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Donavan und das Mädchen in der Bar

Donavan und das Mädchen in der Bar

Titel: Donavan und das Mädchen in der Bar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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weitere Kerle in der
Nähe des Hotels postiert. Falls er innerhalb einer Stunde nicht herauskommt,
werden diese Knaben hereinkommen. Es käme dabei ohnehin nichts heraus. Sie
könnten den Rest Ihres Lebens damit zubringen, all den Lügengeschichten, die er
über den Aufenthaltsort des Mädchens von sich gibt, nachzugehen .«
    »Ist er irgendwo angreifbar?
Familie, Ehefrau, irgend so etwas?«
    »Ach du lieber Himmel!« Hicks
verzog spöttisch den Mund. »Es gibt nur drei Dinge, an denen DuPlessis interessiert ist: Bumsen, Quälen und Töten .«
    »Er ist ein Sadist«, sagte ich.
»Er hat also nicht vor, uns schnell ins Jenseits zu befördern. Das Treffen heute abend ist möglicherweise nur ein Anfang .«
    »Vielleicht.« Hicks zuckte die
Schultern. »Eines ist jedenfalls sicher, Kollege. Das Mädchen wird er Ihnen
niemals zurückgeben, jedenfalls nicht lebend .«
    »Francine ist eine nette
Person«, sagte ich. »Ich möchte nicht, daß ihr was zustößt .«
    »Sie haben noch immer nicht
begriffen«, sagte er nüchtern. »Ein DuPlessis , der
auf Ihr Blut aus ist, benimmt sich wie ein tollwütiger Hund, Kollege! Die
einzige Möglichkeit, diesen Scheißkerl davon abzuhalten, Sie umzubringen, ist,
ihn zuerst umzubringen .«
    »Ich will nicht, daß Francine
was passiert«, sagte ich eigensinnig.
    »Nun weiß ich, weshalb Sie mal
von irgend jemand >Sir Lancelot< genannt worden
sind .« Er rollte mit den Augäpfeln. »Damals war ich
blöde genug, anzunehmen, er meine damit Ihren Zwangstrieb, hinter jedem
Frauenzimmer herzujagen .«
    »Ist das der einzige Ratschlag,
der Ihnen einfällt ?« erkundigte ich mich voller Kälte.
» DuPlessis umzubringen, ganz egal, was mit Francine
geschieht ?«
    »Ja, Kollege«, sagte er leise
und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Fernseher zu.
     
    Punkt neun am selben Abend
trafen die beiden ein. Finchley war angewiesen
worden, die Aufmerksamkeit der Gentlemen am Empfang unten so lange in Anspruch
zu nehmen, bis Hicks die Möglichkeit hatte, aus dem Büro des Managers zu
schlüpfen, ihnen einen Revolver ins Kreuz zu drücken und die beiden zu
durchsuchen. Inzwischen wartete ich, einen Drink in der Hand, oben in der
Suite. Ein paar Vorrechte muß ein Hotelbesitzer schließlich in Anspruch nehmen
können.
    Die Tür öffnete sich, und die
beiden traten ein, gefolgt von Hicks. Er schloß die Tür und lehnte sich
dagegen.
    »Ihre Knaben sind sauber«,
sagte er.
    Der eine, der DuPlessis sein mußte, war fast glatzköpfig und trug zum
Ausgleich einen dicken, sandfarbenen, hammelkotelettartigen Backenbart. Seine Haut war wie aus Leder und tief gebräunt, die Augen von einem
stumpfen, undurchsichtigen Grau. Er war groß und massiv gebaut — mit einer
Neigung zum Fettwerden —, aber die Muskulatur war noch recht gut imstand.
    »Ich bin Alexei DuPlessis «, sagte er mit dicker Stimme. »Und Sie sind
natürlich Donavan .«
    »Natürlich«, pflichtete ich
bei.
    »Und das hier ist mein Freund«,
fügte er hinzu. »Hank Sheppard .«
    Sheppard war groß und schlaksig,
schätzungsweise Anfang Dreißig. Er strahlte eine Art jungenhaften Enthusiasmus
aus, hatte ein trügerisch offen wirkendes Gesicht und große, unschuldige blaue
Augen. In einer Menschenansammlung, die gerade Zeuge eines tödlichen Unfalls
geworden ist, findet sich immer ein Hank Sheppard in
der vordersten Reihe. Er ist derjenige Zuschauer, der sich noch eine ganze
Weile hinterher die Lippen leckt.
    »Und wer paßt zu Hause auf den
Laden auf ?« erkundigte ich mich.
    DuPlessis grinste breit. Seine Zähne
waren sehr groß und vorwiegend gelb. »Da ist keiner notwendig«, sagte er. »Wir
haben die Lady mit einem Knebel im Mund ans Bett gefesselt. Nackt ist sie auch.
Aber bis jetzt ist die Nacht ja warm. Sie hat einen sehr schönen Körper, Donavan . Es muß Ihnen leid getan haben, als Ihre lange
gemeinsame Reise zu Ende war .«
    »Also handelt es sich nur um
Sie beide«, sagte ich freundlich.
    »Wir sind die Bosse«, sagte er.
»Aber wir haben natürlich Hilfskräfte angeheuert. Sie halten sich im Augenblick
in der Nähe des Hotels auf, für den Fall, daß Sie auf irgendwelche Dummheiten
verfallen sollten .« Er machte eine Handbewegung in
Richtung der Bar. »Besorg uns was zu trinken, Hank. Ich gehe jede Wette ein,
daß sein verdammter Butler hier beim Einschenken die Hälfte auf den Boden gießt .«
    Sheppard ging zur Bar hinüber. DuPlessis ließ sich bequem auf der Couch nieder und zündete
sich gemächlich eine große Zigarre an. Sein

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