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Donavan und das süsse Leben

Donavan und das süsse Leben

Titel: Donavan und das süsse Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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arbeitet
tatsächlich für den amerikanischen Geheimdienst. Falls Sie irgendwelche
wichtigen amerikanischen Kunden haben — vielleicht von der Botschaft — , so
wäre das möglicherweise eine Erklärung dafür.«
    »Und Miß Buchan arbeitet mit
ihm zusammen?«
    »Natürlich«, sagte ich. »Man
hat versucht, eine Abmachung mit mir zu treffen. Wenn ich Ihr Bordell außer
Betrieb setze — wie, spielt für sie keine Rolle — , so drücken sie, was mich
betrifft, beide Augen zu. Christie spielt den Starken Mann und Gloria die
liebreizende Assistentin, die jederzeit reinen Herzens zur Verfügung steht, um
die Pille zu versüßen.«
    »Weißt du was, Paul?« sagte
Gloria mit erstickter Stimme. »Dafür wird dich Charles umbringen, sobald er
davon erfährt.«
    »Wenn er davon erfährt«,
bemerkte ich.
    »Erklären Sie mir eines«, sagte
der >Besitzer<. »Warum haben Sie Jennie Moss umgebracht?«
    »Ich doch nicht«, erwiderte
ich. »Ich dachte, Sie seien es gewesen.«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf.
»Und ebensowenig der Major noch irgend sonst jemand hier.«
    »Jedenfalls ist sie tot«, sagte
ich. »Sie haben sie auf meiner Türschwelle abgeladen, ich habe sie unter einem
Ihrer Bäume abgeladen, dann haben Sie sie wieder vor meine Haustür geschleppt.
Genug ist genug, dachte ich, und so habe ich mich ihrer Leiche entledigt. Aber
vermutlich hat sie eine Lücke in Ihrer Belegschaft hier hinterlassen, die noch
nicht ausgefüllt worden ist, oder täusche ich mich?«
    »Nein, es stimmt.«
    »Ich kann es nicht leiden, wenn
Leute Druck auf mich ausüben«, sagte ich. »Vor allem nicht Leute wie Christie.
Deshalb würde ich mich gern ungehindert auf ihn konzentrieren, ohne das Gefühl
haben zu müssen, daß Sie mir dauernd auf den Fersen sind.«
    »Wollen Sie vielleicht ein
Arrangement mit uns treffen?« Die Stimme des >Besitzers< klang ungläubig.
    »Eine Abmachung«, erwiderte
ich. »Wir wollen aufhören, uns mehr oder minder grundlos zu bekämpfen. Sie
sehen zu, was Sie über Christie herausfinden können, und ich werde meinerseits
dasselbe tun. Wir können unsere Informationen austauschen. Mir ist es völlig
gleichgültig, ob Sie eines oder drei Bordelle leiten, aber ich schätze es
nicht, wenn mir jemand auf den Fersen sitzt und mich bedroht. Abgemacht?«
    »Hm, vielleicht.« Er atmete
langsam aus. »Was ist mit dem Mädchen?«
    »Eine Geste des guten Willens
meinerseits«, sagte ich. »Sie brauchen Ersatz für Jennie Moss, also habe ich
Ihnen einen mitgebracht.«
    »Nein!« sagte Gloria wild.
»Nein!«
    »Und sie arbeitet mit Christie
zusammen?«
    »Aber sie weiß nichts von
Bedeutung — behauptet sie wenigstens.« Ich grinste ihn an. »Vielleicht kann
Lottie ihr Erinnerungsvermögen ein bißchen auffrischen?«
    »Oh, ja«, sagte Lottie leise.
»Darin bin ich sehr gut.«
    »Na schön«, sagte der
>Besitzer<. »Abgemacht. Möchten Sie darauf ein Glas trinken?«
    »Das wäre nett.«
    »Einen Wodka mit Apfelsaft für
Mr. Donavan«, sagte er, »einen Scotch und Soda für mich und einen großen Brandy
für Miß Buchan.«
    »Ich möchte nichts trinken«,
sagte Gloria in gepreßtem Ton.
    »Oh, Sie werden, Miß Buchan.«
Er lächelte ihr grimmig zu. »Sie werden!«
    »Wie steht’s mit Lottie?«
fragte ich.
    »Ich trinke nie während der
Arbeit«, erwiderte Lottie. »Möchten Sie, daß ich jetzt gleich anfange, ihr
Gedächtnis aufzufrischen?«
    »Verschiebe nie auf morgen, was
du heute kannst besorgen«, sagte der >Besitzer< jovial. »Das ist mein
Prinzip. Ist es Ihres auch, Donavan?«
    »Jedenfalls heute«, erwiderte
ich.
    Lotties Augenfarbe vertiefte
sich von Dunkelblau zu Schwarz, während sie Gloria eingehend betrachtete. Ihr
breiter, sinnlicher Mund verzog sich zu einem Lächeln voller Vorfreude. Dann
rückte sie langsam auf das wie erstarrt dastehende Mädchen zu.
    »Rühren Sie mich nicht an!«
sagte Gloria verzweifelt. »Wagen Sie ja nicht, mich anzurühren!«
    »Ich liebe es, Widerspenstige
zu zähmen«, gurrte Lottie. »Es macht viel mehr Spaß, wenn sie Widerstand
leisten.«
    Sie streckte schnell die rechte
Hand aus, packte die goldenen Ketten um Glorias Hals und drehte sie so heftig
zusammen, daß sie tief einschnitten. Gloria schlug in wilder Panik zu, und ihre
Handfläche klatschte heftig gegen Lotties Wange.
    »Das hättest du nicht tun sollen«,
sagte Lottie leise.
    Sie ballte die Rechte zur Faust
und verpaßte Gloria einen Schlag zwischen die Augen. Gloria schwankte auf den
Füßen, und der benommene

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