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Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition)

Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition)

Titel: Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wimmer Wilkenloh
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Geliebte nicht mehr mit Ihnen teilen.«
    »Das ist
richtig, ich habe nichts anderes gesagt.«
    »Aber vielleicht
waren Sie in dem Punkt ausnahmsweise einmal einer Meinung mit Herrn Eschenberg.
Vielleicht wollten Sie Frau Sjøqvist auch für sich allein haben.«
    »Ich wollte
noch nie einen Menschen für mich allein. Freja war nicht aus dem profanen Grund
mit mir zusammen, weil sie mich liebte. Sie war mit mir zusammen, weil sie meinte,
dass meine Liebe ihr auch zusteht!«
    »Sie sind
der Auserwählte! Herr Martens, Größenwahn scheint für Sie ein Fremdwort zu sein.
Ich denke, das Gespräch war sehr aufschlussreich und es gibt auch keinen Grund,
Sie von der Liste der Verdächtigen zu streichen. Ihre Geschichte ist mehr als nebulös,
und Ihr Alibi ist mitnichten wasserdicht!«

Dänemark 1944
     
    Dänen sprengen Fabrik,
die deutsche Waffen herstellt
    Bewaffnete Patrioten
überwältigen die Wachleute auf dem Stahlwerk in Varde.
     
    New York Times, Titelseite vom 13. Dezember 1943
     
     
    »Aufgrund der Berichte
über die Lage in Dänemark hat der Führer sehr scharfe Kritik an der bisherigen Politik
geübt. Der Führer äußerte, dass an der Entwicklung in Dänemark die Einrichtung von
Gerichten Schuld trage. Wenn man anstelle der Erschießungen die Sabotageakte nur
durch Gegenterror bekämpft hätte, wäre die jetzige Entwicklung nicht eingetreten.
Das richtige Verfahren sei, bei einem Sabotageakt sofort einen Antiterror zu organisieren,
so zum Beispiel, dass ein Auto vorfahre und die Saboteure einfach umlege …«
     
    v. Ribbentrop am 3. Juli 1944
     
    Es gärt in der Luft, Wolken driften
zu schwarzen Ungetümen zusammen. Die kahlen Zweige der Buchen zittern und flattern.
Dann ist es schlagartig still, und wenig später weht ein warmer Wind und Regenwetter
setzt ein. Es prasselt in dichten Kaskaden vom Himmel, Wasser rinnt die Hügel hinab
und sammelt sich in den Schlaglöchern des Feldwegs, dringt in die Erde, wird zu
Schlamm und macht festen Boden grundlos. In der Nähe einer Eisenbahnstrecke sind
einige Motor- und Kettenfahrzeuge in Richtung Nørre Nebel unterwegs. Eine dunkelbraune
Opel Olympia Limousine fährt in einigem Abstand der Kolonne voraus. Der schnurgerade
Weg durch die Dünenlandschaft verschwindet in einem dichten Kiefernwald und macht
unerwartet eine scharfe Kurve. Der Fahrer ist nur einen kurzen Moment unaufmerksam,
übersieht die große Wasserlache, und schon dreht das rechte Hinterrad seines Fahrzeugs
durch. Gnadenlos frisst der Reifen sich immer tiefer in den Morast. Der Mann lässt
den Motor aufheulen, doch der Wagen hängt fest. Eines der Kettenfahrzeuge hinter
ihnen kommt seitwärts. Ein Trupp Soldaten sitzt mit Maschinenpistolen und triefnassen
Gesichtern unter der luftigen Plane.
    »Wir stecken
fest!«, brüllt der Fahrer des Opels aus der heruntergelassenen Seitenscheibe dem
Fahrer der Artilleriezugmaschine zu. »Nehmt uns an den Haken und zieht uns raus!«
    »Und Beeilung«,
sagt der Mann auf dem Rücksitz zum Fahrer.
    »Und Beeilung!«,
echot der hinüber.
    Der Mann
auf dem Rücksitz ist der frisch beförderte Hauptmann Kreuzhausen. Ungeduldig schaut
er auf seine Armbanduhr und flucht mehrmals »Verdammter Scheißdreck« vor sich hin.
    Hinter der
regennassen Scheibe springen Gestalten unter der Plane hervor und beginnen mit der
Arbeit, die Limousine aus dem Schlamm zu ziehen. Heinrich Kreuzhausen versucht sich
zu beruhigen, trommelt mit den Fingern gegen die Rückenlehne des Fahrers. Die kostbare
Zeit verrinnt. Zeit, in der die vermeintlichen Saboteure ihr Ziel unbehelligt erreichen
können. Unwillkürlich muss der Hauptmann an die letzten Tage denken, die er in der
Nähe von Generalfeldmarschall Rommel zubringen durfte. Schon in seiner Kindheit
wurde dieser Name nur ehrfurchtsvoll ausgesprochen, und sein erster Eindruck von
dem kleinen, strammen Mann hat ihn zutiefst beeindruckt, der stählerne Blick, das
knochige Steingesicht mit seinen langen, senkrechten Furchen. Der Hauptmann sieht
ihn vor sich, wie er, in einem eleganten Mantel mit Pelzkragen, mit eisiger Miene
zwei Stunden lang die Befestigungsanlagen in Hanstholm inspiziert. Die ganze Zeit
über sagt er kaum ein Wort, nur ab und zu ein kurzes Knurren und ein Lächeln, das
sich meist zur Grimasse verformt.
    Oberleutnant
Kreuzhausen ist für die Koordinierung der Sicherheitsmaßnahmen des gesamten Dänemarkaufenthalts
zuständig und steht häufig dicht an der Seite des hohen Gastes. Obwohl der Vater
schon unter dem jungen

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