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Donavan und das süsse Leben

Donavan und das süsse Leben

Titel: Donavan und das süsse Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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zur Tür. Er ging voran zu einem eleganten
Mercedes, der in der Auffahrt stand.
    »Die Schlüssel stecken«, sagte
er, »und der Tank ist fast voll. Fahren Sie vorsichtig, Donavan, ich hänge an
dem Wagen.«
    »Ich werde vorsichtig fahren«,
sagte ich. »Wie war’s, wenn Sie ins Haus zurückkehrten und die Eingangstür
hinter sich zumachten?«
    »Na gut.« Er zuckte mit den
massiven Schultern. »Das hätten Sie mir nicht antun dürfen, Donavan, wissen Sie
das?«
    »Was denn?« fragte ich.
    »Mich so vor dem
>Besitzer< zu blamieren, als Sie diese Walther herauszogen«, sagte er.
»Nun muß ich die Scharte irgendwann auswetzen, um zu beweisen, daß ich hier
nicht nur als Dekorationsstück herumstehe.«
    »Was hat er denn von Ihnen
erwartet?« fragte ich sachlich. »Blut?«
    »Bei ihm wäre das nicht weiter
überraschend.« Er grinste mich düster an. »Ich wollte Sie das nur wissen
lassen. Es wird nicht persönlich gemeint sein, Sie verstehen schon?«
    »Ich wette, das sagen Sie zu
all den Mädchen«, bemerkte ich.
    Er lachte kurz und wandte sich
dann dem Haus zu.
    »Der >Besitzer< — «,
sagte ich. »Hat er auch einen Namen?«
    Randolph drehte sich um und sah
mich an. »Wenn er einen hat, behält er ihn für sich«, erwiderte er. »Warum
fragen Sie ihn nicht danach?«
    »Ich werde es in meinem
Terminkalender eintragen«, sagte ich. »Er ist Engländer, nicht wahr?«
    »Natürlich ist er Engländer.«
    »Das schränkt die
Möglichkeiten, seinen Namen herauszufinden, auf rund fünfzig Millionen ein«,
sagte ich. »Das ist wohl immerhin ein Anfang. Sie sind keiner, oder?«
    »Was?«
    »Engländer.«
    »Ich bin eine bunte Mischung«,
sagte er. »Meine Mutter war Irin und mein Vater Amerikaner. Ich bin in Irland
geboren, in den Staaten aufgewachsen und dann hierher zurückgekommen, als ich
zwanzig war. Sie wissen im übrigen vermutlich, was Lottie mit Ihrem Mädchen
dort drinnen anstellen wird?«
    »Ich ahne es jedenfalls«,
antwortete ich.
    »Sie wird hinterher nie mehr
das Mädchen von jetzt sein«, sagte er nüchtern. »Ich bin froh, daß Sie das veranlaßt haben, Donavan, und nicht ich.«
    »Ich könnte weinen«, sagte ich.
»Aber ich glaube mich zu erinnern, daß Sie es waren, der es gar nicht erwarten
konnte, sie zwischen die Finger zu kriegen, sobald Lottie mit ihr fertig ist.«
    Sein Gesicht verdunkelte sich.
»Eine kleine Korrektur, Donavan. Wenn ich Sie demnächst auseinandernehme, wird
es durchaus persönlich gemeint sein. Ich werde jede Sekunde genießen!«

8
     
    Es war kurz nach Mitternacht,
als ich in das Hotel in Kensington zurückkehrte. Finchley war milde überrascht,
mich zu sehen, und erbot sich sofort, mir eine Mahlzeit zukommen zu lassen. Ich
erklärte ihm, ich hätte bereits gegessen, und erkundigte mich, ob Hicks da sei.
    »Er ist ausgegangen, Sir.«
Finchley gestattete sich ein diskretes Grinsen. »>Ein Faß aufmachen< — wie
er sich exakt ausgedrückt hat, soweit ich mich erinnere. Er erwähnte etwas
davon, daß er seine Bekanntschaft mit einer Bauchtänzerin in einem der
Nachtclubs erneuern wollte.«
    »Dann werde ich bestimmt nicht
aufbleiben und auf ihn warten«, sagte ich. »Irgendwelche Anrufe oder
Nachrichten?«
    »Es kam ein Anruf, Sir, von
einem Mann namens Christie. Er sprach leider etwas unzusammenhängend. Der Anruf
kam vor ungefähr zwei Stunden. Er hatte versucht, Sie auf dem Land zu erreichen,
aber Sie hatten sich dort nicht gemeldet. Ich sagte ihm, Sie seien nicht hier,
aber er schien mir nicht zu glauben.«
    »Was hat er sonst noch gesagt?«
    »Er hat leider eine Menge
schlimmer Ausdrücke benutzt, Sir. Ich erklärte ihm, ich duldete es nicht, daß
mein Arbeitgeber mit derartigen Schimpfnamen belegt würde, aber ich glaube
nicht, daß er mich überhaupt gehört hat. Er sagte irgend etwas wie >er habe
gerade seinen Kofferraum geöffnet<.« Finchley sah völlig verblüfft drein.
»Nun ja und dann sagte er — entschuldigen Sie, Sir, aber ich zitiere lediglich
>Sie können diesem hinterhältigen Bastard Donavan ausrichten, das ließe ich
ihm nicht ungeschoren durchgehen.<«
    »War das alles?«
    »Er tobte noch, als ich
auflegte, aber nichts, was er von sich gab, schien irgendwelchen Sinn zu
ergeben. Er schrie, er würde schon dafür sorgen, daß Jennie dahin zurückkäme,
wohin sie gehöre, und wenn es das letzte sei, was er in seinem Leben tun
würde.«
    »Danke«, sagte ich.
»Hinterlassen Sie Hicks die Nachricht, daß ich hier sei und ihn morgen früh
gern sprechen würde,

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