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Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition)

Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition)

Titel: Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wimmer Wilkenloh
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Rommel am Monte Matajur dabei gewesen war, traut er sich
nicht, den Generalfeldmarschall aus eigenen Stücken anzusprechen. Das passiert dann
wie von selbst, als er ihm vorgestellt wird.
    »Kreuzhausen?«,
fragt Rommel und schiebt energisch sein Kinn vor. »Kannte einen Ferdinand Kreuzhausen,
Schlacht von Karfreit.«
    »Mein Vater,
Herr Generalfeldmarschall!«
    »Tüchtig,
tüchtig, Kreuzhausen! Machen Sie dem Namen alle Ehre!«
     
    Heinrich Kreuzhausen wird es warm,
wenn er daran denkt. Er ist sich sicher, dass diese Begegnung zu seiner Beförderung
beigetragen hat. Oder es war der vereitelte Attentatsversuch, der wahrscheinlich
dem Generalfeldmarschall gegolten und den er strategisch genau verhindert hatte.
Eine Informantin war kurz vorher in die Wehrmachts-Kommandantur Thisted gekommen
und hatte von einer bevorstehenden Widerstandsaktion berichtet. Alle im Stab der
Heeres-Küstenartillerie Dänemark hatten die Information natürlich sofort mit dem
Besuch aus Berlin in Zusammenhang gebracht. Zu dem Zeitpunkt war der junge Oberleutnant
Kreuzhausen den Stabsoffizieren bereits aufgefallen. Seine Arbeit bei der Baustellenüberwachung
und der furchtlose Umgang mit der Organisation Todt war selbst in den höchsten Kreisen
anerkannt worden. Er wurde kurzerhand ins Sicherheitsteam um den Generalfeldmarschall
befohlen.
    Seitdem
sitzt Kreuzhausen der Ehrgeiz im Nacken und er schaut genervt aus dem regennassen
Rückfenster, will wissen, warum es immer noch nicht weitergeht. Die Soldaten stapfen
knöcheltief im Schlamm. Ein Haken wird gebracht und irgendwo unter der Kühlerhaube
der Limousine befestigt. Eine der Uniformen hebt den Arm und gibt das Zeichen zum
Anfahren. Langsam setzt sich das Kettenfahrzeug in Bewegung, und während Kreuzhausens
Limousine aus dem Morast gezogen wird, zündet der sich eine Zigarette an und lässt
den Rauch durch die Nase entweichen. In seiner Erinnerung rekonstruiert er die Situation
auf der Straße südöstlich von Østerild, dem letzten Einsatz in einem dichten Buchenwald.
Dort wollten die Widerständler, so hatte es die Informantin berichtet, die Panne
eines Lastwagens vortäuschen, um den Konvoi des Generalfeldmarschalls zu stoppen.
    Kreuzhausen
sieht den Umriss des LKWs vor sich, der exakt zum angegebenen Zeitpunkt am Straßenrand
in einer Kurve steht. Zwei Männer sind im Scheinwerferlicht auszumachen. Kreuzhausen
hat den Ablauf seiner Aktion akribisch durchgeplant. Er lässt den schwarzen Mercedes,
der als der Wagen des Generalfeldmarschalls gelten soll, in sicherer Entfernung
stoppen. Außer Sichtweite ist dem Fahrzeug ein Mannschaftswagen gefolgt und erscheint
keine zwei Minuten später vor Ort. Die mit Maschinenpistolen bewaffneten Soldaten
springen von der Ladefläche, verteilen sich blitzartig im Gelände und versuchen,
die Männer, die sich rund um den LKW im Wald verschanzt haben, in großem Bogen einzukreisen.
Doch die Widerständler sind mit Fahrrädern gekommen. Sie kennen die kleinen Waldwege
gut und sind verschwunden, bevor die Soldaten den Kreis schließen können. Nur ein
gewisser Holger Sølyst wird von einem Projektil am rechten Bein getroffen, kann
in der Nähe des LKWs verhaftet und in ein deutsches Lazarett gebracht werden. Obwohl
er in die Mangel genommen wird, beschwört der Mann im Verhör, er wäre nur auf der
Fahrt zur Arbeit gewesen und hätte mit der ganzen Sache nichts zu tun. Er bleibt
weiter in Haft und wird drei Tage später bei einem Fluchtversuch vom Gelände von
einem deutschen Wachmann erschossen. Kreuzhausen kann nicht endgültig klären, ob
dieser Holger Sølyst wirklich zum Widerstand gehört hat. Ebenso ist es nicht sicher,
dass mit dem defekten LKW auf der Østerild wirklich ein Attentat auf den Generalfeldmarschall
geplant worden war.
    Ein greller
Blitz, dessen Licht hundertfach in den kleinen Wassertropfen an der Autoscheibe
explodiert, reißt Hauptmann Kreuzhausen in die Gegenwart zurück, und er ahnt, noch
bevor der vibrierende Donnerhall aus Richtung der Eisenbahnbrücke herübertönt, dass
er und seine Männer zu spät gekommen sind. Auf gleicher Höhe, unsichtbar hinter
den Kiefern, ist das stoßweise Zischen einer Dampflok zu hören. Der ›Pirat‹ der
Nørre Nebel-Bahn stößt ein lang gezogenes Pfeifsignal aus, dann kreischen schon
die Bremsen. In diesem Moment schießt die Limousine aus dem Waldstück, Hauptmann
Kreuzhausen hat endlich freie Sicht auf den Bahndamm. Vor seinen Augen schlittert
die Lok Funken sprühend, mit blockierten

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