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Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition)

Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition)

Titel: Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wimmer Wilkenloh
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gehackter Räucherschinken mit Rührei und Schnittlauchröllchen.
Daneben Radieschenscheiben, Frühstücksspeck und Sprossen auf Pumpernickel. Schweinebraten
auf Salatblatt, garniert mit Backpflaumen und Gurken. Und hier, das sind zu Tüten
gedrehte Salamischeiben, Remoulade und Essiggurkenscheiben auf Mehrkorntoast. Und
der absolute Klassiker: Leberpastete auf Schwarzbrot, Rotkohl, Rullepølse mit dänischer
Remoulade und Röstzwiebeln. Lecker!«
    »Gibt es
auch Smørrebrød für Vegetarier?«
    »Aber sicher!
Extra für Husumer Hauptkommissare! Wenden Sie den Blick bitte auf die rechte Tischhälfte.
Im Grill gebackenes Vollkornbrot mit Preiselbeeren, Birnenhälften und einer Scheibe
Danablu, oder dieser fächerförmige Blauschimmelkäse auf Salatblatt und Vollkornbrot
mit Weintrauben und Walnüssen garniert. Es gibt auch Fisch, dort die gebackene Scholle
auf Eisbergsalat und Pumpernickel, dazu geriebener Meerrettich, Röstzwiebeln und
Kresse, oder Thunfischmayonnaise auf Weißbrot, garniert mit Tomaten, Gurkenscheiben
und Staudensellerie.«
    »Danke,
danke, es reicht, Kollegin Haman, vielen Dank! Eine überzeugende Einführung in dänische
Spezialitäten«, stoppt der Hauptkommissar den Redefluss der Kollegin und greift
nach den letztgenannten Brotvarianten. »Ich wusste schon, warum ich dich dabeihaben
wollte.«
    An den Wänden
des länglichen Raums befinden sich dunkelgrüne Tapeten. Zusammen mit den vielen
schmalen Fenstern entsteht so eine schummrige Atmosphäre. Sie suchen sich beide
einen leeren Tisch und frühstücken wortlos. Silvia hat in den Jahren ihrer gemeinsamen
Arbeit gelernt, dass Swensen aus Prinzip beim Essen nicht spricht. Danach informiert
er sie von dem Telefonat mit Colditz und mit wem sie im Polizeirevier Kontakt aufnehmen
sollen. Mit dem Stadtplan vor der Nase lotst die Hauptkommissarin wenig später Swensen
durch die Stadt. Sie streifen den Hafen, fahren an Wohnhäusern vorbei den Østerbakken
hinauf, nach links in den Ringvej und von dort rechts in den Kronborgvej. Hinter
Bäumen streckt sich ein zweistöckiges Backsteingebäude. Es sind keine zehn Minuten
vergangen, da steuert der Hauptkommissar den Dienstwagen auf den Parkplatz. Silvia
Haman eilt sofort auf das überdachte Eingangsportal zu, Swensen kommt fast nicht
hinterher. Die Kollegin steht bereits am Anmeldeschalter und redet auf Dänisch auf
den Mann dahinter ein.
    »Zimmer
213, 1. Stock«, informiert sie einsilbig und ist schon die Treppe hinauf. Vor dem
Büro bleibt sie stehen, klopft erst, als Swensen zu ihr aufgeschlossen hat, und
öffnet ohne Aufforderung von Innen die Tür. Hinter einem schlichten Schreibtisch
sitzt ein großer schlanker Mann mit rotblondem Haar. Seine Gesichtshaut ist mit
Sommersprossen übersät. Er setzt sich aufrecht zurecht, als Silvia Haman und Jan
Swensen hereinkommen, und faltet seine Hände vor sich auf der Tischplatte. Die graublauen
Augen fixieren die beiden Deutschen gelassen, die dunklen Schatten unter den Lidern
geben ihm ein ernstes Aussehen.
    »Vicepolitkommissær
Toksvig?«, fragt Silvia. »Vi er de aviserede tyske betjente fra Husum og vil gerne
efterforske i omegnen.«
    »Sie können
Deutsch sprechen, auch wenn Ihr Dänisch nahezu perfekt ist, liebe Kollegin«, antwortet
Toksvig, und die ernste Miene wandelt sich zu einem herzlichen Lächeln, dem selbst
Silvia nicht widerstehen kann und genauso freundlich erwidert. »Ihre Ermittlungen
hier sind für uns in Ordnung, und ich werde Sie selbstverständlich begleiten, damit
Sie alles ohne Probleme finden.«
    »Das ist
sehr freundlich.« Swensen versucht zu verbergen, dass er darüber nicht gerade begeistert
ist. »Aber wegen uns müssen Sie sich nicht die viele Mühe machen, wir kommen schon
zurecht.«
    »Ich helfe
Ihnen aber gern! Außerdem kenne ich die Spots, wo die Surfer sind. Als ich jung
war, war ich einer von ihnen.«
    »Sie haben
gesurft?«, fragt Silvia interessiert.
    »Das ›Sie‹
vergessen wir, ich bin Ove!«
    »Silvia!«,
sagt die Hauptkommissarin und eine kaum wahrnehmbare Röte überzieht ihre Wangen.
    »Jan!«,
sagt Swensen und reicht Toksvig die Hand.
     
    »Es ist gut, sich mit den Weisen
zu treffen, noch besser, mit ihnen zusammenzuleben.«
    Swensen
nimmt den Satz, der zu ihm spricht, als eine Rüge dafür, dass er lieber allein ermitteln
wollte. Der Kriminalist sitzt auf der Rückbank eines dänischen Polizeiwagens, und
Ove Toksvig steuert in Richtung Nordseeküste, vorbei an gelben Kornfeldern, Waldschonungen,
kleinen

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