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Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition)

Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition)

Titel: Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wimmer Wilkenloh
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erkennen kann,
steckt sie eine Kreditkarte in den Automaten der Zapfsäule und beginnt, ihren Wagen
zu betanken.
    Noch jemand,
der nicht schlafen kann, denkt der Kriminalist, schlägt den Jackenkragen hoch und
schlendert in Richtung Hafen weiter. Der Weg am Kirchengebäude entlang zur Einkaufsmeile
ist kaum noch zu erkennen, ein schwarzer Streifen in der milchigen Suppe. Er hat
gerade die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als es urplötzlich hinter ihm mit einem
lauten Zischen hell wird. Erschrocken dreht er sich um. Ein gewaltiger Feuerschein
lodert irgendwo auf dem Parkplatz. Nach einer Schrecksekunde spürt er das Adrenalin
im Blut, er will losrennen, rutscht auf den feuchten Steinen aus und stürzt auf
den linken Ellenbogen. Ein stechender Schmerz nimmt ihm die Luft. Benommen setzt
er sich auf, befühlt vorsichtig seinen Arm und ist erleichtert, dass nichts gebrochen
scheint. Aber die Haut ist abgeschürft, es brennt höllisch. Swensen braucht einige
Zeit, bis er wieder klar denken und handeln kann. Als er endlich den Parkplatz erreicht,
steht eine meterhohe Flamme über einem nagelneuen BMW, Motorraum und Vorderreifen
brennen lichterloh. Swensen rennt zum Dienstwagen hinüber, der nur weniger Meter
entfernt parkt. Zum Glück hat er den Zweitschlüssel immer in seiner Jacke dabei.
Er klickt das Schloss auf, greift nach dem Feuerlöscher hinterm Sitz. Wenig später
pufft das Löschpulver in die Flammen und erstickt sie. Einige Hotelfenster sind
geöffnet und Neugierige schauen dem Geschehen zu. Der Hauptkommissar kann im Nebel
nur undeutlich sehen, aber er erfasst Silvias Gestalt, die aus dem Hotel kommt.
Hinter ihr eine schattenhafte Person, die zielsicher auf den gelöschten Wagen zustürmt.
Es ist Kilian Martens.
    »Elende
Sauerei«, flucht er und lächelt bitterböse. Dann wendet er sich abrupt vom dampfenden
Autowrack ab und zieht ein Handy aus der Jackentasche. Der Hauptkommissar ist kurz
irritiert, geht aber auf den Mann zu, der gerade eine Nummer ins Gerät eintippen
will. Der bemerkt seine Schritte und hebt den Kopf.
    »Sie wohnen
hier in dem Hotel?«, fragt Swensen mit Verwunderung.
    »Sie anscheinend
auch«, stellt Kilian Martens unbeeindruckt fest und schaut auf den Feuerlöscher,
den sein Gegenüber in der Hand hält. »Sie haben meinen Wagen gelöscht?«
    »Das ist
Ihr Wagen?«
    »Ich fürchte,
er war es! Trotzdem vielen Dank!«
    Swensen
will gerade darauf antworten, als etwas von hinten an seinem Unterarm vorbeizischt
und sich keine zwei Handbreit neben Kilian Martens in das Wagenblech bohrt. Swensen
wirft sich instinktiv zu Boden. Im selben Moment springt ein Motor an, ein Auto
rast über den Parkplatz und verschwindet hinter der nächsten Hausecke. Der Kriminalist
hält sich seinen lädierten Ellenbogen und ist schon wieder auf den Beinen, als Silvia
neben ihm steht.
    »Hast du
die Nummer?«, fragt er mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    Die Kollegin
schüttelt den Kopf. »Es ist nebelig! Und so schnell kann ich mir sowieso kein dänisches
Nummernschild merken.«
    Kilian Martens
steht unverändert neben ihnen, starrt wie versteinert auf die Mittelsäule des Wagens,
in der ein Harpunenpfeil im Blech steckt.
    »Alles in
Ordnung?«, fragt Swensen.
    »Was …?
Das … das war … man wollte mich ermorden!«, stammelt Martens.
    »Jan, komm
mal, das musst du dir ansehen!«, ruft Silvia und deutet auf den Asphalt vor dem
verkohlten Motorraum. »Hier hat jemand etwas hingesprüht: Verschwinde, sonst bist
du tot!«
    Die weißen
Buchstaben sind mit Rußpartikeln übersät, aber noch gut zu lesen.
    »Sieht nach
einer Drohung aus, in Deutsch! Das war jemand, der Sie kennt, Herr Martens!«, stellt
Swensen nüchtern fest.
    »Ich hab
keine Ahnung, was dieser Scheiß hier soll!« Kilian Martens scheint das erste Mal
sein Selbstbewusstsein verloren zu haben. Er schaut fassungslos, und seine Stimme
hat einen aggressiven Unterton. »Ich lass mir nicht drohen! Finden Sie den Kerl,
oder ich werde ihn selber finden!«
    »Woher wissen
Sie, dass es ein Kerl war, Herr Martens? Haben Sie gesehen, wer auf Sie geschossen
hat?«
    »Nein, aber
ich glaube, das Ding kam aus dem Auto, das gerade abgehauen ist.«
    »Was war
das für ein Auto, welche Marke?«
    »Keine Ahnung,
irgendein Ausländer. Dunkelblau war er, das habe ich genau gesehen!«
    »Du kannst
die Karre auch nicht identifizieren, Silvia?«
    Silvia Haman
zuckt nachdenklich mit den Achseln. »Könnte irgendein Asiate gewesen sein, Japaner,
Chinese, Koreaner. Die Autos

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