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Donavan und das Mädchen im Hotel

Donavan und das Mädchen im Hotel

Titel: Donavan und das Mädchen im Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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    »Welche denn?«
    »Sich dort einladen zu lassen.«
    Ich griff nach dem Telefonbuch
und blätterte es durch. Colette holte eine Flasche Scotch aus dem Koffer und
begann nach Gläsern zu forschen. Sheldon Fischers Nummer stand im Telefonbuch,
und so nahm ich den Hörer ab, um mich mit ihm verbinden zu lassen. Colette
kehrte mit den Gläsern ins Zimmer zurück, als es eben soweit war.
    »Hier bei Fischer«, sagte eine
höfliche Stimme.
    »Ich möchte gern mit Mr.
Fischer sprechen.«
    »Darf ich um Ihren Namen
bitten?«
    »Donavan«, sagte ich. »Paul
Donavan. Mr. Fischer kennt mich nicht.«
    »Bleiben Sie bitte am Apparat.«
    »Ich dachte schon, es handle
sich um irgendeinen wichtigen Anruf, zum Beispiel um die Bestellung von
Eiswürfeln«, sagte Colette.
    »Hier Sheldon Fischer«, sagte
eine tiefe Baritonstimme in mein Ohr.
    »Paul Donavan. Ich würde gern
einen Termin mit Ihnen vereinbaren, an dem ich Sie aufsuchen kann, Mr.
Fischer.«
    »Wozu?«
    »Ich möchte Ihnen einen
geschäftlichen Vorschlag machen, der, wie Sie herausfinden werden, zu unserem
beiderseitigen Vorteil ist.«
    »Tut mir leid.« Die Stimme
klang milde. »Ich habe es mir zum Prinzip gemacht, meine Arbeit von meinem
privatem Heim fernzuhalten, Mr. Donavan. Rufen Sie bitte morgen meine
Sekretärin in der Fabrik an, sie wird versuchen, Sie zeitlich irgendwie
unterzubringen.«
    »Die Sache hat nichts mit Ihrer
Fabrik zu tun, Mr. Fischer«, sagte ich. »Claude Bouchard kann für mich bürgen.«
    »Wirklich?« Eine lange Pause
entstand. »Wo sind Sie, Mr. Donavan?«
    »In einem Motel. He, Honey«,
sagte ich über die Sprechmuschel weg, »wie heißt das Dings hier?«
    » Hillside Motel«, antwortete Colette mit erhobenen Brauen. »Wie denn sonst?«
    » Hillside Motel«, sagte ich ins Telefon.
    »Sie sind offenbar nicht allein
hier?« fragte Fischer.
    »Wir sind zu viert«, erwiderte
ich. »Mein Assistent, der über einige Erfahrung verfügt, was die Vorschläge
betrifft, die ich Ihnen zu machen habe, und zwei Mädchen, die wir als
Begleitung mitgenommen haben. Wir sind erst heute aus Los Angeles eingetroffen,
Mr. Fischer, und wollen hier keinerlei Brandung verursachen. Nach außen hin
sind wir nichts weiter als zwei Touristenpaare, die eine Vergnügungsreise
machen.«
    »Wie lange werden Sie hier
bleiben, Mr. Donavan?«
    »So lange wie notwendig.«
    »Ich werde zurückrufen«, sagte
er energisch. »Wenn auch vielleicht nicht heute abend.«
    »Bouchard war vor ein paar
Tagen in London«, sagte ich. »Aber Sie werden ihn ja in jedem Fall auftreiben.
Ich erwarte also Ihren Anruf, Mr. Fischer.« Ich legte auf, dachte kurz nach,
nahm den Hörer wieder ab und bestellte Eiswürfel.
    »Du läßt jedenfalls nichts
anbrennen«, bemerkte Colette.
    »Wir sind nun seine möglichen
Kunden. Und so lange es dabei bleibt, sind wir legitimiert. Je schneller wir
also Kontakt herstellen, desto besser.«
    Die Eiswürfel wurden geliefert,
und Colette goß die Drinks ein. Ich setzte mich in einen Sessel, streckte die
Beine aus und nippte am Scotch. Colette ließ sich mir gegenüber nieder und
lächelte plötzlich.
    »Ich habe dir sofort geglaubt,
als du sagtest, du seist erschöpft. Jedenfalls bin ich es nach der letzten
Nacht. Meinst du, wir sollten unsere Kräfte sparen?«
    »Nein«, sagte ich entschieden.
»Losey spart seine jedenfalls nicht, soviel ist sicher.«
    »Stimmt.« Sie lachte leise und
anzüglich. »Demnach wie die Lady geht, läßt er sie keine Sekunde in Ruhe.« Ihr
Gesicht wurde ernst. »Jetzt, da wir hier sind, fange ich an, mich ein bißchen
nervös zu fühlen, Paul.«
    »Das ist nur natürlich.«
    »Mit Sicherheit ist sein Haus
gut bewacht«, sagte sie. »Er kann dort ohne weiteres ständig ein Dutzend Leute
haben. Wie können wir ihn umbringen, Paul? Und selbst wenn es uns gelingt, wie
zum Teufel sollten wir lebend davonkommen?«
    »Vielleicht machen wir aus Kurt
einen Helden«, sagte ich. »Hör auf, dir Sorgen zu machen. Im Augenblick besteht
dazu gar kein Anlaß.« Ich hievte mich aus dem Sessel. »Ich glaube, ich werde
mich jetzt mal duschen.«
    Kurt und Mandy kehrten eine
Stunde später zurück, und Colette goß frische Drinks ein, während wir
herumsaßen und Losey zuhörten.
    »Mit der Stadt ist nicht viel
los«, sagte er. »Da gibt’s die Hauptstraße und nach beiden Seiten hin
vielleicht fünf Häuserblocks. So wie das ganze aussieht, könnte jeden Moment
der >Lone Ranger< angeritten kommen. Die Fabrik liegt unten im Tal, und
der

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