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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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etwas später nach. Eine der beiden Truppen würde ich gerne dir anvertrauen.«
    Als Woder diesen Vorschlag hörte, verzog er das Gesicht, sagte aber keinen Ton.
    »Das ehrt mich, Mylord«, erwiderte Ga-nor und neigte würdevoll den Kopf.
    »Dann nimmst du den Weg über die Hügel. Ich stelle dir gleich ein paar Männer ab.«
    »Dagegen würde ich Einwände erheben«, erklärte Ga-nor. »Wir gehen zu zweit. Luk und ich. Ich kenne Eure Männer nicht und kann nicht einschätzen, über welche Erfahrung sie verfügen. Ohnehin reichen zwei Mann für diese Aufgabe vollkommen aus. Wir müssen unbemerkt bleiben. Aber je größer eine Einheit ist, desto schwieriger wird das. Wenn Ihr wollt, dass ich für Euch über die Hügel gehe, müsst Ihr mir diese Bitte erfüllen.«
    Rando schwieg eine ganze Weile, ehe er seine Entscheidung traf: »Gehen wir davon aus, dass du mich überzeugt hast, Irbissohn. Kannst du Karten lesen?«
    »Ja.«
    »Dann sieh sie dir an. Ihr geht durch die Felder bis zu diesem Hain«, sagte der Ritter und fuhr mit dem Finger über die Karte. »Wenn der Weg frei ist, haltet ihr auf die Hügel zu. Dort wartet ihr auf uns. Wir brechen eine Stunde nach euch auf. Habt ihr das verstanden?«
    »Da platzt doch die Kröte«, schnaubte Luk. »Haltet Ihr uns eigentlich für durch und durch dämlich?!«
    »Nein. Macht euch auf den Weg, sobald die Nacht hereinbricht. Jurgon, setz die Posten davon in Kenntnis, dass sie die beiden durchlassen.«
    Sobald Ga-nor, Luk und der Glimmende die Schenke verlassen hatten, rieb sich Rando die dröhnenden Schläfen.
    »Die Verdammte ist hinter dir her«, wandte sich Woder an seinen Neffen.
    »Warum sollte sie das?«
    »Als ob du das nicht genau wüsstest! In deinen Adern fließt altes und edles Blut.«
    »Genau wie in deinen.«
    »Ich spreche von der Familie deines Vaters. Von den rey Vallions. Du gehörst der Familie des Imperators an, auch wenn du in der Thronfolge erst an zwanzigster Stelle kommst. Aber der Imperator hat keine Erben.«
    »Eben, Onkel, an zwanzigster Stelle. Das ist nicht die erste Stelle und noch nicht einmal die fünfte.«
    »Vergiss nicht, dass sich solche Dinge in Kriegszeiten rasch ändern können. Ein Blick in die Geschichte zeigt dir, dass mitunter auch noch entferntere Verwandte unversehens auf dem Herrscherthron saßen. Außerdem bist du, wenn ich mich nicht irre, hier im Süden mittlerweile der einzige Mann, in dessen Adern das Blut des Falken fließt. Offenbar hast du die Legenden vergessen, die dir meine Schwester in deiner Kindheit erzählt hat. In ihnen heißt es nämlich, dass während des Krieges der Nekromanten ein Falke, also ein Angehöriger aus der Familie des Imperators, der Verdammten Blatter in die Hände gefallen ist.«
    »Und? Korunn hat sie damals dennoch nicht eingenommen. Niemand weiß also, ob an der alten Legende, mit dem Blut eines Falken könne der Koloss in der Hauptstadt überwunden werden, etwas dran ist.«
    »Damals hat sie es nicht geschafft – aber heute hat sie vielleicht mehr Glück.«
    »Meinst du?«, fragte Rando und sah seinen Onkel erstaunt an. »Bisher habe ich dich noch nie so verzagt erlebt.«
    »Ich bin kein Narr. Genauso wenig wie du. Aber wir haben den Süden bereits verloren. Wann die Treppe des Gehenkten fällt, ist auch nur noch eine Frage der Zeit. Selbst wenn wir den Winter noch überstehen – im nächsten Frühjahr werden unsere werten Gäste ihren Blick nach Norden richten. Und dann könnte der Krieg auch die Hauptstadt erreichen. In dem Fall käme ihnen dein Blut sehr gelegen.«
    »Falls das alles nicht doch bloß eine Legende ist.«
    »Anscheinend glauben die Nabatorer aber daran. Erinnerst du dich noch, wie seltsam sie sich in der Schlacht vor Altz verhalten haben? Sie haben gewütet wie die Besessenen. Wir waren bereits bis an die Stadtmauern zurückgedrängt – und es hätte sie nichts gekostet, unsere Einheit zu zerschlagen.«
    »Wir hatten halt Glück, dass wir diesem Kessel noch einmal entkommen konnten.«
    »Ich würde eher sagen, man hat uns durchgelassen. Sie wussten, wer den Befehl über diese Einheit hat. Dann haben sie sich uns an die Fersen geheftet und uns so lange gejagt, bis wir in der Falle saßen. Deshalb bin ich mir sicher, dass die Verdammte es auf dich abgesehen hat.«
    »Willst du damit andeuten, sie hätte dafür gesorgt, dass wir nicht von hier wegkommen?«
    »Sie ist stark, aber nicht allmächtig«, sagte Woder nach langem Schweigen. »Und man kann sie genauso gut täuschen wie

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