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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Misstrauen«, lenkte der Flatterer ein, obwohl in seinen Augen nicht die Spur von Verständnis lag. Die Himmelssöhne waren schon immer stolz, ehrgeizig und streitbar. »Aber ich hoffe auf euren Verstand. Wenn meine Worte nicht der Wahrheit entsprächen, warum hätten wir uns dann in diesen Kampf einmischen sollen? Warum hätten wir dann unsere Freunde für euch in den Tod schicken sollen?«
    »Das stimmt«, erklärte Rando. »Aber du hast noch immer nicht gesagt, was ihr eigentlich von uns wollt.«
    Yagul sah sich nach seinen Gefährten um, wohl in der Hoffnung, dass sie ihn unterstützten. Nachdem sie ihm aufmunternd zugenickt hatten, fuhr er fort: »Wir sind zu wenig. Wir haben zwar bereits Verbündete gefunden, aber wenn wir uns euch anschließen würden, wären wir eine wirklich große Einheit. Eine solche hätte weit bessere Aussichten, nach Norden vorzustoßen. Damit wir gemeinsam an den kommenden Schlachten teilnehmen können.«
    »Wer sind diese anderen?«, wollte Rona wissen. »Und wie viele sind es?«
    »Es sind nicht so viele, wie wir es gern hätten, Herrin«, antwortete Yagul mit einem traurigen Lächeln. »Ich werde Euch gern zu ihnen führen.«
    Sieben Ye-arre flogen uns voraus, manchmal so weit, dass wir sie aus den Augen verloren. Doch immer wieder kehrten sie zurück. Die Menschen im Imperium hatten diesem Volk nie große Zuneigung entgegengebracht, hielt man sie doch für wetterwendisch. Was man diesen zarten, kleinen Geschöpfen jedoch nicht absprechen konnte, das war ihr Kampfesmut. Schließlich war es kein Kinderspiel, das Gelobte Land gegen die Spitzohren aus dem Sandoner Wald und Uloron zu verteidigen. Doch nicht einer der Hochwohlgeborenen hatte in seine ehemalige Heimat zurückkehren können …
    Deshalb waren die sieben Ye-arre durchaus willkommen, vor allem jetzt, kurz vor der Treppe des Gehenkten. Die Frage war lediglich, ob wir uns bei einem Kampf auch wirklich auf sie verlassen konnten – oder ob uns die frischgebackenen Verbündeten nicht unvermutet in den Rücken fallen würden.
    Noch auf dem Weg zu ihren Kumpanen mussten wir daher eine Entscheidung treffen, wie wir uns verhalten sollten. Typhus war die ganze Sache einerlei. Ob die Ye-arre nun bei uns blieben oder weiterflogen – sie war sich sicher, dass sie ihnen im Notfall jederzeit die Flügel abreißen könnte. Kallen und Shen sprachen sich entschieden gegen sie aus. Rona schwankte noch. Ghbabakh, Yumi, Ga-nor und Luk hatten nichts gegen die neuen Gefährten einzuwenden, meinten aber, man solle sie trotz allem im Auge behalten. Ich dagegen hegte nicht die geringsten Vorbehalte gegen Yagul und seine Flatterer.
    Schließlich fällte Rando die Entscheidung, indem er sich für die Erweiterung unserer Gruppe aussprach.
    »Halte deinen Bogen bereit«, bat er mich danach.
    »Misstraut also auch Ihr den Ye-arre?«
    »Sagen wir es so: Ich vertraue ihnen nicht in dem Maße, dass ich es an Vorsicht missen lassen möchte.«
    Wir bahnten uns einen Weg durch Geröll, das von den Felsen gebrochen war. Hinter jedem Steinblock konnte der Feind lauern …
    »Woher kommt es, dass du ihnen vertraust?«, fragte Rando, wobei er den Weg nicht eine Sekunde aus den Augen ließ und das Schwert fest gepackt hielt.
    »Die Ye-arre haben noch nie gegeneinander gekämpft«, antwortete ich. »Die Federn ihrer Brüder galten ihnen immer als heilig. Wenn sie jetzt die Waffen gegeneinander erheben, heißt es, dass die Lage wirklich ernst ist. Außerdem kenne ich Angehörige aus dem Feuerklan, und denen vertraue ich – sofern es nicht um Geschäfte und Gewinn geht, versteht sich. Aber hier dürften sie wohl kaum auf ein paar Soren hoffen.«
    »Warum das nicht? Unsere Feinde könnten sie doch bezahlt haben.«
    »Yagul macht mir nicht den Eindruck, als würde er sich zu einer solchen Dummheit hinreißen lassen. Sollte er uns verraten, dürfte er genau wissen, dass ihn einer unserer drei Funkenträger erledigen würde, selbst wenn er uns mit allen Ye-arre in die Zange nähme. Und Tote können getrost auf Geld verzichten.«
    Für meine Sicht der Dinge hatte Rando nur ein Grinsen übrig.
    Über einer Waldlichtung ging Yagul tiefer und landete schließlich. Neben einem Gebirgsbach weideten neun abgemagerte und erschöpfte Pferde. In ihrer Nähe saßen traulich vereint Menschen und Ye-arre. Ich zählte drei Flatterer.
    »Ich heiße euch in unserer bescheidenen Runde willkommen«, erklärte Yagul.
    Mit einem Mal kniff Rando die Augen zusammen und trieb sein Pferd mit

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