelungen
sei, eines dieser gespenstischen architektonischen Phantasiegebilde aus der
Glanzzeit des Stummfilms von Beverly Hills intakt hierher zu transportieren.
    Als wir aus dem Wagen gestiegen
waren, hatte sich inzwischen die Haustür geöffnet. Zwei weitere Wächter standen
im Eingangsflur, und hinter ihnen erwartete uns ein grinsender philippinischer
Diener.
    »Einer nach dem anderen, ja?«
sagte einer der Wächter. Er wies mit dem Finger auf mich. »Sie zuerst.«
    Ich trat in den Eingangsflur.
Losey folgte als nächster, dann kam Colette und schließlich Mandy. Der
Metalldetektor beklagte sich bitterlich, und eine große Hand umklammerte Mandys
Unterarm, um sie mit einem Ruck zum Stillstand zu bringen.
    »Okay, Lady«, sagte der
Wächter. »Raus damit.«
    »Womit?« erkundigte sich Mandy
verdutzt.
    »Mit dem Ballermann, dem
Messer, was immer es ist«, brummte er.
    »Ich habe nichts dergleichen
bei mir!« protestierte sie.
    »Sie sind hier Gast, Lady«,
sagte der Wächter

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