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Donavan und das Mädchen im Hotel

Donavan und das Mädchen im Hotel

Titel: Donavan und das Mädchen im Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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seufzend. »Wir wollen keinen Ärger mit Ihnen haben. Der
Detektor hat festgestellt, daß Sie was aus Metall bei sich tragen, kapiert?«
    »Metall?« Mandy überlegte ein
paar Sekunden. Dann hellte sich ihr Gesicht auf. »Ich glaube, ich muß es Ihnen
zeigen.«
    Sie hob den Saum ihres Rockes
bis beinahe zur Taille hoch. Ihre elganten Beine
steckten in schwarzen Strümpfen, die an winzigen Strumphaltern befestigt waren.
    »Ich bin ein altmodisches
Mädchen.« Mandy kicherte. »Die Strumpfhalter haben Metallschnallen, okay?«
    »Okay, Lady.« Der Wächter
seufzte erneut leise. »Mit Sicherheit sind das die schönsten Waffen, die ich
hier drin seit langem gesehen habe.«
    Mandy kicherte erneut und ließ
den Rock fallen. Losey packte sie am Arm und stieß sie derb vorwärts, seine
Augen glitzerten bösartig. Ich ging mit Colette hinter den beiden, und der
Philippino verbeugte sich leicht und machte eine weit ausholende Geste, mit der
er uns bedeutete, ihm zu folgen. Der Korridor, den wir entlangwanderten, wirkte
so lange riesig, bis wir einen gewölbten Türbogen durchschritten hatten und ins
Wohnzimmer getreten waren — danach kam er uns nur noch ganz winzig und
belanglos vor. Es war ein Saal von enormen Dimensionen, mit einer gut acht
Meter hohen Decke und einer breiten Galerie, die ihn an drei Seiten umgab. Eine
unglaubliche Kollektion verschiedensten Mobiliars, von antik über orientalisch
bis zu modernem Schwedisch variierend, stand überall im Raum verteilt herum.
    Der Philippino ließ uns allen
ein strahlendes Lächeln zukommen. »Mr. Fischer wird gleich kommen, Ladies und
Gentlemen«, sagte er freundlich. »Darf ich Ihnen etwas zu trinken bringen?«
    Wir äußerten unsere Wünsche,
und er verschwand.
    »He!« sagte Mandy mit
aufgerissenen Augen. »Das ist aber wirklich eine dufte Bude!«
    »Prachtvoll vulgär«, sagte
Colette. »Ich wußte gleich, daß Ihnen das gefallen würde, Mandy.«
    »Wahrscheinlich haben Sie
recht«, pflichtete Mandy mit ihrer Kleinmädchenstimme bei. »Ich hoffe, daß ich,
wenn ich mal so alt bin wie Sie, auch ein bißchen mehr Geschmack entwickelt
habe.«
    Colette brütete noch über
dieser letzten Bemerkung, als der Philippino mit den Drinks zurückkehrte. Ein
paar Sekunden später traten drei weitere Leute durch den Türbogen und kamen auf
uns zu. Die Frau, die zwischen den beiden Männern ging, war blond. Ihr
weizenfarbenes Haar war hoch auf dem Kopf aufgetürmt, was die zarte Anmut ihres
Halses betonte, und ihre Augen waren von einem unglaublichen Violett. Sie trug
ein langes Abendkleid aus weißem Jersey, dessen scheinbar einfacher Schnitt
über die eigentliche Raffinesse wegtäuschte. Es saß perfekt, schmiegte sich eng
um die einschlägigen Rundungen und ebenso eng um die Einbuchtungen. Plötzlich
wirkten sowohl Colette als auch Mandy allzu auffällig und fast vulgär
angezogen.
    Der Mann auf der rechten Seite
der Blonden war um Vierzig herum, massiv gebaut, hatte dichtes, lockiges,
schwarzes Haar, einen dicken Schnauzbart und strahlte Vitalität aus. Seine
Augen waren dunkelbraun und tiefliegend. Er trug einen schwarzen Anzug und ein
dunkeltürkisfarbenes Rüschenhemd. An sich eine scheußliche Kombination, aber
bei ihm sah sie gut aus. Der andere Mann war ungefähr zehn Jahre älter, groß
und mager, mit graumeliertem Haar und einer dicken Brille — vergleichsweise der
Typ des Denkers.
    »Ich bin Sheldon Fischer«,
sagte der große Bursche mit tiefer Stimme. »Das hier ist mein Geschäftspartner
Hal Dearborn, und das hier« — er grinste der Blonden zu —, »Juliet.«
    »Ich bin Paul Donavan«, sagte
ich und stellte dann die übrigen vor.
    »Tut mir leid wegen des Wirbels
bei Ihrem Eintreffen«, sagte Fischer. »Aber man kann heutzutage nicht
vorsichtig genug sein.«
    »Sie machen wirklich einen gut
behüteten Eindruck«, sagte Losey.
    »Bin ich auch«, erwiderte
Fischer selbstzufrieden. »Das hier ist mein Heim. Da möchte der Mensch
entspannen können.«
    Der Philippino kam mit weiteren
Drinks zurück und servierte sie den drei anderen. Dann setzten wir uns, wobei
wir eine Auswahl von Korb-Sitzmöbeln benutzten, die annähernd in der Mitte des
Raums gruppiert waren. Fischer und Dearborn saßen auf einer Couch, die Blonde
zwischen sich. Mandy und Losey teilten sich eine andere Couch, während Colette
und ich uns in Sesseln niedergelassen hatten. Es folgten zwei Minuten
belanglosen Geplappers, dann räusperte sich Fischer sachte.
    »Juliet«, sagte er, »willst du
diesen

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