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Donavan und das Mädchen in der Bar

Donavan und das Mädchen in der Bar

Titel: Donavan und das Mädchen in der Bar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Pferdestall haben und daß Francine gerne
reitet. Er weiß sogar, daß sie gern allein ausreitet .«
    »Wollen Sie damit auf irgendwas
hinaus, Kollege ?«
    »Ich frage mich nur, wie es
kommt, daß jedermann besser informiert ist als ich«, sagte ich. »Und das
schließt auch Mr. Nkrudu ein .«
    Wir machten uns über den Lunch
her, aber weder Hicks noch ich schienen sonderlich viel Appetit zu haben. Der
Nachmittag schleppte sich dahin, während wir beide im Wohnzimmer meiner Suite
dösten. Ich gab das Zeitunglesen auf, nachdem ich festgestellt hatte, daß ich
denselben Abschnitt viermal hintereinander gelesen hatte. Hicks war total in
den Anblick einer Handpuppenshow versunken, und ich beneidete ihn. Irgendwann
am späten Nachmittag klingelte das Telefon, und beim zweiten Rufzeichen meldete
ich mich.
    »Mr. Donavan «,
sagte eine Baßstimme . »Mein Name ist DuPlessis . Alexei DuPlessis . Ich
habe eine Freundin, von Ihnen bei mir, und sie möchte mit Ihnen sprechen .«
    Ein paar Sekunden lang
herrschte Stille, dann hörte ich die vertrauten melodischen Laute von Francines
Stimme.
    »Hallo, Paul!« Sie schien
leicht atemlos. »Ich möchte dir nur sagen, daß mit mir alles okay ist .«
    »Sie haben dich gekidnappt ?«
    »Ja«, sagte sie. »Aber sie
haben mir nichts angetan. Sie sind wirklich sehr nett zu mir .«
    »Wo bist du ?«
    »Ich weiß es nicht. Nachdem sie
mich entführt hatten, gaben sie mir diese greuliche Injektion, und ich wachte erst wieder auf, als ich schon hier war .« Sie lachte leise. »Wo immer >hier< ist .«
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte
ich schwach. »Ich bin ganz sicher, daß uns irgendwas einfallen wird .«
    » Caro mio «, sagte sie leise, »das hoffe ich wirklich. Sie
reden dauernd von all den unaussprechlichen Dingen, die sie mir antun wollen,
wenn du nicht spurst .«
    »Sie? Wie viele sind es denn ?«
    Ein unterdrückter Laut folgte,
ein Rascheln, und dann war wieder DuPlessis ’ Stimme
zu hören.
    »Versuchen Sie nicht, den
Superklugen zu mimen, Donavan «, sagte er. »Es wäre
Ihnen doch nicht recht, wenn Ihrer Puppe was zustieße, oder ?«
    »Was wollen Sie ?« fragte ich.
    »Ich will erst mit Ihnen
reden«, sagte er. »Wir treffen uns irgendwo, das Mädchen bleibt hier mit jemand
zusammen, der auf sie aufpaßt. Wenn ich nicht zurückkomme, schneidet mein
Freund ihr die Kehle durch. So einfach ist das .«
    »Wo treffen wir uns ?«
    »In Ihrem Hotel«, sagte er. » Heute abend gegen neun. Ich werde noch einen Freund
mitbringen. «
    »Gut«, sagte ich. »Um neun Uhr
hier.«
    »Falls Sie irgendeine krumme
Tour planen, Donavan , überlegen Sie es sich
sorgfältig«, sagte er barsch. »Ich brauche Sie nicht — Sie brauchen mich.
Vergessen Sie das nicht. Wenn es nötig ist, werde ich Sie umbringen und mir das
Mädchen hinterher als eine Art Trostpreis unter den Nagel reißen .«
    Ich warf einen Blick auf Hicks,
nachdem ich aufgelegt hatte, und er schüttelte bewundernd den Kopf.
    »Ich weiß einfach nicht, wie
der Kerl das schafft, ehrlich !« sagte er. »Die Puppe
da spricht mit fünf verschiedenen Stimmen, und ich habe nicht mal gesehen, daß
sich seine Lippen auch nur bewegen .«
    »Das war DuPlessis «,
sagte ich und versuchte, einen knurrenden Unterton aus meiner Stimme
fernzuhalten. Dann wiederholte ich den Inhalt des Gesprächs.
    »Er will also noch was anderes«,
sagte Hicks, nachdem ich geendet hatte, mit tiefer Überzeugung. »Nicht nur
Rache.«
    »Was zum Beispiel ?« fragte ich.
    »Keine Ahnung. Er ist ein
Irrer, Kollege. Das dürfen Sie nicht außer acht lassen .«
    »Wir müssen ihn beschatten,
sobald er das Hotel verlassen hat«, sagte ich.
    »Das wird nicht hinhauen .« Hicks schüttelte energisch den Kopf. »Wenn er überhaupt
einen Wagen benutzt, wird er ihn irgendwo im Westend stehen lassen und den Rest
des Weges mit einem öffentlichen Verkehrsmittel zurücklegen — mit Bus oder
Untergrundbahn. Und wenn er weggeht, wird sich draußen vermutlich ein Freund
herumtreiben, um sich zu überzeugen, daß niemand DuPlessis folgt .«
    »Beschatten wir also den
Freund«, sagte ich.
    »Um dann für die Nacht in einem
anderen Hotel zu landen ?« Hicks rollte die Augen. »Tun
Sie mir einen Gefallen, Kollege, und glauben Sie mir, daß ich diesen Drecksack
kenne .«
    »Angenommen, wir greifen uns
alle beide und setzen ihnen zu, bis wir die Wahrheit aus ihnen herausgekitzelt
haben ?« fragte ich.
    »Er wird auch daran gedacht
haben«, sagte Hicks. »Möglicherweise hat er noch ein paar

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