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Donnerstags im Park - Roman

Donnerstags im Park - Roman

Titel: Donnerstags im Park - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Boyd
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Golfplätze, ob du’s glaubst oder nicht.« George grinste. »Jeanie, lass es dir durch den Kopf gehen, mehr verlange ich nicht. Zwei alte Menschen allein in einem so großen Haus, das ist lächerlich. Seit Mrs Miller sich aufs Altenteil zurückgezogen hat, ist es nicht mal mehr ordentlich geputzt. Das Geld könnten wir besser anlegen.«
    »Ums Geld geht’s nicht, das weißt du genau. Die Putzerei ist tatsächlich ein Problem, aber das lässt sich lösen. Eine Freundin von Jola wäre bereit, ein paarmal die Woche vormittags zu kommen. Das müsste ich nur anleiern.«
    Er sah sie nachsichtig-amüsiert an, als wäre nichts von dem, was sie sagte, wichtig. »Das Projekt liegt mir am Herzen, altes Mädchen.« Er klang sanft, doch Jeanie hörte seine Entschlossenheit.
    »Ich habe dich gebeten, mich nicht so zu nennen. Wir sind nicht alt«, murmelte sie.
    Damit war die Diskussion beendet. Nichtsdestotrotz verbrachte Jeanie eine schlaflose Nacht. George bekam immer, was er wollte. Es war sein Haus, und wenn er beschloss, es zu verkaufen, konnte sie ihn nicht daran hindern. In dieser Hinsicht war er altmodisch. Obwohl sie den gutgehenden Bioladen in der Hauptstraße führte, kümmerte George sich um die geschäftliche Seite ihres Lebens. Er entschied, wie sie ihr Geld investierten, ob Reparaturen im Haus oder Veränderungen in dem großen Garten durchgeführt wurden, wann es an der Zeit war, einen neuen Wagen zu erwerben, und er beglich sämtliche Rechnungen. Sie hätte das genauso gut gekonnt, aber er wäre nie auf die Idee gekommen, sie zu konsultieren. Würde er das Haus tatsächlich ohne ihr Einverständnis verkaufen?, fragte sie sich, als der Morgen heraufdämmerte und sie wie üblich seine Schritte hörte.
    Chanty öffnete ihren Eltern die Tür. »Pst… Ellie schläft; sie war den ganzen Tag über ziemlich anstrengend. Wir sind im Garten.«
    Sie schlichen auf Zehenspitzen durchs Haus auf die Terrasse. Der schmiedeeiserne Tisch war zum Osterlunch für acht Personen gedeckt – weiße Tischdecke, Gläser und Silberbesteck, die in der erstaunlich warmen Aprilsonne glänzten. Jeanie bedauerte, ihre Sonnenbrille nicht mitgebracht zu haben.
    »Hallo, Alex.« George streckte seinem Schwiegersohn die Hand hin. Alex hatte sich Mühe gegeben und trug statt seines üblichen schäbigen T-Shirts ein ungebügeltes blaues Hemd. Zu Jeanies Erleichterung roch er nach Seife und nicht nach Farbe und abgestandenem Schweiß.
    »Wer kommt sonst noch?«, erkundigte sich Jeanie mit einem Blick auf den Tisch.
    »Mein ältester Schulfreund Mark mit seiner Frau und seinen Kindern. Es macht euch doch nichts aus, dass es kein reines Familienessen ist, oder?« Alex klang fast, als wollte er Jeanie zum Widerspruch herausfordern.
    »Aber nein. Die kennen wir noch nicht, oder?«
    Chanty trat mit einem Tablett voller Gläser und einer Champagnerflasche aus dem Haus.
    »Nein.« Sie stellte das Tablett ab. »Sie waren die letzten fünf Jahre in Hongkong. Mark verdient ein Heidengeld; sie haben sich gerade ein Haus in Dorset gekauft.«
    Jeanie sah George an, sicher, dass das ein abgekartetes Spiel war. Chanty wich ihrem Blick aus. Alex lächelte triumphierend.
    »Wie schön.« Jeanie weigerte sich, auf die Provokation einzugehen, doch Alex konnte der Versuchung nicht widerstehen.
    »Wir dachten, das wäre eine Gelegenheit für euch, über Immobilien im West Country zu reden.«
    Jeanie ließ sich ein Glas Champagner geben und setzte sich auf einen Liegestuhl im Schatten eines Kirschbaums. Das ist nicht fair, dachte sie.
    »Ach, wie schön«, wiederholte sie. Die Anspannung war ihr deutlich anzuhören.
    Ihre Tochter ging vor ihr in die Hocke.
    »Mum, Alex veräppelt dich. Wir haben Mark und Rachel eingeladen, weil wir sie seit ihrer Rückkehr noch nicht gesehen haben, nicht, weil Dad aufs Land ziehen will.«
    Obwohl Jeanie sich elend fühlte, lächelte sie.
    »Ich möchte jetzt keine ausführliche Diskussion über das Thema beginnen, aber bist du denn wirklich absolut dagegen? Weißt du, Ellie würde es gefallen … Jede Menge frische Luft und Platz zum Herumtollen. Wenn du den Laden aufgibst, hättest du dort mehr von ihr als hier …«
    »Warum ziehst du nicht einfach selber mit Alex nach Dorset, wenn Ellie frische Luft braucht?«, herrschte Jeanie sie an.
    Chanty blieb gelassen. »Nun sei nicht gleich eingeschnappt, Mum. Du weißt, dass ich in Dorset meinen Beruf nicht ausüben kann, und arbeiten muss ich.«
    Jeanie verkniff sich eine Bemerkung über

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