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Donner: Die Chroniken von Hara 3

Donner: Die Chroniken von Hara 3

Titel: Donner: Die Chroniken von Hara 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Den Abschluss bildete Ghbabakh.
    »Wohin gehen wir?«, wollte ich wissen.
    »Wenn wir nicht abbiegen, gelangen wir früher oder später in den Sternensaal. Von da aus sind es noch fünfzehn Minuten bis zu den Räumen im Hauptteil. Dort liegen der Saal der Tausend Treppen, die Tigergalerie …«
    Sie verstummte, weil sie bemerkte, dass mir diese Bezeichnungen nicht das Geringste sagten.
    »Wie heruntergekommen hier alles ist«, brachte Typhus nachdenklich hervor, während sie mit der Hand über einen Bilderrahmen fuhr und den Staub betrachtete, der an ihren Fingern haften geblieben war. »Sieh dir doch bloß mal diese Spinnweben an der Decke an.«
    »Mich beunruhigt gerade weniger der Dreck als vielmehr die Frage, was in Rona gefahren sein könnte«, gestand ich.
    »Die? Die ist eben nicht normal.«
    »Da bin ich anderer Ansicht.«
    »Stimmt, sie benimmt sich wie jeder andere auch«, unterstützte mich Ghbabakh. »Wenn du siehst, dass dein Haus in Flammen steht, dann rennst du los, um es zu retten. Gwenau das hat sie gwemacht: Sie ist losgwerannt.«
    »Und dieser Heiler musste ihr natürlich hinterher. Bei allen Sternen Haras! Das kommt alles so ungelegen. Was grinst du, Ness?«
    »Du hast in einen Bienenstock gegriffen – obwohl ich vor einer halben Stunde noch vergeblich versucht habe, dich hier herzulocken.«
    »Ich nehme an, die Erklärung, dass ich mir Sorgen um meinen Schüler mache, überzeugt dich auch diesmal nicht«, knurrte sie.
    »Selbstverständlich nicht. Darüber kann selbst Meloth nur lachen. Dir geht es schließlich immer nur um deinen eigenen Vorteil.«
    »Übrigens werde ich diese beiden Herzchen, sobald wir sie gefunden haben, fesseln und von hier wegbringen, koste es, was es wolle.«
    »Was gwalaubst du, warum brennt der Turm?«, wollte Ghbabakh von Typhus wissen.
    Sie spähte in einen Raum hinein, während sie antwortete: »Entweder haben die Schreitenden vollends den Verstand verloren, sodass sie sich jetzt gegenseitig die Augen auskratzen, oder … hier ist noch jemand aufgetaucht.«
    »Zum Beispiel einer von deinen Freunden.«
    »Das wäre durchaus denkbar«, räumte sie ein und leckte sich nervös über die Lippen. »Deshalb vergiss den Bogen und schnapp dir besser deinen heißgeliebten Zahnstocher, der hilft uns hier auf alle Fälle weiter. Gehen wir.«
    Wir kamen an verschiedenen Abzweigungen und unzähligen nach oben führenden Treppen vorbei. Nach einer Weile erreichten wir einen Saal in Form eines achteckigen Sterns. In ihm herrschte unbeschreibliches Chaos. Keine Frage, hier hatte jemand wild mit Zaubern um sich geschleudert …
    »Hier sind nirgwends Leichen«, sagte Ghbabakh, der den ganzen Raum durchsuchte und sogar hinter den Säulen, die sich an den Wänden entlangzogen, nachsah.
    »Aus, du Hund!« Yumi war mit gespitzten Ohren und unentschlossen vor einer Treppe stehen geblieben, die weiter nach oben führte.
    »Hast du die Spur verloren?«, fragte ich.
    Typhus fluchte leise.
    »Yumi sagwat, dass der Gweruch sich trennt. Einmal gweht er hinauf, einmal bleibt er in diesem Stockwawerkwa.«
    »Warum hätten sie sich trennen sollen?«, wollte Typhus wissen.
    »Shen wird das Mädchen verloren haben!«, vermutete ich und wendete mich an den Waiya. »Wo ist Shen langgegangen?«
    »Aus, du Hund!«
    »Hier unten«, übersetzte Ghbabakh.
    »Dann sollten wir uns auch trennen«, wandte ich mich an den Blasgen. »Sucht ihr beiden nach Rona. Überredet sie, mit euch zu kommen. Wir treffen uns dann wieder hier. Bei Gefahr, flieht. In den Wald.«
    »Aus, du Hund!«
    »Yumi fragwat, was ist, wenn Rona sich nicht überreden lassen will? Eine klugwe Fragwe, würde ich sagwen.«
    »Dann bleibt ihr bei ihr«, zischte Typhus. »Wir werden euch schon finden. Gehen wir!«
    Typhus und ich eilten davon.
    »Wozu brauchst du die Schreitende?«, wollte Typhus von mir wissen. »Glaubst du etwa, Shen wäre ohne sie dem Tod geweiht?«
    »Ich glaube, dass dich das überhaupt nichts angeht. Spürst du etwas?«, fragte ich und zog, wie mir Typhus schon vorhin geraten hatte, den Funkentöter blank.
    »Nein«, antwortete sie. »Um uns herum setzt niemand seine Gabe ein. Und ich hoffe inständig, dass unsere beiden ausgeflogenen Vögel es ebenfalls unterlassen, ihren Funken anzurufen. Sonst entdeckt sie womöglich noch jemand vor uns.«
    »Überleg dir lieber, was wir den Schreitenden sagen, wenn wir ihnen in die Arme laufen.«
    »Du wolltest vermutlich sagen,
falls
wir ihnen in die Arme laufen. Ich glaube nämlich

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