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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Erfolg bei uns verhindert.«
    »Welcher Mangel?«
    »Talki hat mir einmal erklärt, dass der dunkle Funken seinen Träger oder seine Trägerin verändert und ihm oder ihr … bestimmte Eigenschaften nimmt. Möglicherweise haben wir seinetwegen die Fähigkeit eingebüßt, andere gründlich zu unterrichten.«
    »Aber du unterrichtest doch mich.«
    »Ich gebe mir alle Mühe, denn sonderlich geschickt stellst du dich ja nicht gerade an«, stichelte Typhus. »Abgesehen davon lege ich bei dir keine Grundlagen. Dein dunkler Funken war bereits entfacht, als ich dich unter meine Fittiche genommen habe. Wenn ich es jetzt aber bei Rona versuchen würde …«
    »Niemals!«, zischte sie und ballte voller Wut die Fäuste. Shen legte ihr beruhigend die Hand auf den Unterarm.
    »… dann stießen wir beide, sie und ich, auf etliche Hindernisse«, fuhr Typhus völlig ungerührt fort. »Denn in diesem Mädchen steckt nicht ein Tropfen Dunkel. Sie ist so licht und unschuldig wie ein kleines Lämmchen.«
    In diesem Augenblick tauchte Yumi wieder auf und reichte Rona mit vor Freude glänzenden Augen ein Paar Fäustlinge aus weißem Schaffell. Prompt brach Typhus in Gekicher aus. Rona überging ihr Lachen jedoch und dankte dem Waiya herzlich für die Handschuhe. Der zwitscherte höchst zufrieden etwas von seinem Hund.
    »Ghbabakh ist noch immer nicht zurück«, bemerkte Shen, ohne sich an jemand Bestimmten zu wenden. Vermutlich verspürte er den heftigen Wunsch, das Thema zu wechseln.
    »Da vorn liegt ein Dorf«, teilte uns Typhus mit, die sich in ihren Steigbügeln aufgerichtet hatte.
    Sie hatte recht. Die recht große Ansiedlung erstreckte sich neben einem Kiefernwald, der rechter Hand die Straße säumte.
    »Wollen wir zu ihm fahren?«, fragte Shen.
    »Aus, du Hund!«, rief Yumi, der bereits das Dach des Wagens erklommen hatte.
    »Was dachtest du denn?«, antwortete ich. »Die Pferde brauchen Futter. Und wir müssen wissen, was sich in der Zwischenzeit ereignet hat. Hier, Shen, übernimm mal kurz die Zügel.«
    Typhus trieb bereits ihr Pferd an und ritt voraus.
    »Was willst du denn mit dem Bogen?«, erkundigte sich der Junge, als er sah, dass ich die Waffe an mich nahm.
    »Der ist nur für alle Fälle.«
    »Rechnest du mit Gefahren?«
    Doch ich kam nicht mehr dazu, ihm auf diese Frage zu antworten.
    »Aus, du Hund!«, kreischte Yumi und sprang vom Dach, um sich unserer Aufmerksamkeit zu versichern. »Aus, du Hund!«
    »Anscheinend hat er was entdeckt.«
    »Und nicht nur er«, murmelte ich, denn inzwischen zügelte Typhus ihr Pferd.
    »Da wurden Männer gehenkt!«, schrie sie uns entgegen. »Zwei. Und zwei weitere wurden niedergemetzelt. Sie liegen mitten auf der Straße.«
    Shen und Rona wechselten einen besorgten Blick.
    »Und was bitte sind das nun schon wieder für Kindsköpfe?«, fragte Typhus, als sie ein paar Männer sah, die die Straße herunterkamen.
    »Soldaten, aber anscheinend keine Nabatorer«, antwortete Shen unsicher. »Ich glaube, das sind unsere Leute.«
    »Stimmt«, bestätigte ich, empfand bei ihrem Anblick jedoch keinerlei Freude. Zu bedauerlich, dass Ghbabakh immer noch verschwunden war. »Halte deine Gabe bereit, Typhus. Und auch du, mein Junge.«
    »Was sollten wir vor denen denn zu fürchten haben?«, gab Rona leise zu bedenken, streifte aber dennoch die Fäustlinge ab.
    »Es sind Deserteure und Marodeure«, antwortete ich. »Und die sind gefährlich.«
    Solche Herren kannte ich noch aus dem Krieg im Sandoner Wald. Dieses Pack hatte vermutlich mal als irreguläre Einheit in einer fernen Garnison gedient und streifte jetzt auf eigene Faust durchs Land. Eine Weile genießen sie ihr Leben, dann laufen sie in alle Winde auseinander. Meist ist es kein Vergnügen, ihnen zu begegnen, schließlich haben sie nichts mehr zu verlieren. Es sind Verbrecher. Wer sie schnappt, hat das Recht, sie am nächsten Baum aufzuhängen. Weshalb sie natürlich alles daran setzen, ihr Gegenüber zuerst am Ast baumeln zu sehen.
    Ich zählte sieben Mann, doch aus dem Dorf rückten noch mehr an. Und alle trugen Waffen.
    »Wie kann sich ein solcher Aussatz nur in der Nähe des Regenbogentals herumtreiben! Haben die Schreitenden mittlerweile gänzlich die Hände in den Schoß gelegt?«, fragte Typhus amüsiert. Offenbar erheiterte sie die Situation tatsächlich.
    Ich nahm Shen die Zügel wieder ab und ließ die Pferde acht Yard vor diesen liebreizenden Gesellen anhalten.
    »Wer seid ihr?«, fragte der kräftigste Kerl, der bei diesem Pack

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