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Donnerstags im Fetten Hecht: Roman (German Edition)

Donnerstags im Fetten Hecht: Roman (German Edition)

Titel: Donnerstags im Fetten Hecht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Nink
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Wochen ist es uns gelungen, ein bestimmtes Programm in das Computersystem Ihres schönen Nationalparks einzuschleusen. Mit diesem kleinen Trojaner sind wir in der Lage, auf die Überwachungssoftware für die Nashornsender zuzugreifen.« Der Asiate lächelte.
    »Klugerweise haben Sie Ihre Software gut geschützt. Wir können uns nur dann einklinken, wenn jemand in Ihrem Büro das Überwachungsprogramm auf seinem Computer geöffnet hat. Und auch nur dann, wenn wir das richtige Passwort eingeben.« Der Asiate lächelte weiter.
    »Das würden wir heute Abend gerne machen. Anschließend möchten wir dann den Rest der Nacht nutzen, um unseren Geschäften nachzugehen. Wie Sie sich vorstellen können, ist es nicht besonders effektiv, im Dunkeln durch die Savanne zu fahren und darauf zu hoffen, zufällig auf Nashörner zu treffen. Es wäre deutlich bequemer, wenn wir unterwegs nachschauen können, wo die Tiere zu finden sind.« Der Asiate lächelte jetzt nicht mehr. Er grinste.
    »Ihre Nachtschicht müsste mittlerweile am Platz sein und nach den Nashörnern schauen. Es wäre schön, wenn wir uns an der Beobachtung beteiligen könnten. Ich kann natürlich verstehen, dass Sie uns das Passwort nicht gerne verraten werden. Lassen Sie mich Ihnen deshalb bitte mitteilen, dass meine Mitarbeiter nicht die geduldigsten unter Afrikas Sonne sind. Bevor sie mir von einem guten Freund empfohlen wurden, waren sie im Kongo im Einsatz. Im Bürgerkrieg.« Der Asiate lächelte nun nicht mehr.
    »Wir lassen Sie jetzt zehn Minuten allein. Zum Nachdenken. Anschließend komme ich dann zu Ihnen und frage Sie. Denken Sie daran: Es geht nur um ein einziges, kleines Wort.« Der Asiate nickte ihnen zu. Dann ging er zurück in das Zelt.
    »Heute ist Mittwoch, oder?« O’Shady sprach als Erster. Siebeneisen rechnete nach: Samstag vorletzter Woche die Party in New Orleans, den Sonntag verschlafen. Die komplette Woche über mit Lawn in Orleans. Montags drauf dann die Nachricht von Wipperfürth, am Dienstag der Flug nach Afrika, ihr Rendezvous mit dem Nashorn, die Reifenpannen und die Nacht im Landrover – es war tatsächlich Mittwoch. Er nickte.
    »Gut. Dann könnte es funktionieren. Wir verraten ihnen das Passwort.«
    »Bist du verrückt?« Marcus fuhr O’Shady an. »Wenn wir das machen, geben wir ein Dutzend Nashörner zum Abschuss frei. Mindestens! Wenn sie die Koordinaten haben, können sie den Rest der Nacht von Tier zu Tier fahren und alle abknallen. Das dürfen wir nicht tun!«
    »Dass sie das Passwort haben, bedeutet noch lange nicht, dass sie auch die Koordinaten kriegen. Die bekommen sie nur, wenn gleichzeitig das Programm in unserem Büro geschaltet ist. Und das ist an einem Mittwochabend ziemlich unwahrscheinlich.«
    »Wieso denn das?« Siebeneisen verstand die Logik hinter O’Shadys Argumentation nicht. Wenn es nach ihm ging, wollte er so schnell wie möglich hier weg. Man könnte das Passwort ja am nächsten Tag ändern. Der Asiate und seine Söldner würden ja kaum jeden Tag andere Leute entführen, um an die jeweils aktuellen Zugangsdaten zu kommen.
    »Mittwochs ist Champions League.« O’Shady unterbrach Siebeneisens Gedankengang. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass Simon da keine Minute an die Nashornüberwachung denken wird. Der schaut sich doch jedes Fußballspiel im Internet an. Und er hat keine gute Leitung im Büro. Wenn er parallel dazu noch andere Programme laufen hat, ruckelt das Bild viel zu sehr.«
    »Und das bedeutet?« Siebeneisen war hellhörig geworden.
    »Das bedeutet, dass unsere Freunde hier gerne mitschauen dürfen, wenn wir ihnen das Passwort verraten – etwas anderes als Fußball werden sie nicht zu sehen bekommen.«
    Siebeneisen schüttelte beide Arme aus. Er konnte bei den Lichtverhältnissen zwar nichts erkennen, war sich aber sicher, dass irgendetwas auf ihnen herumkrabbelte. »Und wie lange wird das funktionieren? Irgendwann ist das Spiel ja vorbei …«
    O’Shady grinste. Seine weißen Zähne blitzten in der Dunkelheit.
    »Da müssen wir uns keine Sorgen machen. Simon wird bis tief in Nacht vor dem PC hängen, der schaut sich alles an. Das Spiel mit sämtlichen Interviews und Expertengesprächen. Die Zusammenfassungen der anderen Begegnungen. Die Spieltaganaylse, und was auch immer diese Internetsender da noch alles übertragen. Bis das alles durch ist, ist es früher Morgen …«
    »… und nicht mehr lange hin bis zur Morgendämmerung …«
    »… bei der die Wilderer spätestens aus dem Park sein

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